Joinville
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Hab gestern Abend "Letters from IwoJima" gesehen.
Vorsicht: Spoilergefahr
Ich habe ihn mir auch gestern angesehen.
Da "Flags of our fathers" eher verhaltene Kritiken bekam habe ich ihn in der Videothek liegen gelassen und hab mich nur für "Letters..." entschieden. Keine schlechte Entscheidung. Besonders Ken Watanabe als General Kuribayashi war sehr beeindruckend, selten ein so charismatischen Part gesehen. Auch die Schlacht war sehr gut in Szene gesetzt und positiv fand ich auch das man mit der Geschichte des strafversetzten Ex-Militärpolizisten auf den schon recht grotesk wirkenden japanischen Patriotismus eingegangen ist und die Seppukus und Kampf für den Kaiser-Beschwörungen nicht einfach so hat stehen lassen. Normalerweise ist man von amerikanischen Produktionen eher gedankenlose Kamikaze-Japaner die sich ohne nachzudenken für den Kaiser in den Tod stürtzen gewohnt.
Nur eine Szene fand ich nicht gelungen. Und zwar wo diese Einheit in dem einen Berg, trotz anderslautenden Befehl, Selbstmord begeht und das obwohl die Schlacht gerade erst begonnen hatte. Die Begründung sei ein japanischer Krieger trette niemals den Rückzug an, doch nur der Koch hat's begriffen "Dein Tod nützt dem Kaiser gar nichts."
Das keiner der Anderen auch nur mal darüber nachgedacht hatte scheint mir irgendwie überzogen. Aber vielleicht war ja auch wirklich so.
Doch alles im allen íst "Letters from Iwo Jima" ein gelungener Film der endlich auch einmal die andere Seite der Front zeigt. Da ich "Flags..." nicht gesehen habe kann ich beide Filme nun nicht vergleichen. Doch nimmt man "Saving Private Ryan" als Maßstab so schlägt "Letters..." diesen um Längen. 8/10