Reittiere andererer Völker (?)

Wulfnoth schrieb:
Da ich mich gerade schulisch bedingt mit Hereros beschäftigen "musste" kann ich sagen, dass Rinder zwar bei ihnen ein Statussymbol für Reichtum und soziale Stellung ist, aber ob sie auch darauf ritten weiß ich nicht. Jedenfalls haben die deutschen Kolonialherren davon nichts berichtet.

Die Ochsen wurden hauptsächlich als Zugtiere verwendet. Es gibt jedoch diverse Darstellungen, in denen sie auch als Reittiere vorkamen. Nicht nur von Hereros, sondern auch von Deutschen. Manchmal hat man das Gefühl, es wären gestellte Witzfotos.:rolleyes: Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, daß sie gelegentlich (wenn nichts "Besseres" da war) auch als Reittier verwendet wurden.

Hier eine Darstellung eines Postreiters in DSWA. Ein Bild, das so glaube ich ein seltener Anblick gewesen sein dürfte....

http://www.schoefert.de/rka/bildarchiv/grafik/d_16.jpg
 
In Amerika wurden sogar Hunde als Lasttiere benutzt. Sie bekamen einen kleinen Schleppschlitten für leichte Lasten umgehängt.
 
Ich habe irgentwo mal gelesen, das der Rothalsstrauß vereinzelt von den Massai auch als Reittier benutzt wird. Immerhin wird der bis zu 2,80m groß und bis zu 180 kg schwer. Es kann aber auch eine Finte sein, weiss ich nicht.
 
florian17160 schrieb:
Ich habe irgentwo mal gelesen, das der Rothalsstrauß vereinzelt von den Massai auch als Reittier benutzt wird.

ich habe auch schon davon gehört und abbildungen gesehen. ob es mehr ein sport war oder es sich um um "wirkliche" reittiere handelte entzieht sich meiner kenntnis. allerdings wo der name rothalssrauß herkommt dürfte klar sein - die reiter auf den bildern benutzten keine zügel. :)
 
Es gehört nicht in dieses Thema, aber ich habe den Ansatz zu vorangegangenem Thema nicht mehr gefunden...

Ich hatte behauptete, die Hyksos hätten das Pferd nach Ägypten gebracht. Diese Behauptung war falsch. Das Pferd wurde schon vorher in Nubien gebraucht, hatte aber eher als Opfergabe für Götter gedient. Aus 1680 v.Chr. wurden Pferde mit Streitwagen in einem Königsgrab entdeckt. Der Gebrauch von Streitwagen war jedoch wegen seines hohen Eisenanteils damals zu kostspielig und Königen vorbehalten. Der wahre Gebrauchswert eines Pferdes wurde damals nicht erkannt und es diente als edles Reittier und Luxusgut ohne Gebrauchswert. Die Erstmalige Nutzung von Pferden dürfte auf etwa 1900-1700 v.Chr. in Nubien/Ägypten datiert werden...
 
Arne schrieb:
Es gibt jedoch diverse Darstellungen, in denen sie auch als Reittiere vorkamen. Nicht nur von Hereros, sondern auch von Deutschen. Manchmal hat man das Gefühl, es wären gestellte Witzfotos.:rolleyes:

So zum Beispiel in: Rochus Schmidt, Deutschland Kolonien -Ihre Gestaltung, Entwicklung und Hilfsquellen, Bd. 2, S. 67, Berlin, ca. 1898

Rochus Schmidt war immerhin Offizier und "Profi" mit Schutzgebietserfahrung ... ob der in sein Buch ein Witzbild aufgenommen hätte?

Rinder als Reittiere sind zumindest in Asien gar nicht so selten: Yaks, und aus Indien hab' ich auch schon entsprechende Rinderreiter gesehen. Und was ganz modernes: Eine Freundin von mir bildet gerade ihre Kuh zur Reitkuh aus, in der Schweiz gibt es wohl einen sehr interessierten Kuhreiter, der Westernpferdeausbilder Robert Schommer macht das richtig gut und geht mit seiner Kuh sogar Turnierparcours ... naja, erstens ist das hier alles nicht mehr Altertum, zweitens wurde das in anderen (nicht geschichtlichen sondern pferdebezogenen) Foren schon durchgekaut und man kann sich dort dazu belesen ...

Bye

Suedwester
 
Erst mal danke für die vielen Antworten. Aber, habe ich das richtig verstanden: Esel vor einem Streitwagen? Ich kenne Esel nur als gemächliche Lasttiere.
 
Essel können auch ganz schön flitzen, wenn sie erst mal auf die Idee dazu kommen.

Aber was sollte man sonst vor den Wagen spannen? Ich hatte vorher schon mal angemerkt, dass Esel sich leichter anspannen lassen und die Esel sahen damals von der Statur schon so aus wie heute und ihre Urformen, Pferde hingegen waren noch klein und hatten daher keinen besonderern Vorteil, was Schnelligkeit oder Kraft betrifft. Und Esel lassen sich leichter halten, da sie anspruchsloser sind.
 
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