Biturigos
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@Wilfried: zur Lagerung in Speichergruben im Erdreich: Annahme ist, dass sie hauptsächlich für das Saatgut verwendet wurden. Ansonsten sehe ich es ähnlich, meiner Ansicht nach ist die Landwirtschaft im Lateneraum natürlich an klimatische und geologische Bedingungen geknüpft. In "Studien zur Lebenswelt in der Eisenzeit" (2006, de Gruyter) gibt einen interessanten Artikel von Willerding (Landnutzung während der Eisenzeit im mittleren Deutschland), in dem er Wintergetreideanbau im Leinetal feststellt, im Kernsiedlungsbereich der Cherusker -dies bestätigt meiner Ansicht nach (siehe Diskussion unter Kelten, wie weit sind die Kelten nach Norden...), dass der rhein-weser-germanische Bereich in den Latenewirtschaftraum einbezogen war. Ein schönes Beispiel für diesen Raum:
Auf der Pipinsburg bei Osterode wurden verkohlte Reste von Kulturpflanzen
– wie bei den Ausgrabungen in anderen eisenzeitlichen Siedlungen – in
der Füllung von Siedlungsgruben gefunden. Außerdem wurde eine mehrere
Zentimeter mächtige Schicht verkohlten Getreides festgestellt. Vermutlich handelt es sich dabei um die Überreste eines abgebrannten Speichers bzw.einer Scheune. Unter den verkohlten Pflanzenresten sind vor allem Emmer, Dinkel, Saatweizen und Hirse mit größeren Mengen vertreten. Neben denbei den Spelzweizenarten kommt auch der freidreschende Saatweizen vor,häufig in der Form aestivo-compactum, die durch ihre kurze, fast kugelige Gestalt auffällt. Von den Leguminosen sind, wie schon zuvor, Erbse, Ackerbohne und Linse kultiviert worden. Mohn, Leindotter, Lein und Hanf konnten zur Gewinnung von Öl eingesetzt werden. Damit sind die im mittleren Deutschland für die Latènezeit typischen Kulturpflanzen nahezu vollständig vertreten, z. T. in größeren Mengen (Willerding 1974). Auf den Parabraun-Lössböden im Leinetal scheint eine Landwirtschaft betrieben worden sein, die sich nur wenig von der "keltischen" Landwirtschaft weiter südlich absetzt, allerdings stärker von der nördlich und östlichen "germanischen" Landwirtschaft.
Auf der Pipinsburg bei Osterode wurden verkohlte Reste von Kulturpflanzen
– wie bei den Ausgrabungen in anderen eisenzeitlichen Siedlungen – in
der Füllung von Siedlungsgruben gefunden. Außerdem wurde eine mehrere
Zentimeter mächtige Schicht verkohlten Getreides festgestellt. Vermutlich handelt es sich dabei um die Überreste eines abgebrannten Speichers bzw.einer Scheune. Unter den verkohlten Pflanzenresten sind vor allem Emmer, Dinkel, Saatweizen und Hirse mit größeren Mengen vertreten. Neben denbei den Spelzweizenarten kommt auch der freidreschende Saatweizen vor,häufig in der Form aestivo-compactum, die durch ihre kurze, fast kugelige Gestalt auffällt. Von den Leguminosen sind, wie schon zuvor, Erbse, Ackerbohne und Linse kultiviert worden. Mohn, Leindotter, Lein und Hanf konnten zur Gewinnung von Öl eingesetzt werden. Damit sind die im mittleren Deutschland für die Latènezeit typischen Kulturpflanzen nahezu vollständig vertreten, z. T. in größeren Mengen (Willerding 1974). Auf den Parabraun-Lössböden im Leinetal scheint eine Landwirtschaft betrieben worden sein, die sich nur wenig von der "keltischen" Landwirtschaft weiter südlich absetzt, allerdings stärker von der nördlich und östlichen "germanischen" Landwirtschaft.
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