Und schon dort gewesen? Dürfen wir uns auf einen bebilderten Reisebericht freuen?
Es ist nun schon fast zwei Monate her, also möchte ich meiner Schuld mal begleichen.
Vorab einen Rat: Wenn jemand nach Brüssel will, erst einmal darauf achten, wo das Hotel liegt! Es gibt wirklich hässliche Ecken in der Stadt. (Isleifson lag gar nicht so falsch damit).
Wir sind mit dem Flugzeug angekommen und dann mit der Bahn bis zu dem Südbahnhof gefahren. An der Bahnstrecke viele heruntergekommene und baufällige Häuser und Fabriken dazwischen immer wieder ganz neue einzelne Gebäude.
Als wir aus den Bahnhof herauskamen, ein erster, sehr schlechter Eindruck. Schmutz, Schutt, Brachen mit toten Tauben, Bauruinen und heruntergekommene Gebäude, dazwischen wieder einzelne hochmoderne Hochhäuser...und das Büro von Casterman :anbetung:
Wir sind zu Fuß zum Hotel, es war noch relativ früh am Vormittag...abends hätten wir wohl auf der Stelle kehrt gemacht. Das Hotel machte von aussen auch keinen guten Eindruck. Um jedoch nicht mit dem ganzen Gepäck uns auf die Suche machen zu müssen, sind wir dann doch geblieben, und haben festgestellt, dass es innen ganz ordentlich, sauber und gemütlich war.
Die Überraschung war dann, dass da die Hotelbetreiber sich bewusst waren, dass sie in einer ziemlich miesen Gegend sind (das Hotel ist bereits sehr alt, die Gegend ist aber sichlich in den letzten Jahren heruntegekommen), sie ein Schuttleservice ins Zentrum und zum Bahnhof eingerichtet haben, der sehr gut funktionierte.
(Ich höre ja immer wieder Beschwerden von Besuchern vor allem aus Südwestdeutschland, die Berlin für das Dreckloch schlechthin und das absolute Sündenbabel halten. Beim nächsten mal schicke ich diese Leute nach Brüssel, damit sie sehen was eine dreckige Stadt ist!)
Nach dem Einchecken sind wir dann in Richtung Mitte getigert, dass gar nicht so weit weg war. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einen der alten Stadtore aus dem 19. Jahrhundert vorbei. In einem ist ein Zugang zu der Kanalisation und ein kleines Museum. In den Portalen lagerte aber eine komplette Sintifamilie, die den Vorplatz als ihr Wohnzimmer behandelte. Die restliche (sichtbare) Bevölkerung der Gegend hauptsächlich Araber und Afrikaner. Marokkanische Imbisse und Gemüseläden so wie Internetbuden dominierten das Strassenbild. Viele Häuser leer bzw. verrammelt, dazwischen einzelne architektonische Perlen aus dem Jugendstil. Bemerkenswert erstaunlich viel Überwachungskameras, dagegen wenig physische Präsenz der Polizei.
Etwas weiter lichtete sich etwas das Panorama, das Stadbildt wurde gepflegter es tauchten Strassencaffes und die ersten mit Comics verzierten Wände auf, schliesslich die Münze (ein Theater) und der große Markt.
Auf den Bildern die Situation am Bahnhof, der Blick vom Hotelfenster und Richtung Zentrum. Jugendstilhaus nahe am Hotel (man bemerke Überwachungskamera an der Fassade, rechte Seite)