Politisches Lied

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Gast

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Hallo,

wir sollen in unserem Geschi Lk ein politisches Lied vorstellen (in den historischen Hintergrund einordnen,interpretieren...). Ich habe nun 2 Lieder angegeben:

YouTube - Rainald Grebe - Die 68er

YouTube - pionierlieder - der kleine trompeter

Nun würde ich gerne wissen für welches ihr euch entscheidet würdet? Also zu welchem kann man mehr und bessere Beiträge erarbeiten? Und was fällt euch zu den Liedern so ein, also was sollte man auf jeden Fall erwähnen?

Ich wäre sehr dankbar für viele Antworten
Mit freundlichen Grüßen Max
 
Ich würde "Der kleine Trompeter" nehmen, ist doch recht fundiert meines Wissens untersucht. Fritz Weineck – Wikipedia

Auf Anhieb fiele mir ein, dass das Lied sowohl in der DDR als auch in der BRD sehr verbreitet war. In der DDR war es Bestandteil der Liederbücher für den Musikunterricht, in der BRD finden wir es im Aufwind der Arbeiterlieder in den 1970ern rund um die Liedermacher wie Hannes Wader.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du den Rainald Grebe auch visuell im Lk anbietest, nimm den :cool:
Wenn das visuell im Lk reinbringen kannst, dann hast einen guten Aufhänger und Einsteiger.
Allerdings bist du etwas nachteilig bedacht, denn Rainald Grebes Titel ist kein politisches Lied, das ist reine Satire.

Tip:
Bots - 7 Tage lang (Original ein franz. Trinklied)
hab leider kein Link für den ganzen Titel. Aber hier ein Ausschnitt. Und hier der ganze Text.
Und wenn du es hammerhart politisch willst, dann nimmst die Version vom Oktoberklub. Ein weises Beispiel für Missbrauch von Volksliedern für politische Zwecke.
 
Natürlich würde ich das Lied vom kleinen Trompeter nehmen, schließlich stammt er aus meiner Heimatstadt und ist auch hier zu Tode gekommen. Das kleine Denkmal stand solange ich denken kann am nach ihm benannten Fritz-Weineck-Ufer an der Saale. Es war eines der ersten Aktionen der Stadt, das Ufer in Rive-Ufer umzubenennen und das Denkmal zu entfernen. Verdient hat der kleine Trompeter das nicht . . .
 
Also ich würde auch den kleinen Trompeter vorschlagen. Das erinnert mich zwar immer an den politischen Kram in der Ostzone, (oh Entschuldigung, DDR), aber dieses Thema um den Trompeter läßt sich sicherlich gut und einfach gestalten. War das nicht son Bub, der an Forderster Front im Klassenkampf der KPD in den Dreißigern erschossen wurde?
 
Ja genau, wie oben gesagt - 1925 - :pfeif: und in der Nazizeit wurde es auch zur Propaganda mit leicht veränderten Text verfremdet (siehe Link).
 
Wenn du den Rainald Grebe auch visuell im Lk anbietest, nimm den :cool:
Wenn das visuell im Lk reinbringen kannst, dann hast einen guten Aufhänger und Einsteiger.
Allerdings bist du etwas nachteilig bedacht, denn Rainald Grebes Titel ist kein politisches Lied, das ist reine Satire.

Tip:
Bots - 7 Tage lang (Original ein franz. Trinklied)
hab leider kein Link für den ganzen Titel. Aber hier ein Ausschnitt. Und hier der ganze Text.
Und wenn du es hammerhart politisch willst, dann nimmst die Version vom Oktoberklub. Ein weises Beispiel für Missbrauch von Volksliedern für politische Zwecke.


Auffällig finde ich, dass so manche Neonazibarden wie Frank Rennicke deutliche Anleihen bei eigentlich eher linkem Liedgut machen.
 
Muss das Lied denn aus dem 20. Jahrhundert stammen? Auch sehr hübsch finde ich die Lieder der 1848er-Revolution. Daraus ließe sich sicherlich auch etwas machen. Zumal das Lied als Medium politischer Inhalte im 19. Jahrhundert eine noch bedeutendere Rolle gespielt hat, als heute.
 
Hallo,

wir sollen in unserem Geschi Lk ein politisches Lied vorstellen (in den historischen Hintergrund einordnen,interpretieren...). Ich habe nun 2 Lieder angegeben:

YouTube - Rainald Grebe - Die 68er

YouTube - pionierlieder - der kleine trompeter

Nun würde ich gerne wissen für welches ihr euch entscheidet würdet? Also zu welchem kann man mehr und bessere Beiträge erarbeiten? Und was fällt euch zu den Liedern so ein, also was sollte man auf jeden Fall erwähnen?

Ich wäre sehr dankbar für viele Antworten
Mit freundlichen Grüßen Max


Auch auf die Gefahr hin, mir mal wieder einen Roten einzuhandeln, muß ich sagen, dass mich dieser "Pionier und Held der Arbeit"- Kram spontan irgendwie an "Hitlerjunge Quex" bzw. Herbert Norkus erinnert hat, den Baldur von Schirach zum "Märtyrer vom Dienst" und zur NS- Ikone stilisierte.
 
Es ist schon einige Jahre her, da hatte ich auf einem Flohmarkt ein Gesangbuch von 1939/40 entdeckt und etwas darin gestöbert. Sehr erstaunt war ich darüber, dass einige Lieder mir aus dem DDR Liedgut vertraut waren – natürlich mit Textveränderungen. Es ist verblüffend, wie Lieder vom Anfang es vergangen Jahrhunderts über Zeiten und Regime sich stets als Propagandamittel wiederfinden.
Ein Beispiel:
http://ingeb.org/Lieder/diefahne.html
 
Es ist schon einige Jahre her, da hatte ich auf einem Flohmarkt ein Gesangbuch von 1939/40 entdeckt und etwas darin gestöbert. Sehr erstaunt war ich darüber, dass einige Lieder mir aus dem DDR Liedgut vertraut waren – natürlich mit Textveränderungen. Es ist verblüffend, wie Lieder vom Anfang es vergangen Jahrhunderts über Zeiten und Regime sich stets als Propagandamittel wiederfinden.
Klar schmissige Melodien zum Marschieren unter dem oder dem Regime geeignet.

Noten können sich nicht wehren und mancher Komponist würde sich sicherlich im Grabe umdrehen.

Der "Prinz Eugen, der edle Ritter" (auch wenn die Melodie auch woanders her kommt) musste ja auch schon für das "Bürgerlied" herhalten, was sich im frühen 18.Jh. sicherlich auch niemand gedacht hätte. Dabei hat amüsanterweise der Text vom "Prinz Eugen" heute einen politischeren Beigeschmack, wenn ich es singe, als das eigentliche Politische Lied: "Bürgerlied".
Man muss also nichtmal die Nazis und die Rote Garde bemühen, die Geschichte hat viele solche Beispiele. Mit einer leichten Veränderung des Textes ließ sich schon immer viel machen.
 
Es ist verblüffend, wie Lieder vom Anfang es vergangen Jahrhunderts über Zeiten und Regime sich stets als Propagandamittel wiederfinden.
So verblüffend nicht wenn man daran denkt, wieviele Menschen vom einen zum anderen Lager wechselten.
Gestern noch Arbeiterbewegung, dann in der SA, nach dem Krieg wieder bei den Kommunisten - das gab es doch in großer Zahl.
Und da lag es schon nahe, populäre Lieder weiterzuverwenden, mit leichten Textveränderungen, damit sie politisch wieder paßten.
 
Es ist schon einige Jahre her, da hatte ich auf einem Flohmarkt ein Gesangbuch von 1939/40 entdeckt und etwas darin gestöbert. Sehr erstaunt war ich darüber, dass einige Lieder mir aus dem DDR Liedgut vertraut waren – natürlich mit Textveränderungen. Es ist verblüffend, wie Lieder vom Anfang es vergangen Jahrhunderts über Zeiten und Regime sich stets als Propagandamittel wiederfinden.
Ein Beispiel:
http://ingeb.org/Lieder/diefahne.htmlhttp://ingeb.org/Lieder/diefahne.html


Was aber auch seinen Grund darin hat, dass die Nazis so gut wie alles geklaut haben, es gibt von "Im schönsten Abendsonnenschein" von "Bei Leuna" von "Brüder zur Sonne zur Freiheit" (die Reihe ist erheblich verlängerbar) Nazi und "andere" Fassungen. Auch die Melodie vom Horst Wessel Lied ist gestohlen.
 
Oh je, ist hier Überhaupt feststellbar, wer von wem geklaut hat?...

Aber politischer Schlachtenlärm in Form von Liedern ist im Sinn gleich, egal ob Braun oder Rot. Es motiviert diejenigen, die es treffen soll, dass ist der Sinn.
Witzig ist nur, das die Parolen und die Art und Weise der Texte sich kaum von der einen Diktatur zur anderen Unterscheiden. Warum nur?
 
So verblüffend nicht wenn man daran denkt, wieviele Menschen vom einen zum anderen Lager wechselten.
Gestern noch Arbeiterbewegung, dann in der SA, nach dem Krieg wieder bei den Kommunisten - das gab es doch in großer Zahl.
Und da lag es schon nahe, populäre Lieder weiterzuverwenden, mit leichten Textveränderungen, damit sie politisch wieder paßten.


Vor Jahrzehnten ist es immer mal wieder passiert, versuchte sich eine wandernde Jugendgruppe die Müdigkeit aus den Knochen zu singen,

dass plötzlich ein Gruppe älterer Herrschaften mit etwas anderem Text einfielen,
am Liedende, verlegenes Gelächter, und irgendwann der Satz "Aber schön wars halt doch".

Womit nicht die Politik, sondern die entschwundene Jugend gemeint war.
 
Oh je, ist hier Überhaupt feststellbar, wer von wem geklaut hat?...
Bei den meisten Liedern wird man das wohl schon feststellen können.
Und da wird Repos Beobachtung in der Regel zutreffen - alleine schon, weil die Nazis eben nach den Kommunisten entstanden.

Witzig ist nur, das die Parolen und die Art und Weise der Texte sich kaum von der einen Diktatur zur anderen Unterscheiden.
Interessanter Punkt.
In vielen Punkten sind beide Diktaturen eben austauschbar nach dem Motto "streiche Farbe X, setze Farbe Y".
 
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