find ich ein ganz gutes Beispiel für Übersetzungsunterschiede:
Voß:
“Denn die reuigen Bitten sind Zeus`, des allmächtigen, Töchter, welche lahm und runzlig und scheelen Blicks einhergehen und stets hinter der Schuld den Gang zu beschleunigen suchen. Aber die Schuld ist frisch und hurtig zu Fuß; denn vor allen weithin läuft sie voraus, und zuvor in jegliches Land auch kommt sie, schadend den Menschen; doch jen`als Heilende folgen. Wer nun mit Scheu aufnimmt die nahenden Töchter Kronions, diesem helfen sie sehr und hören auch seines Gebetes. Doch wenn einer verschmäht und trotzigen Sinnes sich weigert, jetzo flehn die Bitten, zu Zeus Kronion gewendet, daß ihm folge die Schuld, bis er durch Schaden gebüßet.“
Schrott:
„Du(Achilleus) weißt doch, daß Zeus Töchter hat, die wir Litai nennen, oder?
Die Göttinnen der Reubitten. Verunzelt sind sie und sie schauen immer scheu zu Boden; so lahm sind sie, daß sie auf ihrem Weg Ates Wahn nur hinterherhinken...-Ate läuft ihnen weit voraus und bringt es überall fertig Menschen in die Irre zu führen: Die Litai sollen alles heilen dann. Wer diese Töchter des Zeus verehrt, wenn sie auf ihn zukommen, für den erweisen sie sich als Segen, denn sie erhören sein Flehen; wendet sich jedoch einer vor ihnen ab oder weist er sie herzlos und stur zurück, dann gehen sie zu Zeus, dem Sohn des Kronos und bitten ihn, der Wahn möge sich ihm auf die Fersen heften, ihn strafen und büßen lassen: deshalb erweis den Litai Respekt.“
Schadewaldt:
“ Denn da sind auch die Bitten, die Töchter des großen Zeus, lahm und runzlig und seitwärts blickend mit den Augen, deren Geschäft es auch ist, hinter Ate, der Verblendung, herzugehen. Ate aber ist stark und hat gerade Füße, darum läuft sie allen weit voraus... schadend den Menschen; die aber heilen hernach es wieder.“ (9.G. 508-512)