Die ursprünglichen Farben waren wohl Weiss, Goldgelb, Blutrot/Kaminrot und Grün (oder Blau) die jeweils einzeln oder zu zweit benutzt wurden. Ggf. kam dazu noch ein Schwarz das aber meisst als Trennung diente. Auch die Römer hatten eine Vorliebe für Rot und Gold, ggf. weiss und schwarz. Vermutlich hat sich unter römischen Einfluss der Gebrauch von Grün bzw. Blau eher reduziert. Blau war nicht so beliebt, es war eher blass (weidblau) und damit kraftlos, Grün war ein echtes Problem für die Germanen.
Führer mit blauen oder grünen Farben hatten also ein regelrechtes Kommunikationsproblem...
Die Reinheit und deren Leuchtkraft der Farben war wichtig, Mischfarben galten als minderwertig.
Diese Vorlage traf es daher perfekt.
vorlage
Bemalt wurden sie teilweise mit Tiere die gewisse Stärken symbolisierten. Der Krieger verwandelte sich geistig gewissermaßen in dieses Tier wenn er in die Schlacht zog. Er kämpfte wie ein wildes Tier, also mit übermenschlicher Kraft. Daraus ergibt sich auch die "Taktik" der Germanen, die den Kampf Mann gegen Mann als ehrenvoll ansahen, was gegen die Strategie der Römer eher nachteilig war.
Ein sehr altes Symbol der Germanen stellt der Hahn dar, er steht insbesondere für die Asengötter und war unter den östlichen Germanen und auch bei nördlichen Stämmen recht beliebt, also Sueben, Sachsen, Angeln usw. Bären und Löwen aber auch Adler und Hähne sind ja auch bei den Engländern häufige Motive.
Meisst ist der Hahn z.b. rot, rot/schwarz, rot/weiss, weiss, gold, aber auch rot mit goldenem Hals wie z.b. "Gullikamp". Die Farbe richtet sich nach dem Stammesführer.
Das ganze taten sie weniger für sich als vielmehr um ihre Feinde einzuschüchtern. Daher war der Hahnensporn und die aggressive Angriffshaltung der Tiere sehr wichtig.
Es ist ne Art Vorläufer der mittelalterlichen Adelswappen. Daher kann man ältere einfache Wappen auch als Vorbild nehmen.
Eines der ältesten Wappen ist ein knallroter Hahn mit schwarzen Federn. Er gehört dem mecklenburgischem Geschlecht von Hane, einem Ur-Adelsgeschlecht Europas.
Ne andere Variante waren geometrische Muster. Sie standen wohl für die seelische Bereitschaft bis zum Tode zu kämpfen, für großem Mut usw.. Die Muster konnten variieren, die Farben nicht. Auch hier beruhen sie wieder auf die Herkunft und Führer. Vermutlich waren geometrische Muster bei den westlichen Stämmen beliebter, wie Chauken, Chatten usw. Die Vierteilung der Muster stand für die 4 Himmelsrichtungen, eine Dreiteilung war ein griechischer Einfluss und entsprach der Vorstellung von drei Kontinenten. Das sieht man auch an griechischen Karten.
Später wurde die Verwendung von Tieren an den Stand innerhalb des Stammes geknüpft aber ursprünglich konnte wohl jeder das draufmalen was ihm gefiel, hauptsache die Farben stimmten.
Da der Schild ja auch ein Zeichen der "Wehrhaftigkeit" war, legte man durchaus Sorgfalt auf eine gute Verzierung.
Das galt übertragen ja auch für Eisenwaffen, die stattdessen halt graviert wurden.
Und natürlich kamen mit dem Christentum auch neue Motive und Farben hinzu.
Nach Jahrhunderten in der Erde (oder im Moor) sieht man vielen Dingen die Sorgfalt nicht mehr so an, die ursprünglich darauf verwendet wurde.
Tatsächlich war die Kleidung eher eintönig. Dafür waren die Haare aber teilweise wieder wichtig. Bekannt ist der Sübenknoten.
Hoffe das hilft etwas.