"Römertürme"

Worum es mir in diesem Thread geht, habe ich folgendermaßen formuliert:
...
Bisher bietet sich folgendes Bild: Bauwerke, die seit alters her namentlich den Römern zugeschrieben wurden, sind nicht zu belegen.
Im 19. Jahrhundert setzt dann eine inflationäre Namengebung ein, bei der in aller Regel mittelalterliche oder frühneuzeitliche Bauwerke, aber nur in seltenen Ausnahmefällen echte römische Bauwerke als "Römertürme" (oder auch "Römerbrücken") tituliert werden.
Danke für die Klarstellung. Ich war mir unsicher und wollte daher nachfragen, bevor ich Dinge poste, die Dich nicht interessieren.
 
Mich würde interessieren, welche "Römertürme" ihre Bezeichnungen schon vor dem 19. Jahrhundert getragen haben.
Ich hätte da noch eine namentliche Erwähnung eines Römerturms (bzw. Römer-Thurns) vor dem 19. Jh.. Er hat bloß ein Manko: es gibt ihn heute nicht mehr.
Falls es trotzdem interessiert:
In Wien gab es bis 1656 beim Schottentor einen Turm, der vom Wiener Geschichtsschreiber Matthias Fuhrmann (1697-1773) anfangs 18. Jh. als Römer-Thurn bezeichnet wurde.
Von diesem Thor (Salztor) gieng nun weiters die Aussenmauer hinauf zum Werder- jetzo Neu-Thor, weiter zum Römer-Thurn im heutigen Arsenal: von dar weiters fort auf die jetzige Schotten- oder Elend-Pastey zum Römischen Juden-Thurn, von dannen zum Schotten-Thor....
Alt- und Neues Wien...Chronologisch- und Historische Beschreibung ..., Band 1, Mathias Fuhrmann, 1738, Seite 476 und in der Abbildung auf Seite 442 mit der Nr. 20 als Römer-Thurn beschriftet.
dann:
An. 1656 hat König Leopoldus die Böhmische Cron empfangen.
In diesem Jahr ist das innere Schotten-Thor, ausser den Römer-Thurn, auf Zuthun des Kaysers, in vollkommenen Stand gesetzt worden..

Alt- und neues Wien: Von den mittleren bis auf gegenwärtige Zeiten, Band 2, Mathias Fuhrmann, 1739, S. 934
 
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