Scientology

verfassungstreue Kreationisten

Hallo Zusammen,

ist die Frage nicht eher, ob ein Kreationist (Sientologe, etcetera) ebenfalls ganz rational Staat und Glaube trennt?! Siehe Nationalsozialismus kommt der Gegner der Demokratie auch schon gern mal im demokratischen Gewand daher... ???

Weiß zuwenig über die Kreationisten, um mir jetzt ein Urteil über deren Verfassungstreue zu erlauben... aber ist das nicht die relevante, ideologiekritische, und eben "historisch" relevante Dimension? Und - denkt ein Kreationist überhaupt "geschichtlich", wenn er eben z.B. zeitliche Prozesse wie die Evolution ablehnt?! (Und was bedeutet das wiederum für die Existenz eines Geschichtsforums, hohoho ... na - ob`s so zum Lachen wäre?)

herzlicher Gruß, Martin
 
daimos schrieb:
Mich beängstigt, dass wir amerikanische Zuständ bekommen, wo dann die christliche Schöpfungsgeschichte parallel zur Evolution im BIOLOGIE-Unterricht gelehrt wird. DAS macht mir Angst.

Ganz so weit ist es ja auch in den USA nicht, wenn ich recht informiert bin. 1980 wurde wohl in Arkansas ein dementsprechendes Gesetz erlassen, doch wurde das wenig später für verfassungswidrig erklärt:

http://www.gavagai.de/arbeiten/HHP29.htm

Nachdem religiöse Schöpfungslehren im Biologieunterricht nicht gelehrt werden dürfen, hat sich die kreationistische Taktik geändert: Sie fordern jetzt, daß im Lehrplan "wissenschaftliche" Kritik an der Evolutionstheorie zu erscheinen hat:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,384087,00.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Martin 69 schrieb:
verfassungstreue Kreationisten
)...)ist die Frage nicht eher, ob ein Kreationist (Sientologe, etcetera) ebenfalls ganz rational Staat und Glaube trennt?! Siehe Nationalsozialismus kommt der Gegner der Demokratie auch schon gern mal im demokratischen Gewand daher... ???

Wo steht denn in unserer Verfassung wie das Leben entstanden ist?
Verfassungstreue in diesem Zusammenhang zu erfragen erscheint mir ungerechtfertigt.
 
Zu mindest liegt den meisten religionen irgendeine Logik oder philosoph nachvollziehbarer Pfad zu Grunde, aber bei diesem Raumschiffmärchen der Sciet. ?
 
@hyokkose

Ich bin da auch nicht auf dem neuesten Stand, aber man hört ja vielerlei.


Apropos Verfassungstreue:
Wenn man alles bierernst nähme, hätte man die Bibel längst verbieten müssen: "Ich bin der HERR, dein Gott [...] Du sollst keine anderen Götter neben mir haben." Mit Religionsfreiheit hat das nicht viel zu tun. Besonders, wenn die Bibel dann im Folgenden zuhauf zum Mord an Ungläubigen aufruft (vgl. 5. Mose 13,7-11 bspw.).
 
daimos schrieb:
Apropos Verfassungstreue:
Wenn man alles bierernst nähme, hätte man die Bibel längst verbieten müssen:

Komisch. Alle Autoren stellen die Frage, was wir glauben SOLLEN :
An den Inhalt der Bibel ? An die Meinungsfreiheit ? An die Verfassung ? An die Logik ? An die Gerechtigkeit ?

Genau dies ist religiös : Wenn diese oder andere Werte zum höchsten Gut erklärt wird, dessen gesellschaftliche Funktion nicht hinterfragt werden darf.

Warum stellt eigentlich niemand die Frage, was wir glauben WOLLEN ?
Welche Werte unsere Gesellschaft formen und wie diese sich entwickelt, wenn wir uns nicht daran halten ? Und wen wir diskriminieren wollen, damit das nicht passiert.
 
Ich denke, man wird dem Phänomen von "Scientology" nicht gerecht, wenn man es lediglich der Lächerlichkeit preis gibt. In den USA gibt es eine große Zahl prominenter und auch einflussreicher Persönlichkeiten, die zur Scientology Church zählen, und die nicht verdächtig sind, geistig mindermittelt zu sein. Man sollte also versuchen herauszufinden, welche Aspekte an Scientology derart große Anziehungskraft entwickeln
 
Dieter schrieb:
Ich denke, man wird dem Phänomen von "Scientology" nicht gerecht, wenn man es lediglich der Lächerlichkeit preis gibt. In den USA gibt es eine große Zahl prominenter und auch einflussreicher Persönlichkeiten, die zur Scientology Church zählen, und die nicht verdächtig sind, geistig mindermittelt zu sein. Man sollte also versuchen herauszufinden, welche Aspekte an Scientology derart große Anziehungskraft entwickeln
Genie und Wahnsinn liegen oft bei einander. :p

Aus Intelligenz folgt leider nicht per se Vernunft.
 
Dieter schrieb:
Ich denke, man wird dem Phänomen von "Scientology" nicht gerecht, wenn man es lediglich der Lächerlichkeit preis gibt. In den USA gibt es eine große Zahl prominenter und auch einflussreicher Persönlichkeiten, die zur Scientology Church zählen, und die nicht verdächtig sind, geistig mindermittelt zu sein. Man sollte also versuchen herauszufinden, welche Aspekte an Scientology derart große Anziehungskraft entwickeln
Ja,du hast recht, mann sollte es nicht sofort ins lächerliche ziechen.
Allerdings, wenn mir so ein wirklich gebildeter Mensch in einem Vortrag plötzlich soetwas erzählen würde, wie die Vulkane vermient wurden vor 75 mill. Jahren etc. -würde ich auch ertsmal "Blöcke glotzen".Mein erster Verdacht wäre doch wahrscheinlich Drogenmissbrauch oder Manische Depression.
Mein zweiter gedanke villeicht: Zuviele Filme geschaut, oder doch irgendwo etwas locker.
Das meine ich nicht, um sie lächerlich zu machen, aber ich möchte mir selber doch auch nicht lächerlich vorkommen !
Ich bin grundsätzlich kein "elender skeptiker",aber hier habe ich wirklich probleme.
Ausserdem, wenn schon, dann war mir der Baghwan (auch in Rolls Royce) sympathischer.
 
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, tamas, dass solche Dinge im Zentrum stehen, wenn neue Scientologie-Mitglieder geworben werden. Zentral sind glaube ich die sündhaft teuren Kurse, wo mittels feiner Psychotechniken eine Umstrukturierung des Charakters versucht wird. Ziel ist dabei, die Menschen zufriedener, glücklicher und gesünder zu machen - wohl auch die Finanzen von Scientologie zu stärken. Ich denke, dass hier eine große Anziehungskraft liegen könnte. Vermutlich stellen Gegener von Scientologie die ganze Science Fiction heraus, um den Effekt der Lächerlichkeit zu erzeugen.
 
Scio, ergo?

daimos schrieb:
Genie und Wahnsinn liegen oft bei einander. :p

Aus Intelligenz folgt leider nicht per se Vernunft.

Wie wahr. Hehe.
Da ich noch nie mich schlau gemacht habe, hier die Selbstdefinition der Scientologisten:

Scientology: Der Begriff setzt sich zusammen aus dem lateinischen scio „wissen” und dem griechischen logos „das Wort oder die äußerliche Form, wodurch der innerliche Gedanke ausgedrückt und mitgeteilt wird”. Daher bedeutet Scientology „Wissen über das Wissen”.


Scientology ist eine Religion des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie umfaßt einen riesigen Wissensbereich, der von bestimmten grundlegenden Wahrheiten ausgeht. Die wichtigste dieser Wahrheiten ist:


Der Mensch ist ein unsterbliches geistiges Wesen, ausgestattet mit Fähigkeiten, die weit über das hinausgehen, was er normalerweise für möglich hält. Er ist nicht nur in der Lage, seine eigenen Probleme zu lösen und seine Ziele und dauerhaftes Glück zu erreichen, sondern auch neue Bewußtseinszustände zu erlangen, von denen er nie geahnt hätte, daß sie möglich sind.


Gemäß den religiösen Prinzipien von Scientology wird niemand aufgefordert, einen Glauben anzunehmen. Nichts in der Scientology ist für Sie wahr, sofern Sie es nicht beobachtet haben, und es ist wahr entsprechend Ihrer Beobachtung.
Das ist alles.



Geiler Schlusssatz.

Das Paradies auf Erden. Ergo Sekte. :grübel:

Quelle: http://www.scientology.de/ger/scnhome.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieter schrieb:
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, tamas, dass solche Dinge im Zentrum stehen, wenn neue Scientologie-Mitglieder geworben werden. Zentral sind glaube ich die sündhaft teuren Kurse, wo mittels feiner Psychotechniken eine Umstrukturierung des Charakters versucht wird. Ziel ist dabei, die Menschen zufriedener, glücklicher und gesünder zu machen - wohl auch die Finanzen von Scientologie zu stärken. Ich denke, dass hier eine große Anziehungskraft liegen könnte. Vermutlich stellen Gegener von Scientologie die ganze Science Fiction heraus, um den Effekt der Lächerlichkeit zu erzeugen.
Ja, schon klar, aber wenn mir jemand sündhaft teure Kurse verkaufen will, hinterfrage ich die Organisation bestimmt. Und wenn ich dann das höre, was zb. in der Wiki steht, habe ich erhebliche Zweifel an der substanz . Was muss passieren, das ich es doch ignoriere?- weiss ich nicht, kann ich mir schwierig vorstellen.
 
Hi,

ich habe vor ~20 Jahren mal Bekanntschaft mit einem Menschen gemacht, den ich dann ich München besucht habe.
Der nahm mich dann mit in seine "Organisation" wie er es nannte.

Aus Jux habe ich dann auch an einem Persönlichkeitstest teilgenommen, obwohl mir ganz allmählich klar wurde, dass seine "Organisation" eine Sekte ist.
Leute, diese Test sind "nicht ohne"!
Wenn jemand schwache Nerven hat, oder sonstwie psychisch belastet ist, der gerät schnell mal in solch einen Verein, ohne es wirklich zu wollen.

Ob Intelligenz davor schützt? Ich glaube nicht.
Auch wurden auf der Straße Schulkinder angesprochen und zu Tests in die Büros geholt.
Wegen mir kann jemand glauben, die Erde sei eine Kugel, wenn es glücklich macht...;)
Aber diese Methoden sind ... ja was eigentlich?

Grúsz
Horest
 
Zurück
Oben