Ausrüstung und Kleidung
Die Osmanen
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1, 2: Osmanische Sipahis, 14. und 15. Jahrhundert (nach einem Gemälde „Trés Riches du duc de Berri von 1416) :
Man sieht sehr gut die Typische Kleidung sowie die Bewaffnung mit Lanze, Säbel und Bogen. Diese scheinen weniger gut gerüstet zu sein, was aber in einer Chronik bestätigt wird. Wie gut/schlecht ein Sipahi gerüstet war, entschied sich durch den Wohlstand seines Lehens.
3, 4: Osmanische Fußsoldaten, 15. Jahrhundet (vermutlich Azaps; Aus Bildern von 1480) :
Sie kämpften laut den Chroniken ohne Panzerung, viele mit Bögen oder Wurfspeeren bewaffnet.
5; 6: Janitscharen, 15. Jahrhundert (aus persischen Chroniken von 1470ern oder 1480ern) :
Typisch für die Janitscharen war ihre Uniform, besonders ihre Kopfbedeckung. Laut manchen Quellen, waren sie ausschließlich mit Bögen bewaffnet, bevor sie zu Feuerwaffen griffen, laut anderen durften sie sich ihre Waffen aussuchen. Sicher ist, das sie vorwiegend mit Bögen ausgerüstet waren, aber auch andere Waffen waren sicher anzurtreffen, so nach manchen Chronisten Wurfspeere (djarid genannt), Äxte, Säbel etc.
7; Feuerwaffenschütze, 15. Jahrhundert:
Die Gewehrschützen wurden zur Hälfte aus Bosniern oder Serben rekrutiert, die andere aus Türken.
8; Schwerer Infanterist, 15. Jahrhundert:
Nach vielen Quellen waren zumindest einige Infanteristen gut gerüstet, bewaffnet mit Bögen, Säbel und Lanzen.
9; Osmanischer Sipahi, 15. Jahrhundert (nach einem Gemälde im Topkapi-Palast) :
Dieser osmansiche Sipahi, der wohl ein reiches Lehen hat, ist schwer gerüstet, bewaffnet mit Lanze, Bogen, Schild und Säbel, also den typischen Ausrüstungegenständen eines osmanischen Reiters.
10; Akinji, 15. Jahrhundert (Holzstich von Dürer):
Obwohl zu Fuß abgebildet, war dieser ein leichter Reiter, bewaffnet mit Bogen und Säbel. Die Akinji wurden meistens zum Plündern des Gebietes des Gegners eingesetzt was ihnen im HRR den Namen "Mordbrenner" eintrug.
11; 12; Osmanische Musiker
13; Osmanischer Schütze, 15. oder 16. Jahrhundert (Abbildung der Schlacht von Mohács)
14; Balkanischer Auxilliar, 15. Jahrhundert
Die Byzantiner
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49; 50; 51; byzantinische Reiter, 14. Jahrhundert (49 nach Beschreibungen, 50 von einer Darstellung des heiligen Demetrios, 51 von „Der Roman von Alexander dem Großen“):
50 und 51 sind die typischsten Beispiele für byzantinische Kavallerie, ausgerüstet mit Schwert oder Säbel, Bogen, Lanze und Drachenschild, der meistens blau-gestreift bemalt war.
52; 53; byzantinische Infanteristen, 14. Jahrhundert (52 aus einer Abbildung eines Wandgemäldes in Zemen/Bulgarien; 53 aus einer Abbildung aus dem Roman „Alexander der Große)
52 zeigt einen typischen byzantinischen Infanteristen, bewaffnet mit einem gestreiften Drachenschild, Speer und Schwert.
53 ist mit einen Reflexbogen bewaffnet. Nur eine Gruppe wird mit einem Schild während des Schießens abgebildet (weswegen das Schild, ist unklar), was aber ein Beweis dafür ist, das man wohl die Schussweise der Steppenvölker, also die mit Daumenring, übernahm.
54; Waräger, 14. Jahrhundert (aus einer Abbildung aus dem 14. Jahrhundert)
55; Byzantinischer Reiter, 15. Jahrhundert (nach einem Medaillion)
Hier sieht man eindeutig den starken türkischen Einfluss auf die Truppen von Byzanz.
56; Byzantische Milliz, 1453 (von einem Zeitgenössischen moldavischen Fresko)
Diese Darstellung zeigt sehr deutlich, die Dominanz des Reflexbogens auf dem Balkan. Selten gezeigt waren Armbrustschützen, und auch Feuerwaffenschützen gab es nur wenige (meistens italienische Söldner).
57; Byzantiner in voller Rüstung, 15. Jahrhundert (hypothetische Zeichnung, basierend auf verschiedenen zeitgenössischen Abbildungen).
58; Almughavar-Söldner, 15. Jahrhundert
59; Italienischer Söldner, 15. Jahrhundert
Die Serben und Bosnier
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69; serbischer Reiter, 14. Jahrhundert (basierend auf zwei zeitgenössische Freskos in Serbien)
Hier sieht man sehr schön den Einfluss von Byzanz und den Steppenvölkern auf die Ausrüstung der Serben. Ausgerüstet ist er mit einem Drachenschild, Schwert, Lanze, aber auch mit Kompositbogen.
70;71;72; serbische oder bosnische Panzerreichter, 14. bis 15. Jahrhundert
Die Serben und Bosnier bezogen ihre Ausrüstung meistens aus Venedig und der Lombardei. Am Ende des 14. Jahrhunderts waren die serbischen und bosnischen Reiter bereits schwer von denen im Westen zu unterscheiden, abgesehen von ihrer weit verbreiteten Verwendung des Schildes, vermutlich aufgrund der Dominanz von Bogenschützen auf dem Balkan.
73;74; serbische oder bosnische Infanteristen, 14, Jahrhundert und 15. Jahrhundert (74 aus einer zeitgenösischen Abbildung)
Standardbewaffnung der Infanteristen der Serben und Bosnier waren Speer, eine Axt mit langem Stiel oder Stangenwaffen, und im Falle von Fernkämpfern Bögen, und später, allerdings selten, Armbrüste, aber auch Feuerwaffen, die aus Italien importiert wurden.
73 trägt einen Schild, der typisch ist für diese Zeit ist, und deren Form schon bei den frühen Slawen in veränderter Form zu finden war.
74 ist aus dem 15. Jahrhundert, und bereits in der Ausrüstung stark verwestlicht, abgesehen vom Helm. Eine ähnliche Rüstung trugen auch die Feuerwaffenschützen.
Die Rumänen
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75; Rumänischer Fußsoldat; 14. Jahrhundert (Abbildung „Kepes Kronika“)
Prinzipiell waren sie mit Kompositbögen bewaffnet, aber auch das ganze Repertoire an Nahkampfwaffen war vertreten.
76; Rumänischer Fußsoldat; 15. Jahrhundert (Zeitgenössische Abbildungen aus der Zeit Stefans des Großen)
Der Kompositbogen blieb, zusammen mit dem ganzen Repertoire an Nahkampfwaffen, eine prinzipielle Waffe der Infanterie, aber auch ein paar Armbrüste waren zu finden, und auch Feuerwaffen kamen langsam in den Dienst.
77; Rumänischer Reiter, 14. Jahrhundert („Kepes Kronika")
Das Gros der rumänischen Reiter waren ungepanzerte leichte Kavalleristen, bewaffnet mit Bögen, Schwertern oder Säbeln und einer leichten Lanze, manchmal auch mit Streitkolben oder leichten Äxten.
78; Rumänischer Reiter, 15. Jahrhundert
Die Ausrüstung blieb seit dem letzten Jahrhundert ziemlich gleich, aber das Schild kam dazu. Entweder ein Rundschild, wie hier abgebildet, oder eine Tartsche.
79; Schwerer Rumänischer Reiter; 15. Jahrhundert (Moldavische Reliquie)
Obwohl in den Chroniken selten von Panzerung gesprochen wird, ist es ziemlich sicher, das es sie gab. Besonders interessant ist der Fakt, das viele Boyaren Litauer waren.
Die Albaner
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Albanischer Reiter, 15. Jahrhundert
Die albanische Reiterei bestand zum Großteil aus leichten Reitern, bewaffnet mit einen Schwert oder Säbel, einem Streitkolben, einer Lanze, oder einem Wurfspeer genannt „zagaie“ (ca. 3 Meter lang, mit einer Klinge an beiden Enden), oder statt dessen einen Bogen oder eine Armbrust.
Die Infanterie bestand zum Großteil aus Bogenschützen, aber auch Armbrust-, und sogar Feuerwaffenschützen waren vertreten.
Die Ungarn
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85;86;87; Leichte Ungarische Kavallerie, 14. Jahrhundert (Kepes Kronika)
85 könnte auch ein Kumane, Szekler oder sogar ein Tatare sein, wenn man seine Kleidung betrachtet. Standartbewaffnung war Bogen und Säbel. Sie waren kaum gerüstet.
88; Ungarischer Panzerreiter, 14. Jahrhundert (Kepes Kronika)
89; ungarischer Fußsoldat, c. 1350 (Italienische Darstellungen)
Besonders der Abgebildete Soldat, könnte von der Minderheit der Szekler stammen. Aber auch die andern Ungarn waren ähnlich ausgerüstet. Die Chroniken erzählen, das sie ähnliche Bögen wie die „Türken“ verwendeten, diese aber nicht so gut, und so stark waren, und auch nicht so gut wie diese damit umgehen konnten, und dass sie den mediterranen Auszug anwendeten.
90; ungarischer Fußsoldat, c.1380 (Kirchenfresko)
Dieses Bild zeigt, das der abgebildete Soldat ein wohlhabenderer „Jobaggy“, also ein Fußsoldat ist.
91; Osteuropäischer Wehrbauer, 15. Jahrhundert
92; Ungarischer Panzerreiter, ca. 1445 (Italienisches Kirchenfresko)
Deutlich zu sehen ist der Einfluss aus Italien auf die Rüstung, aber auch typisch: Die Tartsche
93; Ungarischer Panzerreiter, 1487 (Grabplatte)
94;95; serbische oder ungarische Husaren, spätes 15. Jahrhundert (94 von einer Schwertscheidengravur von 1500)
Obwohl leichte Kavallerie in Serbien ab dem 14. Jahrhundet stets „Gusar“ oder „Usar“ genannt wurden, so muss man die Bildung dieser Einheit den Ungarn zuzuschreiben.
Die exakte Herkunft dieses Wortes ist unklar, könnte aber von „Khazar“ abstammen, oder von Ungarischen „huszar“ was „der Zwanzigste“ bedeutet, oder vom serbischen „Gusar“ oder „Usar“, was „Einbrecher“ oder „Plünderer“ bedeutet.
Die Bulgaren
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Abb. A
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Abb.B
80;81;82;bulgarische Reiter, 14. Jahrhundert (80 + 81 „Mannasses Chronik“, 82 Wandgemälde in Berende)
Abb.A: bulgarischer Reiter, 13. - 14. Jahrhundert, und Infanterist, 13. – 14. Jahrhundert, („Manasses Chronik")
Abb.B: bulgarischer Reiter, 13. - 14. Jahrhundert, („Manasses Chronik")
Bei der bulgarischen Reiterei war der Bogen Standartbewaffnung, aber auch Lanze, Schwert oder Säbel (der erst sehr spät allerdings, und auch selten, am öftesten bei den Kumanen) und Schild (Drachenschild, aber auch oft Buckler).
No. 80 könnte von der Kleidung her auch ein Kumane sein.
Abb. B, aus der Manasses Chronik, zeigt einen besser gerüsteten bulgarischen Reiter, wie er einen Bogen im Galopp einsetzt.
Der Infanterist ist einer schwereren Typuses, der sich eine teurere Ausrüstung leisten kann. Das Drachenschild nach byzantischem Vorbild war bei den Fußsoldaten in dieser Zeit dominierend, und waren auch meistens ähnlich bemalt.
Wenn Infanteristen in den Chroniken auftauchen, dann oft als Bogenschützen oder Speerträger, rekrutiert aus den Reihen der bulgarischen und wallachischen Bauern, sowie von griechischen Milizen. Dennoch war natürlich Axt, Schwert, und Streitkolben eine wichtige Waffe.
Kumane
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14. Jahrhundert; (Kirchenfresko in Ungarn)
Die Kumanen waren stets als berittene Bogenschützen in den Kämpfen eingesetzt. Wer mehr Informationen den Kumanen will, dem würde ich den Thread über die Kumanen im "sonstige Völker"-Unterforum empfehlen.
Quelle:
Infos:
Ian Heath: Medieval Armies 2,
Alexander Trenev: Великите Битки и Борби на българите през средновековието
Bilder:
Ian Heath: Medieval Armies 2,
Alexander Trenev: Великите Битки и Борби на българите през средновековието