Reichsgründung

LisaSimpson

Mitglied
Hallöchen,

welche Aussage ist für euch die zentrale Stelle in diesem Text und wieso?

[FONT=Arial, sans-serif]"Unsere Geschichte ist in vieler Hinsicht anders verlaufen als die unserer Nachbarn. Man hat uns eine ,verspätete' Nation genannt... Der Ruf nach Einheit erhob sich in den Befreiungskriegen gegen Napoleon, bei den unruhigen Studenten auf dem Wartburgtest 1817, in der großartigen Volksfeier 1832 auf dem Hambacher Schloss und sonderlich Im .. Jahre 1848/49. Aber jedes Mal wurde der Ruf von jenen Dutzenden von Fürstenstaaten erstickt, in die Deutschland zerrissen blieb. Durften wir 1871 jubeln? Emanuel Geibel hat es ... mit dem Vers getan, . „ sprang aus Bismarcks Haupt das Reich waffengerüstet hervor“, Bismarck als Schöpfer der Einheit mit Blut und Elsen - so wurde es gelehrt und in der Fülle der ihm gewidmeten Denkmäler" . dargestellt. Wir müssen erkennen, dass dieses eine Vereinfachung ist.. , richtig und falsch zugleich. Bismarck erzwang 1871 den kleindeutschen fürstlichen Bundesstaat unter Ausschluss auch der Deutschen in Österreich - das ist richtig. Aber Bismarck gehört nicht in die schwarz.rot-goldene Ahnenreihe derer, die mit der Einheit des Volkes zugleich demokratische Freiheit wollten. Wer also die Linie von den Befreiungskriegen und der Wartburg über Hambach, Frankfurter Paulsklrche und Rastatt als Endstation der Revolution von 1848/49 bis nach Sedan...und Versailles zieht, verzerrt den Gang der Geschichte... Von Einheit und Recht und Freiheit... sang erst die Weimarer Republik. Im Kaiserreich, bis 1918, sang man auch „Heil Dir im Siegerkranz'“ ,.Die Reichsgründung hatte die Verbindung von demokratjschemund nationalem Wollen zerrissen.....[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Ich habe folgendes geschrieben:[/FONT]
Die zentrale These ist, dass Bismarck die Vereinigung Deutschlands nicht mit demokratischen Mitteln erreichen wollte. Er war zwar für die Einheit des Volkes, lehnte aber die Freiheit des Einzelnen ab. Bismarck wollte also eine konstitutionelle Monarchie schaffen. (entspräche also Zeile 11-13)

[FONT=ArialMS, Times, sans-serif] [/FONT]
 
Die Mittel, mit denen B. das DR schuf, sind dem Autor eigentlich egal. Er hat da auch keine andere Meinung zu als die konventionelle Darstellung: "Blut und Eisen".

Worum es ihm geht, ist die verfassungsrechtliche Prägung des Reiches, die seiner Meinung nach eben NICHT in der Tradition der genannten Demokratiebewegung steht. Erst die Weimarer Republik habe die demokratischen Forderungen erfüllt.

Du sprichst das in Deinem zweiten Satz an "..lehnte aber die Freiheit des Einzelnen ab.". So eine Formulierung ist aber überzogen. Auch Deine Folgerung ("B. wollte ALSO eine konstitutionelle Monarchie schaffen.") ist nicht sofort nachvollziehbar; er hätte dann doch eigentlich eine strenge Diktatur schaffen müssen?
 
Man könnte vielleicht etwas umformulieren. Bismarck wollte zwar die (kleindeutsche) Vereinigung Deutschlands, aber nicht die demokratisierung Deutschlands, sondern die konstitutionelle Monarchie.


 
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