Turgot
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Als die Russen im Frühjahr 1885 in das afghanische Penjdeh-Gebiet vordrangen, begann es, wieder einmal, im Gebälk des europäischen Konzerts zu knirschen.
Dieser Vorstoß war den Briten selbstverständlich nicht angenehm, da sie ihre wichtigste Kolonie, Indien, bedroht sahen. Krieg lag in der Luft. Es war anzunehmen, dass in so einem Falle die britischen Truppen sich nicht in das unwirtliche Afghanistan begaben, sondern durch das Schwarze Meer kommen würden. Und an diesem Punkt wird es spannend.
Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich haben im Artikel 3 des Dreikaiserabkommens sich gegenüber dem Zarenreich dazu verpflichtet, gemeinsam mit Russland dafür zu sorgen, dass das Osmanische Reich die Meerengen nicht für Kriegsschiffe öffne. Sollte der Sultan dies doch tun, würde das die russische Kriegserklärung nach sich ziehen und das Osmanische Reich würde der sogenannten Sicherheitsgarantien verlustig gehen.
Bismarck hat sich sofort auf die Seite des Zarenreichs gestellt; ihm ging es um den Erhalt des Dreikaiserabkommens. Bismarck schaltete sofort Wien aber auch Paris ein und beide Mächte signalisierten, dass sie Bismarcks Position teilen. Großbritannien sah sich also der Phalanx der übrigen europäischen Großmächte gegenüber. Paris war auf Großbritannien wegen der ägyptischen Frage angesäuert. Der Sultan war in einer wenig beneidenswerten Position. Egal für welche Seite er sich entscheiden würde, er würde auf jeden Fall „Stress“ mit der anderen bekommen. Er hat so einige Täuschungsmanöver in die Wege geleitet und beispielsweise die Meerengen und die Küste am Schwarzen Meer durch deutsche Offiziere inspizieren lassen.
Meine Frage ist, was ich nicht verstehen, weshalb hat Großbritannien nicht auf dem Sultan entsprechend eingewirkt? Man hätte Ägypten doch wunderbar als Hebel für die Öffnung der Meerengen nutzen können. Kann jemand dieses Rätsel auflösen?
Dieser Vorstoß war den Briten selbstverständlich nicht angenehm, da sie ihre wichtigste Kolonie, Indien, bedroht sahen. Krieg lag in der Luft. Es war anzunehmen, dass in so einem Falle die britischen Truppen sich nicht in das unwirtliche Afghanistan begaben, sondern durch das Schwarze Meer kommen würden. Und an diesem Punkt wird es spannend.
Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich haben im Artikel 3 des Dreikaiserabkommens sich gegenüber dem Zarenreich dazu verpflichtet, gemeinsam mit Russland dafür zu sorgen, dass das Osmanische Reich die Meerengen nicht für Kriegsschiffe öffne. Sollte der Sultan dies doch tun, würde das die russische Kriegserklärung nach sich ziehen und das Osmanische Reich würde der sogenannten Sicherheitsgarantien verlustig gehen.
Bismarck hat sich sofort auf die Seite des Zarenreichs gestellt; ihm ging es um den Erhalt des Dreikaiserabkommens. Bismarck schaltete sofort Wien aber auch Paris ein und beide Mächte signalisierten, dass sie Bismarcks Position teilen. Großbritannien sah sich also der Phalanx der übrigen europäischen Großmächte gegenüber. Paris war auf Großbritannien wegen der ägyptischen Frage angesäuert. Der Sultan war in einer wenig beneidenswerten Position. Egal für welche Seite er sich entscheiden würde, er würde auf jeden Fall „Stress“ mit der anderen bekommen. Er hat so einige Täuschungsmanöver in die Wege geleitet und beispielsweise die Meerengen und die Küste am Schwarzen Meer durch deutsche Offiziere inspizieren lassen.
Meine Frage ist, was ich nicht verstehen, weshalb hat Großbritannien nicht auf dem Sultan entsprechend eingewirkt? Man hätte Ägypten doch wunderbar als Hebel für die Öffnung der Meerengen nutzen können. Kann jemand dieses Rätsel auflösen?