Rasputins Ermordung Ziele Folgen

Ra-ra-Rasputin...
Man hat ja inzwischen so einiges über diesen „Wunderheiler“ gelesen.
Ich hatte ja hier in diesem Thread schon mal was über diesen „sibirischen Propheten“ geschrieben.
Er stammt ja aus den westsibirischen Dorf Pokrowskoje.

Nach allen was ich bisher über ihm gelesen habe schließe ich mich denjenigen an die meinen, er sei ein юро́дивый (übersetzt -> „Jurodiwy“).

Der russische Historien-, Genre-, Porträt- und Landschaftsmahler Pawel Alexandrowitsch Swedomski (* 1849 Sankt Petersburg – † 1904 Rom) hat den „Narren in Christo“ wahrscheinlich mit seinem Gemälde, was im Kunstmuseum des Oblast Kirowohrad hängt, treffend dargestellt.
Da dieses Gemälde inzwischen >Gemeinfrei< ist erlaube ich mir es hier reinzustellen.
Zum Ort -> Kirowohrad:
Dieser Ort liegt in der Ukraine in Hochland des Dnepr am Ufer des Flusses Inhu. Man meint er sei der geografische Mittelpunkt der Ukraine.

Pavel_Svedomskiy-1.jpg
 
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Es gab ja einige Verfilmungen zu dem Thema des "Rasputin", welche habt ihr gesehen, was blieb in der eigenen Erinnerung?

Außerdem erinnere ich ziemliche schräge Dokumentationen über die Tötung des Mannes, der einfach nicht zu töten war, wie auch immer...
Selbst der angeblich "riesige" Penis des Mannes wurde in einigen Dokumentationen thematisiert, sehr krudes Zeug, noch heute sensationell?

Ob man all das wissen möchte, gar die Fotos ansehen, eigene Entscheidung, einmal reicht sehr sicher.
Der tote Rasputin wird noch immer herumgereicht, weltweit, danke Internet! :rolleyes:

Micha

PS "Rasputin" aus dem Jahr 1996, Alan Rickman als Rasputin: Rasputin (1996) – Wikipedia
(Interessant in dem obigen Wikipedia-Artikel, keine Kritiken, keine Kommentare, gar nichts, ähnlich in dem Rest der Wikipedia...)
 
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Ich fand Alan Rickman überzeugender, aber die eindrücklichste Darstellung von Rasputins Ermordung habe ich in dem Film Aleandra und Nicholas von 1972 gesehen.

Da war ich noch ein Kind, aber die Szene war so bildgewaltig, dass ich mich nach Jahrzehnten daran erinnern konnte und anhand meiner Erinnerung recherchieren, welchen Film ich damals gesehen habe.
 
Ich würde die Verfilmungen nicht gegeneinander bewerten. Die frühen Verfilmungen sind mir leider nicht bekannt, diese findet man vielleicht Online, ich weiß es nicht?

Den totgeschossenen Rasputin findet man ebenfalls Online, wenn man diese Bilder sehen möchte.
Wer damals so krank und voller Hass war, solche Fotos aufzunehmen, das werden wir hier nicht verstehen...

Ähnlich war es mit den Fotos der erhängten "Partisanen", die sich noch heute in den Fotoalben unserer Großväter, und Väter finden.
Man fotografierte diese erhängten "Untermenschen", und man schickte diese Fotos in die deutsche Heimat, man war stolz auf genau solche Bilder.

Ich könnte mindestens 10 solcher Fotos aus meiner Sammlung hier einstellen, aber das möchte ich nicht.
Die Täter waren unsere Väter, unsere Großväter, unsere deutschen Vorfahren.

Das waren keine "Nazis", die irgendwann und irgendwo vom Himmel herunterfielen, das waren unsere Leute, Verwandte, Freunde, das waren wir, Familienmitglieder.

Micha
 
Ein wenig eigene Vorarbeit darf man durchaus erwarten. Ansonsten ist Wiki relativ ausführlich zu diesem Thema. Letztlich ging es um Machtfragen, die an Höfen nicht selten durch Mord geklärt wurden.
Bitte sehr.
Nach der Wikipedia ging es um seine Kriegsgegnerschaft .


Die Attentäter wurden auch durch Oswald Rayner vom britischen Geheimdienst, der die Abneigung Rasputins gegen den Krieg fürchtete, unterstützt.(Wie wurden sie unterstützt? Lieferte er die Waffe oder schoss er selber ?)

Die Ereignisse nach der Ermordung Rasputins begünstigten den Sturz des Zaren weniger als drei Monate nach dem Mord. Für die Bauern, die mehr als drei Viertel der Bevölkerung ausmachten, war Rasputin einer der ihren, der nun von den Adligen ermordet worden war, ohne dass der Zar die Schuldigen bestrafte. Sie sahen den Zaren nun nicht mehr als ihren Vater, sondern eher als Vertreter des russischen Adels, der einen der ihren ermordet hatte.

Gelegentlich wurde ihm auch seine ablehnende Haltung zum Thema Krieg vorgeworfen. Er hielt den Ersten Weltkrieg für ein Verbrechen, das zum Verderben Russlands führen werde. Rasputin schrieb Telegramme an den Zaren, die erhalten sind, in denen er in drastischer Form vor dem Krieg warnte. Ein daraus entstehender Einfluss kann allerdings nicht nachgewiesen werden.
 
Den totgeschossenen Rasputin findet man ebenfalls Online, wenn man diese Bilder sehen möchte.
Wer damals so krank und voller Hass war, solche Fotos aufzunehmen, das werden wir hier nicht verstehen...
Das kann man schon verstehen..
Doch erst mal die Story:
Die Mörder sind Felix Yusupov (reichster Clan nach den Romanovs), Großfürst Dmitry, Cousin des Zaren, und der rechtsradikale Duma-Abgeordnete Purishkevic.
Diese locken den Rasputin in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember (Julianischer Kalender) in den Palast des Yusupov. Der ist wiederum Ehemann einer Nichte des Zaren. Und diese wird als Lockvogel vorgeschoben, obwohl tatsächlich nicht anwesend.
In einem extra für den Zweck vorbereiteten Partykeller wird auf den Rasputin der erste Schuss abgefeuert der ihn quer ca. in Höhe der Nieren trifft.
Der Rasputin schafft es aber noch die Treppe hinauf in den Hof. Es trifft ihn ein weiterer Schuss in den Rücken und schließlich ein dritter aus geringer Entfernung in die Stirne.
Diese Schüsse werden gehört und im Schnee liegt Blut das ggf. irgendwie erklären muss. Also wird ein Hund erschossen und über die Blutspur geschleift.
Sodann wird das Opfer in ein Tuch gewickelt und mit einem Automobil an eine Brücke gefahren unter der sich eine eisfreie Stelle befindet. Das wurde vorher ausgekundschaftet.
Dort heben sie den toten Rasputin über das Geländer und hinterlassen dabei Blutspuren.
Die Leiche treibt unter dem Eis der Neva weiter, und wäre sie bis in die Ostsee getrieben, man hätte sie nie gefunden.
Doch kommt sie nicht so weit sondern friert bereits wenige hundert Meter stromabwärts von unten an der Eisdecke fest.

Dort wird sie gefunden und bei der Bergung sind Fotografen der St. Petersburger Polizei zugegen die den Vorgang dokumentieren.
Sie dokumentieren auch den Zustand der Leiche. Daher die Bilder.
Und die schaut nicht schön aus, zumal der tote Rasputin aus dem Eis herausgepickelt wurde.

Es war ein stümperhafter und feiger Mord.
Und Russland jubelt und ahnt nicht was es da bejubelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte nicht wissen was Rasputin bei der reichweite von Sozialen Medien heute hätte.Er wäre sicher heute Millionär und Weltbekannt.Um was anderes dürfte es diesem,ich nenne ihn Scharlatan,nie gegangen sein.Er starb,wenn man dem Glauben schenken kann,nicht an den Schüssen sondern soll ertrunken sein im Fluss.
 
Er starb,wenn man dem Glauben schenken kann,nicht an den Schüssen sondern soll ertrunken sein im Fluss.

Soweit man es feststellen kann, wurde er erschossen:
 
Soweit man es feststellen kann, wurde er erschossen:
In seiner Lunge wurde kein Wasser gefunden. Der Bericht des Gerichtsmediziners ist zwar verschollen, doch hat man Interviews von ihm.
Interessant find ich auch, dass die Forensik feststellte, das Blut im Hof des Yusupov-Palastes menschlichen Ursprung sei und nicht vom erschossenen Hund. (Smith)
Weiß jemand wie das damals ging?
 
Ich würde die Verfilmungen nicht gegeneinander bewerten. Die frühen Verfilmungen sind mir leider nicht bekannt, diese findet man vielleicht Online, ich weiß es nicht?

Den totgeschossenen Rasputin findet man ebenfalls Online, wenn man diese Bilder sehen möchte.
Wer damals so krank und voller Hass war, solche Fotos aufzunehmen, das werden wir hier nicht verstehen...

Ähnlich war es mit den Fotos der erhängten "Partisanen", die sich noch heute in den Fotoalben unserer Großväter, und Väter finden.
Man fotografierte diese erhängten "Untermenschen", und man schickte diese Fotos in die deutsche Heimat, man war stolz auf genau solche Bilder.

Ich könnte mindestens 10 solcher Fotos aus meiner Sammlung hier einstellen, aber das möchte ich nicht.
Die Täter waren unsere Väter, unsere Großväter, unsere deutschen Vorfahren.

Das waren keine "Nazis", die irgendwann und irgendwo vom Himmel herunterfielen, das waren unsere Leute, Verwandte, Freunde, das waren wir, Familienmitglieder.

Micha

Man kann sehr wohl verstehen, wer damals so "krank und voller Hass" war, dass er den toten Rasputin fotografierte. Das waren nämlich Gerichtsmediziner und Kriminalbeamte, die einen Mord aufklären mussten, und sie haben Fotos vom Opfer gemacht wie die Beamten von Scotland Yard Fotos der Opfer von Jack the Ripper machten, um Anhaltspunkte zu finden, um einen Mord aufzuklären. Die haben garantiert auch diese Fotos nicht gemacht, weil sie krank und voller Hass waren, sondern die Arbeit von Kriminalisten, Forensikern und Pathologen gemacht.
Mit morbiden, nekrophilen Phantasien hatte das nichts aber auch gar nichts zu tun.

Sich über die Aufnahmen des toten Rasputin mokieren und den Fotografen niedere Beweggründe zu unterstellen, zwei drei Sätze später aber zuzugeben, dass man selbst eine "Sammlung"" solcher Fotos besitzt, dass es sich dabei um Souvenirs aus dem Familienfotoalbum handelt- da könnte man schon eine gewisse Doppelmoral konstatieren. Wenn der Fotograf der das Mordopfer fotografiert, um die Tat aufzuklären "krank und voller Hass" ist,
Was ist denn dann der Jäger und Sammler, der sich das ins Fotoalbum klebt? Wenn man da selbst so im Glashaus sitzt, ist es völlig unangebracht, auf andere mit dem Finger zeigen zu wollen.

Es mag ja verstörend sein, zu erkennen, dass Familienangehörige stark in NS-Verbrechen verstrickt waren, dass bei Familienangehörigen auch nach 1945 deutliche Sympathien für NS-Verbrechen vorhanden und keine Distanz zum NS wahrnehmbar waren.

Es geht aber zu weit, salbadernd allen Väter, Großvätern und Urgroßvätern der Forianer eine Kollektivschuld zu unterstellen.
Ich hatte in meiner Familie und im Bekanntenkreis viele Weltkrieg 2 Veteranen. Von denen, die ich kannte, sind sehr viele auf diese oder jene Art Zeuge geworden von unglaublichen Grausamkeiten, und einige sind dabei zu Mittätern geworden. Das Erlebte hat die meisten noch nach Jahrzehnten extrem traumatisiert.

Im 2. Weltkrieg, zumal an der Ostfront sind viele entweder Zeugen geworden oder Mittäter. Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung sind zwischen 1941-45 völlig alltäglich geworden.

Keiner aber, nicht ein Einziger war so geschmacklos, sich Erinnerungen an Kriegsverbrechen und Menschheitsverbrechen ins Fotoalbum zu heften. Keiner, nicht ein Einziger hat sich noch mit so etwas gebrüstet, und erst recht nicht war keiner so abgebrüht-, dass er Kinder und Jugendliche konfrontiert hätte mit Fotos von erhängten Partisanen, die man sich fürs Familienidyll ins Fotoalbum klebt.

Es ist auch ein Unterschied, ob man Kriegsverbrechen mitbekommt oder darin verstrickt wird und das mit seinem Gewissen abmacht, es vielleicht mal einem Verwandten, der Ehefrau oder einem Pfarrer anvertraut, oder ob man darauf noch stolz ist, ungeniert sich mit so etwas brüstet, es sich ins Fotoalbum heftet, und es auch ganz offen Kindern und Jugendlichen zeigt.
Das lässt doch schon auf ein bemerkenswertes Maß an Menschenverachtung und Gefühlskälte schließen, auf ein bemerkenswert gering ausgeprägtes Maß an politischem Bewusstsein, auf einen Mangel an humaner Gesinnung und auch auf einen Mangel an Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kindern und Jugendlichen.

Mein Opa war an der Ostfront, er war Berufssoldat, und er ist mit Sicherheit Zeuge von Grausamkeiten geworden, seine Einheit, die 129. ID wurde mit Kriegsverbrechen in Verbindung gebracht. Ich weiß nicht, was mein Opa im Krieg gemacht hat. Er wäre aber niemals auf die Idee gekommen, sich Fotos von erhängten Partisanen ins Fotoalbum zu kleben, er wäre niemals auf die Idee gekommen, sich mit so etwas zu brüsten, und schon gar nicht wäre er jemals auf die Idee gekommen, Kinder und Jugendliche mit Fotos von erhängten Partisanen zu konfrontieren, auch wenn er oft davon gesprochen hat, dass er unglaublich barbarische Dinge mitbekommen hat.

Du weißt überhaupt nicht, welche Biographien und Erfahrungen die Familienangehörigen der Forianer hier gemacht haben.
Kollektiv alle sozusagen in Kollektivschuld zu nehmen und ihnen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu unterstellen, ist nicht nur Unsinn, sondern eigentlich auch recht dreist.
 
Vielleicht sollten wir mal wieder auf das Thema dieses Threads zurückkommen: Es geht ja nicht um Filme über Rasputin, sondern um seine Ermordung und die Folgen.

Die Täter stammten aus dem reaktionären Milieu, Drahtzieher war vor allem der Duma-Abgeordnete Wladimir Purischkewitsch, Purischkewitsch stellte eine Art Exekutivkomitee zusammen. Diese waren Purischkewitsch selbst sowie Fürst Felix Felixowitsch Jussupow und dessen Freund Dimitri Pawlowitsch Romanow. Weiterhin gehörten dazu Hauptman Suchotin vom Regiment Preobraschenski und der Arzt Dr, Stanislaw Lassowert.

Jussupow beschrieb in einem Buch den Mord. Er lockte Rasputin mit dem Versprechen eines Rendezvous mit Großfürstin Irina Jussopows Frau. Rasputin wurde vergifteter Madeira angeboten und Schokoladentörtchen.

Nahdem Rasputin eine ungeheure Menge Zyankali verzehrt hatte, schoss Jussupow mit einem Revolver auf ihn, Rasputin wurde für tot liegen gelassen. Rasputin eilte dann auf die Straße wo Jussopow und Purischkewitsch ihn endgültig töteten.

Man wollte Rasputin verschwinden lassen, doch er wurde schnell gefunden, und auch die Mörder kamen bald heraus.

Angehörige Rasputin versicherten, dass er nie Süßigkeiten aß, Zyankali wurde auch nicht festgestellt, und Rasputin wurde vor seinem Tod anscheinend gefoltert.

Jussupows Schilderung ist wenig glaubwürdig.

Was aber war das Motiv?
Rasputin wurde großer politischer Einfluss zugeschrieben, wahrscheinlich war es damit gar nicht so weit her.

Rasputin war eine Persönlichkeit, der durch sein Benehmen extrem polarisierte. Er benahm sich sehr freizügig, ja respektlos gegenüber hochgestellten Persönlichkeiten. An allen europäischen Höfen gab es strenge Protokolle, und dann kommt ein Bauer aus Sibirien, der Zugang zu höchsten Kreisen bekommt, der von der Zarenfamilie privat empfangen wird. Rasputin hat zwar auf die große Politik keine großen Einfluss ausgeübt, aber er hat teilweise schon Bekannte gefördert, die hohe Ämter, Kirchenämter bekamen. Das hat natürlich schon für große Erbitterung gesorgt. Das hat den Zaren in der eigenen Familie isoliert. Seine Familie hat den Zaren vor Ultimaten gestellt, Rasputin wurde vom Hof entfernt.

Seine Beziehung zum Zarenhaus war unklar, die Hämophilie des Zarewitsch war in der Famillie bekannt, dem Volk hat man das nie mitgeteilt, und es war gar nicht so klar, in welcher Beziehung die Zarin zu ihm stand. Sexuelle Kontakte halte ich für extrem unwahrscheinlich, aber Alexandra war immer schon recht unbeliebt. Sie war schüchtern, menschenscheu, galt als linkisch, und sie war recht unbeliebt in der Familie. Rasputin hatte aber großen Einfluss auf die Zarin, und sein Lebensstil gab zu mancher Kritik Anlass. Rasputin galt als unmöglich, er hatte sich durch unzählige Alkohol- und Sexeskapaden gründlich diskreditiert.

Ein Bauer, der sich über Protokoll und Etikette hinweg setzte, der sich im Umgang mit dem Zarenpaar unerhörte Freiheiten herausnahm, musste von vielen Familienmitgliedern als Affront erscheinen,. Das festhalten an Rasputin musste den Zaren auf Dauer in der eigenen Familie isolieren.

Die Beziehung zur Zarin war unklar, die Bluterkrankheit des Zarewitschs wurde nie öffentlich bekannt gegeben. Das wiederum gab diskreditierenden Gerüchten über sexuelle Eskapaden neue Nahrung.
 
Hier gibt es ein Buch eines ehemaligen Geheimdienstoffiziers über Rasputin: Rasputin
Es bietet eine Fülle von Details - vielleicht allzu viele; mitunter wird es romanhaft. Wie zuverlässig und glaubwürdig das alles ist, weiß ich nicht; voreingenommen jedenfalls. Zu lesen fand ich es recht interessant, nur weiß ich nicht recht, was davon zu halten ist. (Der Wikipedia-Artikel über Rasputin ist wesentlich zurückhaltender.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nahdem Rasputin eine ungeheure Menge Zyankali verzehrt hatte, schoss Jussupow mit einem Revolver auf ihn, ....
Das ist nicht gesichert und entspricht der Darstellung Yusupovs. Und wie Du richtig feststellst ist das wenig glaubwürdig.
Interessant ist aber welche Story der Yusupov bastelt. Dieser ist Okkultist und sagt gar im Vorfeld des Mordes, dass er deswegen der übernatürlichen Kraft der Rasputin gewachsen sei. Also der Rasputin habe der vielfach tödlichen Dosis des Giftes getrotzt und sei ihm als der Satan selbst an die Kehle gegangen. (Woraufhin der erste Schuss auf Rasputin abgefeuert worden sei.)
Das hat drei Ebenen.
1. Mythos Rasputin als (Dunkle) Macht.
2. Selbststilisierung des Yusupov.
3. Die Vorstellungswelt des Publikums an das die Story sich wendet.
Das ist vielleicht die interessanteste Ebene.
Wer kann denn das glauben? Der Teufel entlarvt sich selbst indem er die vielfach tödliche Dosis Gift übersteht.
(So wie die Hexe sich als solche kenntlich macht, indem sie wider Erwarten dem Ersaufen widersteht? )
Das ist schon ziemlich verrückt, passt aber wohl in das Gefüge der dortigen Vorstellungswelt.


Rasputin wurde vor seinem Tod anscheinend gefoltert.
Das ist wahrscheinlich ein Missverständnis und mögliche Folterspuren entstanden als er aus dem Eis gepickelt wurde.
 
Das ist wahrscheinlich ein Missverständnis und mögliche Folterspuren entstanden als er aus dem Eis gepickelt wurde.

So viel ich weiß war der Bericht der Gerichtsmedizin "gefälscht". Da man verhindern wollte das die Zarin ihn zum Heiligen erklären lässt.

Vermutlich war sein Tod nicht so spektakulär wie es immer erzählt wurde. Wahrscheinlich hat ihm Yusupow einfach erschossen. Danach traten und schlugen die Beteiligten in einen Akt des Offkill auf ihn ein. Am Ende warf man ihn in einen Kanal.

Yusupow erzählte später im Exil eben eine sehr ausufernde Geschichte über einen Dämon der nicht sterben wollte. Als Prinz hatte er nie gelernt zu arbeiten und wollte es auch nicht lernen. Sein bestes Kapital war die Geschichte wie er Rasputin ermordet hat.
 
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