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...sondern weil in der Region die privilegierte Situation in Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Eisenerz nicht mehr bestand. Die Märkte hatten sich gewandelt.
Es gab keine hochorganisierte Elite mehr, es gab keine Zentralorte. Wir sehen in jener Zeit keine Luxusimporte mehr.
Waldgirmes könnte als Hauptort einer Civitas geplant gewesen sein. Und wurde aufgegeben. Warum, wenn die Gründung inmitten des Gebiets der befreundeten Mattiaker liegen würde? Oder war Waldgirmes für die Romanisierung der Chatten gedacht?Vielleicht brauchte man gar keinen Ausbau der Handelsverbindung über die Lahn?
Mit den Einheimischen an der mittleren Lahn lief es ruhig. Der Ausbau der Kastelle am Wetteraulimes erfolgte ja später, in der Zeit Domitians, und z.B. im Kastell Arnsburg sind große Horrea vorhanden.
Ein militärischer Aufmarsch war aus der viel besseren Infrastruktur der Wetterau jetzt jederzeit möglich.
Es ist vielleicht das - erfolgreich! - geänderte Konzept, unter Tiberius und seinen Nachfolgern: Es wurde nicht mehr die Provinzalisierung angestrebt, sondern lediglich Handel und Kontrolle.
Das ist ein wichtiger Punkt: Ein wirtschaftlicher Nutzen ließ sich durch eigenständigen Handel, eigenständige Produktion durch Einheimische erzielen.und bei Römer*innen gesetzteren Alters vielleicht begehrter als das Eisen und Silber von der Lahn.
Eine Überschussproduktion war in den landwirtschaftlich kargen Mittelgebirgen schwer zu erreichen, am ehesten durch Förderung von Erzen. Zwar war das Siegerländer Erz sehr hochwertig, aber die hochwertigen römischen Waffen wurden vorzugsweise mit Erz aus dem wirtschaftlich immer bedeutenderen Noricum hergestellt.
Ich denke, ohne es belegen zu können, dass der Wegfall von Absatzmärkten eine wichtige Rolle für den relativen Rückgang der Bedeutung der Mittelgebirge spielte.
Schau dir mal die römische Mine von Bad Ems an. Sie haben knapp an 200 t Silber vorbeigegraben. Das sieht ganz und gar nicht wie Absuchen der Oberfläche aus.Hier könnte auch eine Rolle spielen, dass zur damaligen Zeit das Metall häufig noch durch das Sammeln von oberflächlich herumliegenden erzhaltigen Gesteinen gewonnen wurde. Die Technik für tiefere Gruben hatte man noch nicht.
Die Oberflächenfunde sind aber dann doch relativ schnell erschöpft, bzw. liefern nur noch geringe Mengen.
Schau dir mal die römische Mine von Bad Ems an. Sie haben knapp an 200 t Silber vorbeigegraben. Das sieht ganz und gar nicht wie Absuchen der Oberfläche aus.
Da haben wir uns missverstanden. Dass die Römer das konnten, ist klar.
hier ein 11 Jahre alter Beitrag zum Wechsel in Anbau und Vorratshaltung, Kulturpflanzenspektrum:
Quelle ist übrigens der Band Mardorf 23, Archäobotanische Ergebnisse der eisenzeitlichen und kaiserzeitlichen Siedlung
In eisenzeitlich-keltischer Zeit konnten die besten Brennholzarten Eiche und Buche nachhaltig beschafft werden, wohingegen während der germanischen Besiedlung seit der Übergangsphase das verstärkte Vorkommen der Erle an eine Bewirtschaftung des wahrscheinlich nahe der Siedlung in der Ohmaue gelegenen Erlenbruchwaldes denken lässt. Ein weiterer neuer Aspekt der germanischen Brenn holzbeschaffung ist die Nutzung von Birkenholz.
Der Vorteil lag in der vor Ort verfügbaren Holzkohle. Wie @Biturigos und auch Dr. Manuel Zeiler und andere herausgestellt haben, war der limitierende Faktor die Verfügbarkeit von Brennholz, noch vor der Erschöpfung der Erzvorräte.
Kann man also davon ausgehen, dass die vorher genutzten Eichen- und Buchenwälder zur Zeit der germanischen Besiedlung weitgehend abgeholzt waren?
Ich wärme es mal auf.
Kann man also davon ausgehen, dass die vorher genutzten Eichen- und Buchenwälder zur Zeit der germanischen Besiedlung weitgehend abgeholzt waren? Nicht nur direkt im Verhüttungsgebiet, sondern sogar in Gegenden wie Amöneburg-Mardorf?
(Wogegen im Taunus noch Holz verfügbar war?)
Ich neige ja sehr dazu, eine Änderung der Absatzmärkte als Ursache des Rückgangs der eisenzeitlichen Montanindustrie im Siegerland und Lahn-Dill-Gebiet anzunehmen.
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