Roms Heere

R

RömischeLegion1

Gast
wer kann mir einiges darüber erzählen biite schreiben
 
Was möchtes Du denn genau wissen?

Organisation
Das Leben eines Legionärs
Militäische Ausbildung
Lager
usw.

Welche Zeitspanne?

Wenn Du deine Frage genauer formulierst kann man Dir sicher auch eine Antwort geben.
 
Gib mal bei Google römische Legionen ein, Legionär+Rom, usw

Oder präzisiere deine Frage, dann werde ich dir gern antworten.
 
Marcus Junkelmann, Die Legionen des Augustus, Mainz, 1991 (bzw. 1986).
Auch die Engländer Peter Connolly und Michael Simkins sind Fachleute für römische Militärgeschichte.
 
Ca. zu der Zeit von Kaiser Augustus wurde in Rom ein Berufsheer eingeführt.
Augustus´ Armee: Das röm. Reich hatte nach der Einführung des Berufsheeres etwa 30Legionen, die folgendermaßen aufgebaut waren:
1 Legion (5000-6000 Mann) =
10 Kohorten (pro K. 500 Mann)
1Kohorte=
6 Zenturien (pro Z. ca. 80 Mann)
Später wurde die erste Kohorte erweitert.

Offiziere:
Legionskommandeur(aus Senatorenadel) >1 Militärtribun aus Senatorenadel>
5 Militärtribunen aus Ritteradel
über all dies wachte der Kaiser
1Kohorte: 6 Zenturionen--> nur für Männer aus Kohorte und ihr Zenturio waren Berufssoldaten, die Tribunen und der Kommandeur waren nur im Zuge ihrer pol Laufbahn auf diesem Posten.

Insgesamt standen nun immer, unter Mitzählung zahlreicher Hilfstruppen(z.B.: Bogenschützen aus dem Orient oder „Barbaren“) 250000 Mann unter Waffen. Dazu kamen noch die Flotte und die Prätorianergarde (Leibwache des Kaisers) und Spezialtruppen.

Dies ist aber nur ein kurzer Abriss der Geschichte der Legionen.
(Vielleicht finde ich noch mehr)
:) ;)
 
Römische Uniformen zur Zeit der Hunnen

Hat jemand die Dokumentation über die Hunnen im ZDF am Sonntag angeschaut? Mir ist aufgefallen, daß die Uniformen der römischen Soldaten denen zur Zeit Augustus glichen. War das ein Fehler der Macher oder hat sich tatsächlich in den 400 Jahren nichts geändert.
 
Das war schon eine klare Fehldarstellung, und das, obwohl es immer mehr Spätantike Reenactment Gruppen gibt.

Seit der Heeresreform von Diokletian, seit der Teilung in Commitatenses und Limitanei, sahen die römischen Legionäre auch von Rüstung und Bewaffnung, auch vom Schild her ganz anders aus.

Man trug jetzt hosen und Schuhe, statt der Sandalen. Dazu waren die Schilde Oval und flach. Man führte nicht mehr den Gladius sondern alle, auch die Infanterie das Spatha. Dazu statt Pilum einen normalen Speer. (Es gab auch noch zwischenstufen, wie z.B. kurze Ringknaufschwerter oder das Gaesum, aber die waren zur Zeit der Hunnen auch schon außer Gebrauch gekommen)

Legionen gab es dann primär noch bei dem mobilen Feldherr, den Comitatenses, und zwar zur Zeit der Heeresreform 5 Legiones Palatinae, diese waren aber nur noch um die 2000 Mann stark. Die Hauptwaffengattung wurde die Reiterei in den Verbänden der Vexillationes palatinae oder Elitekavallerie Verbänden die man Scholae nannte.

Die spätrömische Reiterei zur Zeit der Hunnen galt übrigens direkt nach den Hunnen als eine Armee von berittenen Bogenschützen, die meisten Römischen Einheiten führten Bögen, auch bei den Fußtruppen standen hinter den Speerkämpfern Bogenschützen, auch bei den Kavallerie Einheiten mischte man Bogenschützen und Lanzenkämpfer.

Man sieht also, daß die Römer zur Zeit der Hunnen ein GANZ anderes Bild boten, als in diesem Film dargestellt.
 
Zur Frage der Form des römischen Heeres in der Spätantike:

Allgemein und Gründe:

http://imperiumromanum.com/personen/kaiser/diocletianus_04.htm

Detail und Folgen:

http://imperiumromanum.com/militaer/heer/infanterie_05.htm

http://www.fortunecity.de/lindenpark/goldring/601/Pedites1.html

Buchempfehlung, gute Zusammenfassung, schön aufgemacht, das Heft:

Die spätrömische Zeit
Experimentalgruppen in Europa, ec Verlag, von Jürgen Weber und Karlheinz Eckardt


Zur Frage des römischen Militärs, RömischeLegion1, klick dich mal hier durch, dadurch bekommst du glaub ich ein gutes Bild, noch nicht mal durch Zeichnungen, sondern durch reale Photographien!

http://www.lateinforum.de/roemer3b.htm
 
Wenn ich mich richtig erinnere, dann wurde das Berufsheer in Rom schon einige Jährchen vor Augustus durch Marius eingeführt.
 
Wenn ich an die katalaunischen Felder denke! Wie haben sich die unterschiedlichen Völker denn beim kämpfen erkannt? Uniformen gab es ja nicht!
 
Papa_Leo schrieb:
Wenn ich mich richtig erinnere, dann wurde das Berufsheer in Rom schon einige Jährchen vor Augustus durch Marius eingeführt.

Ja, nach dem 2. Punischen Krieg klappte das alte System der "Wehrpflichtigen" nicht mehr. Die kämpfenden Legionäre konnten ihre bäuerlichen Felder nicht mehr bestellen und ihre Familien verarmten. Das Land mußte verkauft werden und sie bildeten das neue Proletariat Roms. Dies war aber zuvor das Gros der Legionäre gewesen. Die Käufer der kleinbäuerlichen Besitzungen bildeten Latifundienbesitzungen und bereicherten sich unmäßig. Somit konnte das bisherige System nicht mehr aufrecht erhalten werden. Zunächst waren diese sogenannten "Berufsarmeen" weniger staatlicher, als vielmehr privater Natur. Sullas oder Marius Soldaten waren letztlich deren Privattruppen, nicht die Roms und wurden von ihnen bezahlt (teilweise durch Plünderungen oder auch Enteignungen politischer Gegner). Auch Cäsar kämpfte noch mit seiner privaten Armee gegen die Republik.
Unter Augustus setzte sich jedoch durch, daß die Armee eine rein staatliche Berufsarmee wurde.
 
Wenn ich an die katalaunischen Felder denke! Wie haben sich die unterschiedlichen Völker denn beim kämpfen erkannt? Uniformen gab es ja nicht!

Es gab schon typische Kleidung für verschiedene Völker, und die Römer hatten teilweise auch so etwas wie ein System von Farben, z.B. haben wir ja für die Spätantike die Notitia Dignitatum, in der die verschiedenen Schildmuster und Schildbemalungen für die verschiedenen Einheiten der römischen Armee aufgeführt sind.

Die Römer hatten zum Großteil Ovalschilde, die Germanen Rundschilde, und dann wäre da noch die Sprache und die Kampfrufe, wenn die vor mir was auf Hunnisch krakeelen, dann sind das wohl Feinde, und dann zum Schluß bleibt noch das unterschiedliche Aussehen, die Hunnen und Römer waren eher klein, schwarzhaarig, die goten eher größer, kurzum, man konnte sich schon auseinanderhalten, wenn Germanen gegen Germanen kämpften, dann gab es am ehesten Verwirrung, dann konnte es schon mal vorkommen, daß sich Angehörige der gleichen Armee angriffen....
 
dann konnte es schon mal vorkommen, daß sich Angehörige der gleichen Armee angriffen

genau das meinte ich!
 
askan schrieb:
Wenn ich an die katalaunischen Felder denke! Wie haben sich die unterschiedlichen Völker denn beim kämpfen erkannt? Uniformen gab es ja nicht!

Probleme mit dem Erkennen der Feinde gab es eigentlich immer. Viel, viel später, als es schon Uniformen gab, während des 7-jährigen Krieges in der Schlacht bei Rosbach griffen einmal österreichische Husaren preußische Dragoner an und zersprengten diese. Natürlich nahmen sie stolz deren Standarte als Siegestrophäe mit. Sie waren dann aber schon erstaunt, als sie statt Lob stark gerügt wurden, denn die Standarte zeigte das Wappen des verbündeten Württembergs.

Übrigends, wenn jemand laut hunnisch vor jemandem krakeelt, so weiß dieser nur dann, daß er unter Feinden ist, wenn er weiß, daß es hunnisch ist, zumindest aber eine Sprache von Nichtverbündeten.
 
Die Parteien kennzeichneten sich durch z.B: Armbinden oder andere Kennzeichen. Im Eifer des Gefechts konnte es schonmal passieren, daß man dann so ein Merkmal übersah und auf die eigenen Leute einschlug.
Um bei Rom zu bleiben. Hier sammelten sich die Legionäre um den Aquilifer bzw. die anderen Feldzeichenträger der Legion. Dieser war sozusagen der Fels an dem man sich in der Schlacht orientieren konnte. Zu späteren Zeitpunkten waren es dann die verschiedenen Flaggen. Daher kommt auch die Redewendung: Zu der Fahne halten. Ohne Deine Einheit mit dem bekannten Zeichen wars dann nur ein Umherirren auf dem Schlachtfeld, sofern man das noch konnte... .

@Fischhof: Meinst Du bei der Schlacht Roßbach? Da kämpften aber die Preußen gegen die Franzosen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Roß (und nicht Ros) bach. Da kämpften Preußen gegen Franzosen und die Reichsarmee. Kennst Du den lustigen Spruch:
Und kommt der aale Fritz daher und klopft nur auf die Hosen,
dann läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen.

Dies bezieht sich auf Roßbach. Einige österreichische Husaren und Panduren waren Teil der Reichsarmee.

Aber natürlich hat das nichts mit den Legionen zu tun und ich bin auch schon still mit dem 18. Jhd.
 
Nur kurz zu Roßbach, dann bin ich auch schon stille mit dieser Schlacht. Roßbach war ja ein richtiges Gemetzel. über 10000 tote Franzosen und knapp 100 tote Preußen. War aber auch kein Wunder, da beide Heere sich gegenläufig bewegten und nur durch einen Hügel getrennt waren. Die Franzosen versäumten nur, jemanden mal auf diesen Hügel zu schicken. Und der wäre baff gewesen. Naja, die Preußen schickten jedenfalls einen rauf (nachdem Friedrich höchstpersönlich vom Giebel seines Nachtquartiers aus das Staunen bekam und binnen weniger Minuten waren die Preußen bereit, während die Franzosen ins Verderben liefen.
 
Hohenstauffen schrieb:
Hat jemand die Dokumentation über die Hunnen im ZDF am Sonntag angeschaut? Mir ist aufgefallen, daß die Uniformen der römischen Soldaten denen zur Zeit Augustus glichen. War das ein Fehler der Macher oder hat sich tatsächlich in den 400 Jahren nichts geändert.

Ich war beim anschließenden Chat dabei, und habe auf die gleiche Frage keine Freigabe bekommen. Also vermute ich mal eher einen unbeabsichtigten Fehler.

Zum Thema des Berufsheeres: Die Truppen des Marius, die scherzhaft als Muli Mariani bezeichnet wurden, waren zwar Berufssoldaten, und das zudem meist aus dem Stand der besitzlosen, aber es waren keine staatlichen Truppen. Sie kämpften für Rom, sie waren Römer, aber sie dienten und wurden bezahlt von Marius. Nach Sulla war er wohl der erste, der wirklich seine Truppen auf sich einschwor.
Nun gibt es auch später noch jede Menge Fälle, in denen die Feldherren ihre Truppen selbst unterhielten (es wird noch gestritten ob dies nicht vielleicht sogar kurzzeitig üblich wurde), aber keinen, in dem so offen gegen die üblichen militärischen Traditionen und Ordnungen verstoßen wurde wie bei Marius. Er veränderte einen Teil der Ausrüstung oder fügte Dinge hinzu. Auch den Korpsgeist veränderte er tiefgreifen. Er warf die üblichen Legionsfeldzeichen auf den Müll. die bislang von Legion zu Legion unterschiedlich waren (Bär, Eber, Stier...) und ersetze sie durch den Aquila, den Adler.
Erst zu Augustus Zeiten wurden die Truppen endgültig und gesetzlich zu vom Staat beschäftigten Berufstruppen die Rom, und nicht einzelnen Feldherren Loyalität schuldeten.

Zum Thema der Unterscheidung: Jede römische Legion (und auch die Auxiliaris) entwickelte eine eigene Schildbemalung (die Leg XXI Rapax setzte z.B. auf den grünen Lorbeerkranz um den Umbo (Schildbuckel), die Leg I Minervia zeigte senkrechte Blitze und Donnerkeile aus dem Schildbuckel und zu Zeiten der Rechteckscuta noch Flügel links und rechts davon, beide auf rotem Grund Grund, die Farbgebung ist umstritten, da die Darstellungen im Idealfall(!) nur noch wenige pigmente Aufweisen.
Zudem kann man von einer engen Gemeinschaft ausgehen, so daß zumindest die Mitglieder der Centuriae sich untereinander kannten.

Zurück zur Urspungsfrage:
Es ist schwer von DEM typschen Heer zu sprechen, da es immerhin eine Reihe von Jahrhunderten diese Truppen gab. Das Milizheer der Republik ist kaum noch vergleichbar mit den spätantiken Mischlingen oder gar den oströmischen Söldnern zur Untergangszeit.
Mag die Organisation sich ziemlich ähneln, so unterscheidet sich die Kommandostruktur, die Ausrüstung und die Zusammensetzung doch entschieden.
Wenn du angibst über welche Zeit du etwas erfahren möchtest kann man gerne tiefer gehen. Ansonsten rate ich zur Lektüre des Vegetius (am besten in einer Bibliothek, der Wälzer ist massiv und teuer).
 
Tib. Gabinius schrieb:
Erst zu Augustus Zeiten wurden die Truppen endgültig und gesetzlich zu vom Staat beschäftigten Berufstruppen die Rom, und nicht einzelnen Feldherren Loyalität schuldeten.
Ihren Treueeid leisteten die Legionen aber auf Augustus und nicht auf Rom, oder?
 
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