Das liegt nahe.
"Herman Wirth vertrat die Ansicht, dass in der Jungsteinzeit die germanischen Völker im Zustand des Matriarchats im Einklang mit der Natur lebten. .....
Das bedeutet dann also "Freilich umstritten" bei @trojaburg.
Ob völkisch-rassistische Spinnereien des SS-Ahnenerbes "umstritten sind", wird hier nicht diskutiert.
Mmh - seltsam. Da diskutiere ich doch mit Silesia und Sepiola in einem anderen Strang über die Zuverlässigkeit genetischer Studien und "zufällig" reagiert das PC-Duo auf meine Anmerkung zur Frage des Religionsursprungs. Natürlich nicht um konstruktiv etwas beizutragen, sondern lediglich um die Diskussion zu sabotieren, indem eine Fülle von zweifelhaften Informationen beigetragen werden, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben. Ich dachte eigentlich, daß der Zweck der Diskussion in einem Geschichtsforum darin besteht, neue Erkenntnisse zu gewinnen, seine Thesen anderen vorzustellen oder Meinungen auszutauschen. Angesichts dieser Beiträge stelle ich nun fest, daß es einigen Forumsmitgliedern offenbar nicht um Sachdiskussionen, sondern primär darum geht, im Gewand der wissenschaftlichen Diskussion weltanschauliche Ansichten zu transportieren. Dabei werden offensichtlich Diskussionsteilnehmer gezielt angefeindet, deren Thesen politisch inkorrekt oder gefährlich scheinen.
Aber wo wir schon einmal beim Thema Herman Wirth sind. Eine Äußerung, in der er sich für die Vernichtung lebensunwerten Lebens ausspricht, ist mir nicht bekannt. Es wäre daher hilfreich, wenn solche Behauptungen durch tatsächliche Quellen belegt werden und nicht durch Kopieren eines fragwürdigen Wikipedia-Artikels, der hier abweichend von anderen Artikeln wohl bewußt auf Quellenangaben verzichte: Zum Beleg dieser Behauptung heißt es dort lapidar: "Vgl. Literatur: Ziege, Wiwjorra, Hieronimus." Dies hat natürlich nichts mit Wissenschaft zu tun und sollte jemandem, der sonst so großen Wert auf wissenschaftliche Quellenangaben legt, klar sein. Die andere Seite der Biographie Wirths, die in dem Artikel in einem Satz abgehandelt wird, besteht übrigens darin, daß er nach weltanschaulichen Streitigkeiten die Organisation Ahnenerbe verließ.
Generell halte ich es aber für äußerst bedenklich, wenn Teilnehmer eines Diskussionsforums anderen Teilnehmern vorschreiben wollen, was hier diskutiert wird, und was nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es aus Sicht des Geschichtswissenschaftlers zielführender ist, sich mehr mit den Thesen, als mit der Biographie von Forschern auseinanderzusetzen. Dies mag bei Soziologen und Politikwissenschaftlern - möglicherweise auch bei Genetikern? - anders sein, da ein anderer Anspruch besteht. ..
Der Mangel an schriftlichen Quellen hat freilich den großen "Vorteil", dass man unbehindert von Fakten spekulieren kann.
Der Mangel an schriftlichen Quellen bedeutet nicht, daß es nicht andere Quellen gäbe, die Rückschlüsse auf die religiöse Vorstellung dieser Epoche erlaubten, allerdings sind diese nicht so aussagekräftig, wie Schriftquellen. Daß es neben diesen Quellen aber auch eine Reihe weiterer Quellen, wie etwa Sachquellen, zumeist archäologischer Provenienz, gibt, lernt ein Historiker für gewöhnlich im ersten Semester...
Zurück zum Thema:
Sicherlich ist der Glaube wesentlich älter als jungsteinzeitliche Kulturen. Ich beziehe mich daher auf ein "Glaubenskonstrukt", also die Entwicklung eines instutionalisierten Glaubens, der unter anderem dadurch zur Religion wird, daß er über Priester oder Prediger verfügt und missionarisch verbreitet wird. Letzters ist ein Erklärungsansatz unter mehreren, um die Ausbreitung und ähnliche Erscheinungsweise megalithischer Kulturen in verschiedenen Regionen zu erklären. Für Priester innerhalb der megalithischen Kulturen gibt es dagegen nur indirekte Hinweise. Daß der Glaube der Megalithkulturen mit der Sonne in Verbindung stand, erschließt sich vor allem aus der Ausrichtung der Bauwerke nach Sonnenaufgangspunkten zu den Sonnenwenden und Tag- und Nachtgleichen. Ferner ist die Sonne wichtiger Bestandteil der megalithischen Symbolik und wird nicht nur durch Kreise, sondern auch durch Spiralen dargestellt, die sich auf den Sonnenlauf beziehen. Belege dafür ergänze ich in Kürze.
Wirth war übrigens nicht der einzige, der den Megalithkulturen eine große Bedeutung für die Entstehung früher Religionen beimaß.