Ich habe heute zu diesem Thread eine PN bekommen, die ich in Auszügen anonym zu veröffentlichen mir erlaube:
Da ich mich mit dem Gedanken trage, dort nächstes Jahr in den Urlaub zu fahren dachte ich bei mir, da war doch mal vor nicht all zu langer Zeit eine Anfrage von Dir und war ganz gespannt was Du dazu zu berichten hattest nach Deinem Urlaub. Leider hast Du mehr nicht geschrieben, also wie es war usw...
[...]
Mehr als 14 Tage hätte ich auch nicht, und da wäre es schon interessant gewesen wie Ihr das "gelöst" und entspannt hinbekommen habt.
Fest eingeplant sind:
- Palermo
- Agrigent/Tal der Tempel
- Catania
- Syrakus
- Alcantara-Schlucht
- Ätna/Taormina
- Villa Romana/Casale
- Cefalù
Außerdem ein Bootsausflug zu den Liparischen Inseln.
Also von der festen Einplanung haben wir alles gemacht, außer den Besuch der Villa Romana in Casale. Andere Deutsche in unserem Hotel hatten uns davon abgeraten, der Eintritt sei teuer und die meisten Mosaiken mit Planen bedeckt und daher nicht sichtbar. Das ist nun drei Jahre her... Ich würde trotzdem mal während des Urlaubs auf Sizilien mich umhören, ob Leute, die dort waren, ähnliches berichten oder ihre Begeisterung ausdrücken.
Da wir fest loziert waren, nämlich im Alcantara-Tal, waren die Wege zum Teil weit, weshalb z.B. Palermo sehr kurz kam und Monreale überhaupt keine Berücksichtung fand, dabei gilt Monreale als Höhepunkt der arabisch-normannisch-staufischen Kunst.
Was ebenfalls zu weit war, war Segesta und alles, was westlich von Palermo lag.
In Palermo haben wir die Innenstadt besucht mit den Quatro Canti, den Kirchen (Chiesa della Martorana, San Cataldo) und dem normannisch-staufischen Königspalast und dem Kloster San Giovanni degli Eremiti. Außerdem waren wir im Jagdschloss La Zisa (von arab. al-'azîza) und in den Kapuzinerkatakomben (*gruselig*, aber ein Muss!)
Die Kathedrale von Palermo war enttäuschend. Allerdings haben wir uns den teuren Eintritt für die Königsgräber gespart. Der Königspalast mit seiner Kapelle lohnt sich dagegen. Unbedingt hin!
Tal der Tempel war auch super, wobei man auch dort fast besser zwei oder drei Tage verbringen müsste.
Himera haben wir von der Autobahn aus bewundert - jedenfalls das, was man von dort sehen konnte.
Nach Milazzo sind wir gefahren - von dort mit dem Schiff nach Volcano - über die Nebrodiberge. Hat
sehr viel länger gedauert, als außen rum über die Autobahn, aber aber auch interssant. Südseite der Nebrodiberge: karg, Nordseite: Mitteleuropäisch anmutende Wälder.
Catania ist toll, schon weil dort alles Römische aus Lavagestein erbaut ist (das kannte ich bis daher nur aus Bosra in Syrien, ist einfach mal etwas anderes). Auch dort wiederum eine staufische Burg, die allerdings von außen beeindruckender ist, als von Innen. Obwohl... vielleicht sollte man sie doch auch besuchen. Jede zweite Kirche in Catania ist der Hl. Agatha geweiht, ebenso natürlich der Dom - der sich im Ggs. zu Palermo lohnt.
Syrakus ist natürlich ein Highlight für die Antikefans, Sowohl der archäologische Park mit diversen Tempeln, Theatern, Sportanlagen, Steinbruch und Nekropole, als auch die Insel sind einen Besuch wert. Dort allen voran die Kathedrale, die einfach in einen Tempel hineingebaut ist. Man kann in Syrakus im Übrigen Fahrräder mieten, die dort überall an Fahrradständern stehen. Allerdings war uns Syrakus auch die heißeste Stadt - was vielleicht aber daran gelegen hat, dass entweder das Wetter an dem Tag besonders heiß war, oder aber dass es der zweite Tag unserer Anwesenheit auf Sizilien war, den wir Syrakus besuchten.
In Cefalù sind wir oben auf den Berg gekraxelt: Unbedingt genug Wasser mitnehmen.
Catania ist mit dem Auto im Übrigen recht unübersichtlich, in Palermo ist mir das interessanterweise nicht so ergangen.
Und, wichtig: Die Autobahn zwischen Catania und Messina kostet
Maut, alle anderen Autobahnen waren - zumindest 2010 - mautfrei.
Außerdem waren wir bei der normannischen Peter- und Paulskirche (Chiesa dei Santi Pietro e Paolo) hinter Casalvecchio Siculo. Dorthin zu fahren erfordert einiges an Geduld, man denkt, man hätte sich längst verfranst, die Straßen werden immer staubiger, dann kommt man plötzlich zu parkähnlichen Anlagen an einem trockenen Flussbett und plötzlich taucht die Kirche in einem völlig verschlafenen Dorf mit einem geschlossenen Postamt auf. Das Restaurant um die Ecke (naja, das ist jetzt ein wenig irreführend) hat extra für uns aufgemacht.