Zu Beginn der slawischen Expansion besteht die Bevölkerung des Balkans aus romanisierten Illyrern und Thrakern. Ferner haben sich einige originäre thrakische Siedlungsreste in den Rhodopen gehalten. Da der Balkan aufgrund von Kriegs- und Plünderungszügen germanischer Stämme sowie Gegenstößen römischer Truppen und Pestepidemien partiell stark verwüstet war, konnten slawische Bevölkerungsgruppen nach dem Zusammenbruch der oströmischen Donaufront relativ ungehindert auf den Balkan einwandern. Edgar Hösch schreibt, dass die Slawen dauerhafte Niederlassungen in eigenen Siedlungskomplexen gründeten, den so genannten "Sklabiniai" in byzantinischen Quellen. An den Toponymen lässt sich die slawische Siedlungsausbreitung im griechischen Raum noch erkennen.
Die slawischen Bauern drängten die teilromanisierte Bevölkerung aus den ehemaligen Siedlungsräumen der illyrischen und thrakischen Stämme in Rückzugsgebiete ab, nicht wenige fanden Zuflucht in schwer zugänglichen Hochgebirgsregionen, die später als Vorfahren der Walachen, Aromunen und Rumänen auftauchen. [1]
[1] Edgar Hösch, Geschichte des Balkans, München 2004