Sizilien für Nichthistoriker

Nachdem die Urlaubsplanung etwas länger ruhte und wir dann vor Flug und Mietwagenkosten etwas zurückgeprallt sind, haben wir nun eine Reise gebucht. Aus Kostengründen ist es eine Pauschalreise geworden, die mit Halbpension, Flug und Mietwagen preiswerter war, als Flug und Mietwagen alleine. Das hat natürlich den großen Nachteil, dass wir nun einen festen Standort haben. Dieser liegt in der Nähe von Catania.
Obwohl es natürlich zu begrüßen ist, wenn man weiß, wo man Abends sein Haupt betten darf, heißt das, dass manche Entfernungen einfach zu groß sind. Laut verschiedenen Routenplanern würden wir z.B. nach Selinunt 4,5 h benötigen, was hieße, dass wir an diesem Tag 9 h Autofahrt leisten müssten. Selinunt fällt also schon mal aus. Agrigent und Palermo sind je drei Stunden entfernt, was heißt, dass wir uns an diesen Tagen sechs Stunden Autofahrt werden antun müssen. Das werden wir vermutlich auch tun.

Fest eingeplant sind:
- Palermo
- Agrigent/Tal der Tempel
- Catania
- Syrakus
- Alcantara-Schlucht
- Ätna/Taormina
- Villa Romana/Casale
- Cefalù

Noch irgendwelche Tipps? Dos and Don'ts?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sizilien lockt mit günstigen Leihwagen, aber versuche auf keinen Fall, mit einem Auto nach Palermo zu kommen. Das ist die Hölle.

Wie kommen wir denn nach Palermo? Auto in einem Vorort stehen lassen und weiter mit dem ÖPNV?



Einfach und eindrucksvoll bekommt man "Vulkan satt" auf den Eolischen Inseln, z. B. Vulcano … da kann man sogar zw. dem rauchenden Zeug herumstiefeln.
Ich befürchte, das schaffen wir in den anvisierten zehn Tagen nicht.
Das hat sich ja jetzt geändert. Ist das als Tagesausflug drin?*

Ich würde durchaus einen Ausflug nach Vulcano empfehlen, da hat man Schiffchenfahren dabei, kann auf einen Vulkan kraxeln, so echt mit Schwefelgestank etc., Leuten beim nehmen wirklich widerlicher Schlammbäder in aller Öffentlichkeit zusehen und das alles mit Rückfahrt innerhalb eines Tages.
Bzg. Vulcano kann ich Theoderichs Aussagen unterschreiben. Für einen hügelgewöhnten Niedergermanen war der kleine Ausflug Vulkan satt – nicht zuletzt wegen der Bootsfahrt hin und zurück, bei der man einen bombastischen Ausblick auf einen der eindrucksvollsten Berge überhaupt hat.
*Sieht so aus!

Also wenn du mit den Reisetipps noch bis Ende Mai warten kannst: wir haben dieses Jahr das gleiche Ziel gewählt.
:winke:
 
Du kannst ne halbfertige Reiseplanung ausgelegt auf drei Wochen bekommen. Nachdem mein Freund mal wieder verhältnismäßig kurzfristig ins Ausland abgeordnet wird (diesesmal sogar für ein Jahr :cry:), mussten wir kurzerhand unseren Urlaub wieder absagen, damit er zum einen das ganze Ämtergerenne noch rechtzeitig vor der Abordnung hinbekommt und zum anderen seinen Urlaub für die Heimatbesuche sparen kann. Tja, kaum diskutiert und plant man ein paar Monate... :hmpf:
 
Das tut mir leid Lili, weniger, weil dein Freund für ein Jahr ins Ausland geht (das lässt sich regeln, wie ich aus eigener Erfahrung weiß), sondern weil ihr den Urlaub absagen musstet.

Auf deine Planung für einen dreiwöchigen Urlaub muss ich leider verzichten, weil wir im Prinzip jetzt auch alles geplant haben - es sei denn du hättest noch eine Superidee, auf die wir nicht gekommen sind. Aber eigentlich steht unsere Planung so weit, so dass mir im Augenblick nur aktuelle Tipps noch etwas bringen ("wenn ihr in Syrakus seid, dann esst im Ristorante X in der Rua Y, gute Preise, schmackhaftes Essen..." oder "denkt daran, dass ihr am x-tag nicht in die Kirche, die Burg, auf das Ruinenfeld xyz kommt" oder "die Autobahn von A nach B ist im Moment wegen Bauarbeiten gar nicht befahrbar" ).
 
Das tut mir leid Lili, weniger, weil dein Freund für ein Jahr ins Ausland geht (das lässt sich regeln, wie ich aus eigener Erfahrung weiß), sondern weil ihr den Urlaub absagen musstet.
Ist ja nicht das erste mal, das kriegen wir schon hin, mich nervt nur diese ewige Kurzfristigkeit, weil man nie wirklich was planen kann.

Auf deine Planung für einen dreiwöchigen Urlaub muss ich leider verzichten, weil wir im Prinzip jetzt auch alles geplant haben - es sei denn du hättest noch eine Superidee, auf die wir nicht gekommen sind.
Hab ich: Bergsteigen :D Ích hätte auch nen richtig guten Bergführer parat, allerdings dürfte es im Sommer wohl zu heiß sein (und so wie sich euer Programm liest, gehört Sport auch nicht zu eurem Schwerpunkt).
 
so wie sich euer Programm liest, gehört Sport auch nicht zu eurem Schwerpunkt.

Nicht im Hochsommer auf Sizilien. Kanufahren in Skandinavien, Radfahren oder Inlinern in D, wandern in den Alpen gerne - oder halt Wintersport. Aber nicht Dauerlauf in der Ebene von Marathon oder Iron (Wo)Man auf Hawaii.

Fest eingeplant sind:
- Palermo
- Agrigent/Tal der Tempel
- Catania
- Syrakus
- Alcantara-Schlucht
- Ätna/Taormina
- Villa Romana/Casale
- Cefalù

Außerdem ein Bootsausflug zu den Liparischen Inseln.
 
Ich habe heute zu diesem Thread eine PN bekommen, die ich in Auszügen anonym zu veröffentlichen mir erlaube:

Da ich mich mit dem Gedanken trage, dort nächstes Jahr in den Urlaub zu fahren dachte ich bei mir, da war doch mal vor nicht all zu langer Zeit eine Anfrage von Dir und war ganz gespannt was Du dazu zu berichten hattest nach Deinem Urlaub. Leider hast Du mehr nicht geschrieben, also wie es war usw...
[...]
Mehr als 14 Tage hätte ich auch nicht, und da wäre es schon interessant gewesen wie Ihr das "gelöst" und entspannt hinbekommen habt.
Fest eingeplant sind:
- Palermo
- Agrigent/Tal der Tempel
- Catania
- Syrakus
- Alcantara-Schlucht
- Ätna/Taormina
- Villa Romana/Casale
- Cefalù

Außerdem ein Bootsausflug zu den Liparischen Inseln.

Also von der festen Einplanung haben wir alles gemacht, außer den Besuch der Villa Romana in Casale. Andere Deutsche in unserem Hotel hatten uns davon abgeraten, der Eintritt sei teuer und die meisten Mosaiken mit Planen bedeckt und daher nicht sichtbar. Das ist nun drei Jahre her... Ich würde trotzdem mal während des Urlaubs auf Sizilien mich umhören, ob Leute, die dort waren, ähnliches berichten oder ihre Begeisterung ausdrücken.
Da wir fest loziert waren, nämlich im Alcantara-Tal, waren die Wege zum Teil weit, weshalb z.B. Palermo sehr kurz kam und Monreale überhaupt keine Berücksichtung fand, dabei gilt Monreale als Höhepunkt der arabisch-normannisch-staufischen Kunst.
Was ebenfalls zu weit war, war Segesta und alles, was westlich von Palermo lag.
In Palermo haben wir die Innenstadt besucht mit den Quatro Canti, den Kirchen (Chiesa della Martorana, San Cataldo) und dem normannisch-staufischen Königspalast und dem Kloster San Giovanni degli Eremiti. Außerdem waren wir im Jagdschloss La Zisa (von arab. al-'azîza) und in den Kapuzinerkatakomben (*gruselig*, aber ein Muss!)
Die Kathedrale von Palermo war enttäuschend. Allerdings haben wir uns den teuren Eintritt für die Königsgräber gespart. Der Königspalast mit seiner Kapelle lohnt sich dagegen. Unbedingt hin!
Tal der Tempel war auch super, wobei man auch dort fast besser zwei oder drei Tage verbringen müsste.
Himera haben wir von der Autobahn aus bewundert - jedenfalls das, was man von dort sehen konnte.
Nach Milazzo sind wir gefahren - von dort mit dem Schiff nach Volcano - über die Nebrodiberge. Hat sehr viel länger gedauert, als außen rum über die Autobahn, aber aber auch interssant. Südseite der Nebrodiberge: karg, Nordseite: Mitteleuropäisch anmutende Wälder.
Catania ist toll, schon weil dort alles Römische aus Lavagestein erbaut ist (das kannte ich bis daher nur aus Bosra in Syrien, ist einfach mal etwas anderes). Auch dort wiederum eine staufische Burg, die allerdings von außen beeindruckender ist, als von Innen. Obwohl... vielleicht sollte man sie doch auch besuchen. Jede zweite Kirche in Catania ist der Hl. Agatha geweiht, ebenso natürlich der Dom - der sich im Ggs. zu Palermo lohnt.

Syrakus ist natürlich ein Highlight für die Antikefans, Sowohl der archäologische Park mit diversen Tempeln, Theatern, Sportanlagen, Steinbruch und Nekropole, als auch die Insel sind einen Besuch wert. Dort allen voran die Kathedrale, die einfach in einen Tempel hineingebaut ist. Man kann in Syrakus im Übrigen Fahrräder mieten, die dort überall an Fahrradständern stehen. Allerdings war uns Syrakus auch die heißeste Stadt - was vielleicht aber daran gelegen hat, dass entweder das Wetter an dem Tag besonders heiß war, oder aber dass es der zweite Tag unserer Anwesenheit auf Sizilien war, den wir Syrakus besuchten.

In Cefalù sind wir oben auf den Berg gekraxelt: Unbedingt genug Wasser mitnehmen.

Catania ist mit dem Auto im Übrigen recht unübersichtlich, in Palermo ist mir das interessanterweise nicht so ergangen.
Und, wichtig: Die Autobahn zwischen Catania und Messina kostet Maut, alle anderen Autobahnen waren - zumindest 2010 - mautfrei.

Außerdem waren wir bei der normannischen Peter- und Paulskirche (Chiesa dei Santi Pietro e Paolo) hinter Casalvecchio Siculo. Dorthin zu fahren erfordert einiges an Geduld, man denkt, man hätte sich längst verfranst, die Straßen werden immer staubiger, dann kommt man plötzlich zu parkähnlichen Anlagen an einem trockenen Flussbett und plötzlich taucht die Kirche in einem völlig verschlafenen Dorf mit einem geschlossenen Postamt auf. Das Restaurant um die Ecke (naja, das ist jetzt ein wenig irreführend) hat extra für uns aufgemacht.
 
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