Roms Heere

Zu deiner ersten Frage kann man wohl nur Mutmaßungen treffen, in welcher Relation sich dies Verhält.
Zum einen bevorzugte die Legion es, Männer mit fertiger Berufsausbildung einzustellen.
Es steht aber zu vermuten, dass sie auch selbst Männer in den Richtungen ausbildeten, die sie gerade benötigten.

Zu deiner zweiten Frage: Lucullus ist ein Zweig der Gens der Licinia. Berühmte Mitglieder sind etwa Lucius Licinius Lucullus (Zeit des Sulla und der 2. reichste Mann Roms, führte die Kirschen ein) und sein Bruder Marcus Licinius Lucullus.
 
Ave Tiberius Gabinius!


Bekam ein Architekt oder Nivelierer nach abgeschlossener Ausbildung so was wie ein "Diplom", damit er sich auch an anderer Stelle als Experte ausweisen konnte? Gab es da im Ansatz so was wie eine Vereinheitlichung nach unseren Maßstäben, so was allgemein gültiges?

Tib. Gabinius schrieb:
Lucullus ist ein Zweig der Gens der Licinia. Berühmte Mitglieder sind etwa Lucius Licinius Lucullus (Zeit des Sulla und der 2. reichste Mann Roms, führte die Kirschen ein) und sein Bruder Marcus Licinius Lucullus.
Ich muss gestehen, dass ich den Namen "Lukullus" deshalb führe, weil ich allem was sich rund um Herd, Bratspieße und Töpfe dreht komplett verfallen bin. Abgesehen davon, dass es mir noch nicht einmal gelungen ist, das fürchterliche "k" endlich durch ein "c" zu ersetzen, weiß ich kaum was über meinen Namenspatron. Ist der von Dir angeführte Kirschen-Züchter jener Mensch, dessen Buchstaben ich hier durch das Forum trage?

Vale
Lucullus :bet:
 
Salve Lucullus,
die mir bekannten Diplome sind entweder Entlassungsurkunden des Militärs bzw. Verleihung des Bürgerrechtes, oder Briefe sowie kaiserliche Geleit- und Berechtigungsurkunden.
Inwieweit es eine "Ausbildungsbestätigung" gab ist mir nicht geläufig, so leid es mir tut. Ich nehme aber an, dass eher "Empfehlungsschreiben" ausgestellt wurden.

Wer nun genau dein Namenspatron ist, das bleibt schwer zu sagen. In diesem Fall ist der Cognomen, also der dritte Name gleich an mehrere Mitglieder einer Familie vergeben worden, womit sie also nur durch Nennung des vollen Namens oder eines weiteren Cognamens unterschieden werden können.
Normalerweise taucht aber jener Lucius Licinius Lucullus als berühmtester Träger des Namens auf, da er Mithirdates 73 zurückschlug. Große Eroberungen, die man ihm, den Freund und Schüler Sullas schließlich vorwarf, da sie ohne Einverständnis des Senats getätigt wurden.
Er wurde Angeklagt und mußte mehrere Jahre auf seinen Triumph warten. Angeblich befiel ihn schließlich der Wahnsinn.
Hier mal ein paar Infos:
http://www.antiquaimages.de/history/personen/l/lucullus.html
http://www.nzz.ch/2000/11/18/la/page-article6WP8P.html

http://ancienthistory.about.com/cs/people/a/uc_lucullus.htm (engl.)

Übrigens hieß schon sein Vater Lucius Licinius Lucullus.
 
Wie wurde mit Soldaten, ob nun Legionäre oder Hilfstruppen verfahren, denen vor Ablauf ihrer Dienstzeit die Tauglichkeit zum Hauen und Stechen abhanden gekommen war? Egal ob nun wegen in Ausübung ihres Berufes abgehauener Gliedmaßen oder sonstiger Beeinträchtigungen wie Krankheiten. Kümmerte sich die Armee um diese Unglückseligen, wenn sie nicht mehr zu verwenden waren (damit meine ich jegliche Verwendung im Heer). Bekamen sie z.B. auf diesem "Wege" ebenso das Bürgerrecht wie nach 25 Dienstjahren? Oder landeten sie auf dem "Müllhaufen" der individuellen Schicksale?

An Tiberius Gabinius,
hab gerade gesehen, dass der letzte Dialog hier zwischen uns ablief. Danke für die links!
Tib. Gabinius schrieb:
Wer nun genau dein Namenspatron ist, das bleibt schwer zu sagen.
Ich hab mich namentlich natürlich jenem Lucullus verschrieben, welchem auch noch heutzutage, in Anlehnung an seinen wohl ausschweifenden Lebensstil, jene Floskel rund um kulinarische Vergnügungen mit orgiastischem Ausmaß entlehnt wurde. Ob sie nun stimmt oder nicht, ich kann mit vollem Bauch prächtig denken! :p
 
Die Armee besaß in ihren Lagern Lazarette, um Krankheiten und Verletzungen zu behandeln.
Sollte jemand Invalid werden, aus welchen Gründen auch immer, wurde er "missus a causis" gestuft und damit "ehrenvoll" entlassen, was zumindest eine gewisse Abfindung bedeutete, manchmal auch Schenkungen.
Dabei ist noch zu erwähnen, das schwere Verstümmelungen damals oft zum Tode führten.

Komisch, bei mir ists genau umgekehrt "ein voller Bauch studiert nicht gern" :D
 
Tib. Gabinius schrieb:
... wurde er "missus a causis" gestuft und damit "ehrenvoll" entlassen, was zumindest eine gewisse Abfindung bedeutete, manchmal auch Schenkungen.
Bedeutete das dann, dass sich ein Auxiliarsoldat der auf das römische Bürgerrecht hoffte, diesbezüglich kräftig in den (hoffentlich noch vorhandenen) Allerwertesten beissen musste, wenn ihn vor Ablauf der Dienstzeit die Einstufung "missus a causis" ereilte?
Vielleicht stufe ich den Anreiz des römischen Bürgerrecht ja gerade zu hoch ein, doch bislang bin ich immer davon ausgegangen, dass die Aussicht auf dieses eine nicht unwesentliche Motivationshilfe bei der Rekrutierung von Truppen gewesen ist. Ich beziehe mich hierbei nur auf die Kaiserzeit, von der Republik hab ich zu wenig Ahnung!


Tib. Gabinius schrieb:
Komisch, bei mir ists genau umgekehrt "ein voller Bauch studiert nicht gern" :D
Vielleicht tret ich Dir jetzt ja ganz indiskret auf die Wampe, ...:grübel:
... aber könnte es sein, dass Du immer schlingen musst weil Du kaum Zeit zum Essen hast, da Du hier immer postwendend und zuverlässig für Abhilfe im Fragensumpf Deiner Umwelt sorgst?
In solchem Fall würd ich meine Aussage auch sofort einschränken, und ihr nur dann Gültigkeit angedeihen lassen, wenn die "Mästung" aus einem im mediterranen Sinne zelebrierten Schmausen über mindestens drei Stunden nach 20 Uhr erfolgt.;)
 
Die Auxiliarregelung ist eh eher zu Zeiten des Augustus und seiner Heeresreformen aufgekommen. Ich müßte nun nachlesen, ob die Einstufung sich auch auf Auxiliare bezog, wenn dem so war dürfte ihr Militärdienst aber als abgeleistet gelten und sie ihr Diplom samt Bürgerrecht erhalten haben. Dies war durchaus ein großer Anreiz, im Zusammenhang mit den Abfindungen und dem Sold sogar ein wirklich großer.


Normalerweise pflege ich wirklich abends zu essen, von schlingen kann aber keine Rede sein. Vielleicht sollte ich auf Wildschweine am Spieß verzichten :D
 
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