Was Ravenik sagt.
Besonders Götternamen u.ä. sind linguistisch im Rahmen der indoeuropäischen Sprachwissenschaften ziemlich lange zurückverfolgbar; als Beisiel:
Tyr ? Wikipedia
Problematischer dürfte die Interpretation sein; auch Tyr, Zeus und Deus auf den gleichen indoeuropäischen Wortstamm zurück gehen, was bedeuteten sie zu welcher Zeit? Und wenns was religiöses war, was wurde da wie verehrt? Die Fragen sind für schriftlose Kulturen wie die Germanen kaum zu beantworten.
Auch darf man sich die "nordische Religion" nicht als so geschlossenes Vorstellen wie das Christentum. (Und auch das klingt schon albern, wenn man sich all die Richtungen, Kirchen etc. innerhalb des Christentums ansieht...)
Es gab keine heiligen Texte und damit keinen geschlossenen Glaubenskanon, und es gab kaum bis keine Instutionalisierung über regionale Grenzen hinweg, sondern wenn dann innerhalb einzelner Heiligtümer. Die "gemeinsame Religion" bestand mE eher aus dem gemeinsamen kulturellen Hintergrund und einigen gemeinsamen Grundvorstellungen ber einzelne Götter und deren "Rang" und über gemeinsame mythologische Vorstellungen (Jenseits, Welterschaffung etc.). All diese "Geschichten" waren aber, da nicht aufgezeichnet, recht variabel, und es gab sicher regionale Varianten. Was wiederum bedeutet, dass die religiösen Vorstellunge einem ständigen Wandel unterlagen.
Besonders deutlich wird dies bei der Christianisierung Skandinaviens. Das Christentum mit einer zentralen Institution in Form der Kirche, die sich auf verbindliche, überall gleiche Texte (Bibel u.a. Schriften)stützte, waren für die Region schlicht was neues.