Spielfilme angesiedelt im 18.Jh.

Was ist der beste Film zum Thema 18.Jahrhundert?

  • Barry Lyndon (1975)

    Stimmen: 19 23,5%
  • Gefährliche Liebschaften (1988)

    Stimmen: 15 18,5%
  • Jefferson in Paris (1995)

    Stimmen: 1 1,2%
  • Der letzte Mohikaner (1992)

    Stimmen: 19 23,5%
  • Rob Roy (1995)

    Stimmen: 3 3,7%
  • King George - Ein Königreich für mehr Verstand (1995)

    Stimmen: 5 6,2%
  • Revolution (1985)

    Stimmen: 4 4,9%
  • Farinelli (1994)

    Stimmen: 2 2,5%
  • Marie Antoinette (2006)

    Stimmen: 1 1,2%
  • Amadeus (1984)

    Stimmen: 12 14,8%

  • Umfrageteilnehmer
    81
Der 3. Teil geht wieder mehr weg vom familiären und eher hin zu den bisweilen drögen Verhandlungen über Lohn und Brot.

"Johann Sebastian Bach - Teil 3: Stürme und Jahre"
DDR/Ungarn 1983/84 Regie: Lothar Bellag


Handlung: Bach ist in Leipzig ständig in Querelen mit dem Rat, welcher seine Passionen nicht schätzt und der ihm keine Mitsprache bei der Bestimmung der Sänger seiner Chöre einräumen will. Daher sucht Bach durch seine Konzerte in einem Kaffeehaus nicht nur etwas mehr zu verdienen, sondern auch mit besseren Musikern zusammen zu spielen. Kurzzeitig glaubt Bach doch noch an eine Wende in Leipzig, als sein Freund Gesner (Ralf Lehm) Rektor am Gymansium wird. Der Friede währt aber nicht lange, da der Rat Gesners Doppelfunktion auf Schule und Universität torpedieren wodurch dieser nach Göttingen wechselt. Stattdessen übernimmt der intrigante Ernesti (Martin Hellberg) Gesners Posten und versucht Bach Fallen zu stellen, um ihn vor dem Rat anzukreiden - so indem er den ungeeignetsten Schüler als 1. Präfekten im Chor durchsetzt, wodurch gelungene Aufführungen verhindert werden. Bach aber wird zum sächsischen Hofcompositeur berufen und erfreut sich durch eine Reise nach Kassel, wo er vorspielt, großer Beliebtheit beim Fachpublikum, was ihm mehr Selbstsicherheit gegenüber den Anfeindungen in Leipzig verschafft.

Der Film spielt sich wieder vorrangig im Hause Bach, irgendwelchen Kirchen und Amtsstuben ab. Natürlich hatte man das Problem, dass 1983/84 die Frauenkirche noch nicht wieder aufgebaut war und man daher ausweichen musste. Der sächsische Hofstaat hat noch immer die hässlichen Fummel in dem man ihn aus Folge 1 kannte. Der Graf Flemming trägt noch dieselben Klamotten wie 1717, auch wenn er schon 8 Jahre zuvor eigentlich gestorben sein müsste... Immerhin ist der Austausch zwischen Bach und seinem Dichter Henrici ganz unterhaltsam geschildert und auch sein Kampf mit Bauern um eine Kantate für ihren neuen Grundherrn regelrecht amüsant.

Durch die Szenen mit den Bauern am Ende nochmal 5 von 10 Notenblätter.
 
Zahlreiche Historien-Filmen hat die UFA in den 1930er und 1940er Jahren gedreht. Oft standen dabei historische Persönlichkeiten und "große Deutsche" im Mittelpunkt. Unter den zahlreichen Streifen fällt

Komödianten (1941) Regie G.W. Pabst Darsteller: Käthe Dorsch, Henny Porten, Hilde Krahl, Ludwig Schmitz u. a.

Der Film spielt um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Coroline Neuber (Käthe Dorsch), genannt die "Neuberin" ist eine ungewöhnlich engagierte Prinzipalin einer Schauspieltruppe. Ihr großes Anliegen ist es, ein künstlerisch anspruchsvolles deutschsprachiges Theater zu machen, das Schauspiel zur akzeptierten ernsthaften Kunstform zu machen.

Zu ihrem Leidwesen wird das deutschsprachige Theater aber noch immer von der Figur des Hanswurst dominiert, der als Stand up Comedian anzügliche Verse vorträgt.

Auch die "Neuberin" hat einen Hanswurst in ihrer Truppe. Dieser heißt Müller (Ludwig Schmitz) und ist beim Publikum außergewöhnlich beliebt und die "Glanznummer" jeden Auftritts. Caroline Neuber fasst sich ein Herz und entlässt ihren Hanswurst, worauf der Erfolg der Truppe rapide nachlässt und nach einiger Zeit wandern einige Kollegen zu Hanswurst Müller ab. Die "Neuberin" setzt auf eiserne Disziplin und künstlerische Ansprüche. Das ist ein aber steinerner Weg, sie findet aber bald Unterstützung durch die junge Schauspielerin Philine Schröder (Henny Porten) , die zur Truppe stößt, als ihr Vormund sie verkuppeln will. Philine verliebt sich in Armin von Perckhammer, einen Adeligen, der für Frauenaffären bekannt ist, der aber ernsthafte Absichten mit Philine hat. Er will sie heiraten, Schauspieler aber haben im 18. Jhd. einen schlechten Ruf, so dass Armin ahnt, dass seine Tante Herzogin Amalia von Weißenfels eine unstandesgemäße Verbindung nicht akzeptieren würde. Philine will aber ihren Lover nicht aufgeben und wird daraufhin von der Herzogin verhaftet.

Caroline Neuber wird nach einem Auftritt dem Herzog von Kurland Ernst Biron vorgestellt, auch die beiden verlieben sich ineinander, obwohl Neuber noch verheiratet ist. Der Herzogin ist sowohl die Mesalliance der Neuberin wie die Verbindung von Philine ein Dorn im Auge. Als Neuber in einem Streitgespräch mit der Herzogin die Meinung äußert, dass die ernsthafte Schauspielkunst einen Menschen auf die gleiche soziale Stufe wie den Adel stellt, kommt es zum Bruch. Die äußerst standesgemäß denkende Herzogin stellt alle Unterstützung von Neubers Truppe ein, lässt aber immerhin Philine frei.

Caroline Neuber ist recht bald völlig pleite. Der Herzog von Kurland bietet ihr in Petersburg ein Engagement, Caroline erkennt aber, dass sie als Künstlerin neben ihrem hochadeligen Partner zum Scheitern verurteilt ist, und sie flieht samt ihrer Truppe zurück nach Leipzig.

Dort muss sie sich wegen Auftrittsverbot in kleinen Gartenlokalen durchschlagen. Bei einem Auftritt in einem Stück, in dem es um die Verbannung des Hanswurst von der Bühne geht, kommt es zum Tumult. Am Ende löst sich die Truppe auf, die Schauspieler gehen verschiedene Wege und nur ihr Ehemann und Philine bleiben bei Caroline Neuber. Die Nachwuchsschauspielerin reist daraufhin heimlich zur Herzogin und bittet um Unterstützung, die die Herzogin auch gewährt. Caroline Neuber und ihr Mann sind aber unauffindbar und abgereist. Die Herzogin lässt im ganzen Land nach ihnen suchen, doch vergeblich. Desillusioniert und völlig verarmt stirbt Caroline in den Armen ihres Mannes. Die Herzogin ist darüber bestürzt und gestattet Philine nun sogar die Ehe mit Armin von Perckhammer.

Die aber will davon nichts mehr wissen, und sie will Neubers Anliegen verwirklichen, ein anspruchsvolles deutsches Nationaltheater zu gründen, das ohne Hanswurste auskommt.

Die Kritik über "Komödianten" war durchwachsen. Man lobte die Story, die Darsteller, auch den Regisseur, fand aber, dass trotz aller Qualitäten es nicht gelungen sei, einen gelungenen Film zu schaffen.

An einigen Stellen wirkt der Film etwas langatmig. Andererseits unterscheidet er sich dann aber doch recht stark von den propagandistisch gefärbten UFA-Filmen. Trotz einiger sehr pathetischer Passagen gibt der Film einen recht guten Einblick vom Lebensalltag von Schauspielern im 18. Jahrhundert.
In der Rolle des Hanswurst begegnet man Ludwig Schmitz, der den Zuschauern aus der Kurzfilm-Reihe "Tran und Helle" bekannt war. Tran gespielt von Ludwig Schmitz tat so ziemlich alles, was der gute Volksgenosse nicht tun sollte.

Dass das Schicksal von Komikern im Dritten Reich ein nicht ganz ungefährliches war, bewies Schmitz Vita. Obwohl Ludwig Schmitz seit 1934 nicht nur Partei-, sondern auch SS-Mitglied war, war sein Auftreten nicht ganz genehm, und wegen "unwürdigen Verhaltens" wurde 1941 Berufsverbot gegen ihn ausgesprochen, und erst 1944 durfte er an einem Propaganda-Streifen Opfergang auftreten.

Erst in den 1950ern konnte er wieder arbeiten. 1951 hatte er eine recht alberne Rolle als Landstreicher Tünnes in "Grün ist die Heide".
 
Der Film spielt um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Coroline Neuber (Käthe Dorsch), genannt die "Neuberin" ist eine ungewöhnlich engagierte Prinzipalin einer Schauspieltruppe. Ihr großes Anliegen ist es, ein künstlerisch anspruchsvolles deutschsprachiges Theater zu machen, das Schauspiel zur akzeptierten ernsthaften Kunstform zu machen.
Amüsant wie frei der Film mit der Neuberin umgeht. Es wäre interessant welche Quellen man damals für so ein Drehbuch verwendete. Problematisch aus NS-Sicht war gewiss, dass sich die Neuberin an den regelmäßigen französischen Dramen versuchte, welche laut Gottsched zum Vorbild für die deutschen Bühnen dienen sollten. Letztlich waren die meisten Stücke aus dem Umfeld von Gottsched Gift an den Theaterkassen, da überwiegend schwere, dröge Kost. Wenn man dann sieht, welche Theaterstücke viel aufgelegt wurden, dann waren das Lustspiele wie von Ludvig Holberg oder Destouches.
Das Stegreiftheater behauptete sich noch bis in die 1770er. Man kann heute schwer sagen wie das wirklich aussah. Es gibt wenige Komödien aus dieser Zeit, welche das wohl inklusive einer Hans Wurst-Figur gut vermitteln, aber dennoch komplett aufgeschrieben wurden. Durch eine Zeitkapsel mal zu sehen wie damals wirklich das Theater auf der Bühne ausschaute, das wäre toll, weil die Berichte für eine genaue Vorstellung einfach nicht hinreichen. Waren die Stanitzkys und wie sie nicht alle hießen solche Genies der Improvisation?

Ich werde auf jeden Fall mal schauen, ob ich den Film irgendwo sehen kann, da mich das Thema total interessiert.
 
Nur eine kleine Korrektur - die Schauspielerin Philine wurde im Film von der jungen Hilde Krahl gespielt. Henny Porten spielte die Herzogin von Weißenfels. Angeblich wollte der Regisseur Pabst sie und nicht Käthe Dorsch als Neuberin besetzen, was ihm allerdings nicht erlaubt wurde, da Henny Porten einen jüdische Ehemann hatte.
 
Ich weiß bei "Komödianten" nicht so recht, wie ich ihn einordnen soll, denn als Propagandafilm kann man ihn eigentlich kaum bezeichnen, und er unterscheidet sich auch recht stark von den üblichen Komödien und Unterhaltungsfilmen
Dass das Schicksal von Komikern im Dritten Reich ein nicht ganz ungefährliches war, bewies Schmitz Vita. Obwohl Ludwig Schmitz seit 1934 nicht nur Partei-, sondern auch SS-Mitglied war, war sein Auftreten nicht ganz genehm, und wegen "unwürdigen Verhaltens" wurde 1941 Berufsverbot gegen ihn ausgesprochen, und erst 1944 durfte er an einem Propaganda-Streifen Opfergang auftreten.

Erst in den 1950ern konnte er wieder arbeiten. 1951 hatte er eine recht alberne Rolle als Landstreicher Tünnes in "Grün ist die Heide".

Schmitz hatte gemeinsam mit dem Düsseldorfer Schauspieler Jupp Hussels die Kurzfilmserie "Tran und Helle" entwickelt. Tran ist ein äußerst leicht zu beeinflussender Volksgenosse, der alles tut, was der gute Volksgenosse nicht tun sollte und nicht durfte, der Lebensmittel hortete, der sich eine "schwarze Sau" hielt, die dem Ernährungsamt nicht gemeldet war, der munter Feindsender hörte und sich glaubte, eine objektive Meinung bildete und der in jedem der kurzen Episoden vom zackigen Helle wieder auf den rechten Weg gebracht wurde.
Obwohl Tran schon äußerlich weit weniger attraktiv ist als Helle, entwickelte sich dennoch Schmitz Charakter als der weitaus beliebtere, und die Figur wurde geradezu zu einem Publikumsliebling, weil Tran eben authentisch war, weil er menschlicher war, weil er mit seinem rheinischen Frohsinn, seinem Defätismus eben auch keineswegs so dumm ist wie die Propaganda glauben machen wollte.

Es gab ein weibliches Pendant mit Gisela Schlüter und Brigitte Mira Liese und Miese. Auch dort war Brigitte Mira der rein äußerlich weniger attraktive Charakter, der aber dennoch mehr Sympathie erfuhr beim Publikum.

Eigentlich waren die Kurzfilmreihen Tran und Helle, Liese und Miese das beste Beispiel, dass noch die brutalste Diktatur Raum für eine gewisse Subversivität bietet. Vermutlich haben solche Sendungen, die innerhalb gewisser Grenzen Kritik und kritische Äußerungen zuließen sogar einen stabilisierenden Einfluss auf die Stimmung im Volk ausgeübt. Goebbels war aber anscheinend die Reihe "Tran und Helle" zu subversiv, und er ließ sie trotz großem Erfolg beim Publikum absetzen.

Ludwig Schmitz, war zwar früh schon Mitglied der Partei und der Allgemeinen SS geworden, lag aber dann doch nicht so ganz auf Linie. Schmitz glaubte sich damit relativ sicher zu sein, und er muss die Rolle des Nörglers wohl ziemlich verinnerlicht haben und hielt, vor allem, wenn er etwas getrunken hatte nicht mit Kritik und wenig respektvollen Äußerungen zurück, weshalb er wegen "unwürdigem Verhalten" auf die schwarze Liste kam.
 
Filme der 80er sehen doch allesamt recht ähnlich aus, wenn sie A aus Deutschland stammen und B in dieser Zeit spielen. So habe ich bei einem Bach-Film gedacht, dass der auch von der DEFA sei.

"Johann Sebastian Bachs vergebliche Reise in den Ruhm"
D 1980, Victor Vicas


Handlung: Der Hauptdarsteller (Alexander May) tritt hier immer wieder aus seiner Rolle raus und erzählt beispielsweise bisweilen über den weiteren Werdegang des Komponisten. Bach wird hier 1747 als bereits vom Leben und seinem Scheitern in Leipzig gezeichneter alter Mann gezeigt. Es ist ihm nicht gelungen Geld für die Versorgung seiner verbliebenen Kinder oder für seine Frau Anna Magdalena (Renate Richter) zu sorgen. Daher ergreift er den Strohhalm, als er einen Brief von seinem Sohn aus Berlin erhält, der ihn an den Hof des Preußenkönigs lädt. Zusammen mit dem Haller Organisten Friedemann Bach (Peter Reusse) macht er sich auf die beschwerliche Fahrt, auf der er Zeuge des harten Vorgehens gegen Juden und Deserteure wird. In einem kleinen Provinzkaff trifft er zu seiner Rettung, als ihn ein böser preußischer Korporal (Harald Warmbrunn) festhalten will den Hofmusiker Nichelmann (Michael Gerber), dessen Vater Organist (Werner Dissel) in dem Ort ist und der als Einziger die Musik von Bach schätzt. Während der jüngere Nichelmann nun in Berlin Friedemann Bach in die illustren Kreise leichter Mädchen von der Theaterbühne einführt, wird Bach bei Friedrich II. (Jürgen Holtz) vorstellig, der ihm auf der Flöte ein schlechtes Thema vorgibt woraus Bach eine 6-stimmige Fuge schnitzen soll. Das misslingt Bach aber, was den König verärgert. C.P.E. Bach (Henry Hübchen) begreift nun, dass sein Brief an den Vater nutzlos war, da diesem der neue Geschmack fremd ist und Bach findet die Vorlieben des Preußenkönigs wie für das Opernhaus und die Barbarina abgeschmackt und reist schließlich enttäuscht ab. Im Nachgang erfährt man, dass Bach nichts vom König für seinen Aufwand um das Musikalische Opfer bekommen hat und wie mittellos Frau und Töchter verstarben...

In dieser westdeutschen Produktion wirkten offensichtlich auch einige DDR-Schauspieler wie der damals berühmte Winfriede Glatzeder in einer Nebenrolle mit. Bezeichnenderweise taucht auch die Kirche auf, wo hier Bach dem Organisten Nichelmann etwas vorspielt und in der Bach in der 1984er Produktion in Teil 3 den Bauern seine Kantate präsentiert.
Am preußischen Staat wird kein gutes Haar gelassen. Friedrich II. ist ein musikalischer Nichtskönner, der Bachs Genie verkennt und ihn hochnäsig warten lässt. In Preußen wird vergewaltigt (C.P.E. Bachs Frau ist froh, dass die beiden einquartierten Soldaten sich mit Anna, der Magd, zufrieden geben) und das Straßenbild von drakonischen Strafen wie Spießrutenlaufen geprägt ist - so dass Bachs Sohn so rascher so lieber wieder aus Berlin weg will. Man fragt sich dann aber, warum er seinen Vater dann überhaupt in die Hauptstadt lockte, wo er doch weiß, dass seinem König die väterliche Musik nicht gefallen wird? Noch ulkiger, dass Anna Magdalena Bach als etwas dumm und mit einer Leseschwäche dargestellt wird, was ein ganz gegensätzliches Bild als das der von der Troegner gespielten Frau Bach zeichnet.
Völlig absurd, dass hier der Siebenjährige Krieg als großer Schrecken angedeutet wird. Zwei Jahre vor der Handlung standen preußische Truppen in Sachsen und bis 1748 tobte noch in halb Europa der Österreichische Erbfolgekrieg, was nirgends thematisiert wird!
Die preußischen Uniformen sehen aus wie aus den alten UFA-Filmen mit den falschen Hüten und komischen Waffen. Die Kleidung ist das Übliche für die Produktionszeit. Insgesamt ein in sich geschlossener melancholischer Film, der immerhin deutlich besser als "Mein Name ist Bach" (2003) die Berlinreise von J.S. Bach thematisiert.


5 von 10 olle Perücken.
 
Zumindest der Beginn des 4. Teils des Vierteilers lässt Vergleiche zur Produktion von 1980 zu und das mit zahlreichen Unterschieden.

"Johann Sebastian Bach - Teil 4: Die Ordnung der Sterne"
DDR/Ungarn 1983/84 Regie: Lothar Bellag


Handlung: Wir springen von 1742 ins Jahr 1747 und erleben ohne viele Erklärung Bach auf der Reise nach Berlin - diesmal auch ohne Ohrenleiden. Diesmal gibt es auch keine sardistischen Preußen, sondern Bach wird sogleich achtungsvoll an einem Schlagbaum empfangen und direkt vor den König Friedrich II. (Hanns-Jörn Weber) gebracht, der ihm ein Thema auf der Flöte vorspielt. Zwar genießt Bach die Anerkennung mit welcher der König ihn zur Prüfung der örtlichen Orgeln auffordert und mit welcher ihn die Hofmusiker behandeln, aber ohne Lohn für seine Arbeit kehrt er nach Leipzig zurück. Er denkt daran wie er an Geld kommen kann, insbesondere da er noch einige unversorgte Kinder hat. Daher beschließt er Milzers Societät beizutreten und sich dafür von Haußmann (Hans-Joachim Hegewald) malen zu lassen. Endlich heiratet zumindest seine Tochter Lisgen (Dorottya Uttvaros) und zwar den Organisten Altnickol (György Dörner), der bei ihm gelernt hatte. Doch während er versucht in Eigenregie sein Werk "Kunst der Fuge" zu stechen, geht es mit seinem Augenlicht immer weiter bergab und er stellt zum Leidwesen seiner Familie, die das Geld bräuchten seinen Dienst wie bei Hochzeiten die Musik zu dirigieren hinten an. Schließlich lässt er sich den Starr stechen und stirbt in der Folge an einem Schlaganfall. Kaum mehr als 1.000 Taler hinterlässt er Witwe und Kindern...

Die Ausstattung ist auf einem Level wie der Film von 1980, doch wird der Preußenkönig in den kurzen Szenen ganz anders dargestellt - als ein Mann, der etwas von Musik versteht und der ein "meisterliches" Thema vorgeben kann. Typisch wieder die stümperhaft gekleideten Preußen mit weißen Plastikperücken, verkehrtem Lederzeug, ein "Offizier" mit Pseudomannschaftsrock und Plumage wie ein General am Hut und vollkommen falscher Schärpe... Alle anderen Reisenden bis auf Bach Vater und Sohn werden an der Grenze (?) garnicht erst kontrolliert. Dafür werden die Preußen nicht als grausame Menschenschinder durch die Bank weg gezeigt. Bach wird auch am preußischen Hof anders behandelt und erfährt, dass Friedrich stolz auf seine Sammlung moderner Fortepianos ist.
Der Rest des Films lebt von den menschlichen Zügen. Bach liebt offensichtlich seine Kinder, vor allem Liesgen und Christoph, den er nach Bückeburg schickt. Der spätere "Londoner" Bach kommt fast nicht vor, auch nicht, dass sich C.P.E. Bach später seiner annimmt. Besonders herzig ist wie Bach in diesem Film dem Maler Haußmann das Orgelspiel beibringen will und seinerseits aber auch die Kunst des Malers als gleichwertig würdigt. Es erstaunte mich, dass der Tod von Bachs gleichnamigen Enkel in Naumburg nicht vorkam. Schön aber wie er noch immer innig - den durchweg zu alt dargestellten - Henrici verbunden bleibt.

Trotz der nach wievor teilweise grausigen Kostüme, ein zu Herzen gehender Film. 6 von 10 Noten.
 
Noch eine Geniebiographie in Filmform habe ich nun gesehen. Der Film hat einige Parallelen zu "Amadeus" - aber mehr in meinem Fazit.

"Wolfgang A. Mozart" Ö, 1991, Regie: Juraj Herz

Handlung: Wir sehen Mozart als Kind von dem Augenblick an, dass er durch sein Spinett(?)spiel bis zu seiner Reise nach Wien an den Kaiserhof seinen Vater und die halbe Welt in Erstaunen versetzt. Dann macht der Film einen Zeitsprung und wir erleben Mozart (Alexander Lutz) in "Rom" [sieht halt nicht nach Rom aus], wo er mit dem Orden vom Goldenen Sporn ausgezeichnet wird. Er gerät mit seinem Landesherrn aneinander und überwirft sich völlig mit ihm, auch wenn sein Vater Leopold (Toni Böhm) den völligen Bruch zu vermeiden sucht. Auf der Reise nach Paris stirbt seine Mutter (Hanna Militká) einsam auf dem Zimmer und Mozart erfährt erstmalig Zurückweisung durch Damen, da eine seinen Heiratsantrag zurückweist. Schließlich heiratet er Konstanze Weber (Magdalena Reifová), die ihm mehr oder minder aufgedrängt wird. Etwa ein Drittel des Films begleitet Mozart durch seine letzten Monate. Seine Konzerte werden nicht mehr besucht und auch ein Hilfegesuch in seiner Freimaurerloge abschlägig beantwortet. Schließlich motiviert ihn 1791 der Theaterschaffende Schikaneder (August Schmölzer) mit "Die Zauberflöte" eine Oper für das einfache Volk zu komponieren, während Mozart durch die Intrigen von Salieri (Boris Rösner) und die Behandlung durch den Adel frustriert ist. Doch beständig verfolgt ihn ein Auftrag, da er ein Requiem für eine Verstorbene komponieren soll, was Mozart aufreibt, da er sein eigenes Ende kommen sieht...

Mozart wird hier ähnlich wie in "Amadeus" als vollkommen von sich überzeugtes Genie charakterisiert, der für die meisten seiner Musikerkollegen nur Hohn und Spott übrig hat wie für Salieri. Ähnlich wie in "Amadeus" werden auch hier zeitgenössische Komponisten als regelrecht dämlich hingestellt. Während Mozart in einer Szene eine Klavierbegleitung improvisiert und nur die Noten für eine Arie niederschreibt, mühen sich seine zwei Kontrahenten ab, irgendwas zustande zu bringen. Ich habe mal einen professionellen Cembalisten getroffen, der im Handumdrehen eine Tanzmusik komponiert hat - das scheint also nun nicht so schwierig zu sein. Aber wie in den Bach-Filmen sollen alle Konkurrenten einfach Trottel sein, damit Mozart um so mehr hervorscheint. Man erfährt praktisch nichts darüber wie Mozarts musikalischer Werdegang war. Einzig die Zeit in Rom zeigt ihn als jemanden, der sich mal von fremder Musik begeistern lässt. Wir wissen heute, dass der Paris-Aufenthalt in Mozarts Opernschaffen eine Zäsur darstellte, weil sich das Vorbild von Grétry in Mozarts Werk niederschlägt. An fremder Musik kommt hier in dem Film einmal Vivaldi vor, da diesen die Salzburger Hofkapelle spielte.
Der Film leidet eindeutig an dem geringen Budget. So ist das Schloss Schönbrunn beispielsweise praktisch leer. Als Vatikan erleben wir irgendwelche völlig unpassenden Räumlichkeiten. Die Kostüme sind zeittypisch. Nannerl Mozart rennt fast immer mit offenen Haaren rum. Der Kaiser und seine Entourage haben Uniformen, die wie Bademäntel an ihnen runter lappen. Ein großes Manko, dass man keine Spinette oder Cembali zu hören bekommt sondern nur Klaviere, auch wenn andere Instrumente gezeigt werden.
Als positiv will ich aber unbedingt die Schauspieler hervorheben. A. Lutz wurde offensichtlich wegen seiner geringen Körpergröße gecastet, zeigt aber ein sehr nuanciertes Spiel zwischen Lebenslust und Frust. Auch die anderen Rollen fand ich gut besetzt bis auf Salieri, der wieder nur der finster grantelnde Italiener sein durfte.
Der Film bemüht sich das alte Bild vom unverstandenen Genie und zu Unrecht verarmten Künstler zu bemühen. Man sieht zwar seine schöne Wohnung, aber bspw. nicht seine Dienstboten (außer einer Frau, die am Ende eines seiner Kinder auf dem Arm hat).

6 von 10 Noten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Film bemüht sich das alte Bild vom unverstandenen Genie und zu Unrecht verarmten Künstler zu bemühen.

Von wegen unverstanden und von wegen zu Unrecht verarmt:
Mozart war als Musiker ein Superstar und ein Spitzenverdiener. Wenn er hier und da finanziell klamm war, lag es daran, dass er auf großem Fuß lebte und wohl auch riesige Summen verzockte.

Hier sind zahlreiche Honorare und Ausgaben aufgelistet (störend sind nur die unsinnigen Umrechnungen in Euro):

 
Von wegen unverstanden und von wegen zu Unrecht verarmt:
Mozart war als Musiker ein Superstar und ein Spitzenverdiener. Wenn er hier und da finanziell klamm war, lag es daran, dass er auf großem Fuß lebte und wohl auch riesige Summen verzockte.

Hier sind zahlreiche Honorare und Ausgaben aufgelistet (störend sind nur die unsinnigen Umrechnungen in Euro):

Durch die frz. Revolution und die Türkenkriege werden nun viele Orchester aufgelöst, wie viele Privilegien des Adel, und dieser zieht auf die Landsitze; das Musikleben in Wien verringert sich drastisch. Mozart erwägt die Abreise nach Paris oder London.

1787

Mozarts Einnahmen fließen nicht mehr üppig; die Gönner geben sich knausrig. Der Kaiser erlässt Sparmaßnahmen; gibt das Erbe der Staatskasse; 22 Mio. Gulden(€ 324 Mio.).
...
Er richtet Bittschreiben an Logenbruder Puchberg, denn wegen Finanztransaktionen gerät er in Fänge von Wucherern. Daneben erhält er u. a. Kapital von Baron Wetzlar als Förderung. Beim Kaufmann Lackenbacher bezieht er gegen Schuldschein 1000 Gulden (€ 14710),
Hab das auch so in Erinnerung das er nur während seiner Anstellung beim Wiener Hof wohlhabend war. Am Ende wurde er um 8 Kreutzer in einem Massengrab für Arme verscharrt.
Seine Frau war auch die erstbeste Dirne die er kennenlernte - Wirtentochter - nachdem er aus dem Deutschordenshaus geschmissen wurde, weil er Radau machte und seinem Bischof erklärte er wolle kündigen woraufhin der ihn verdrosch.
Als sie das erste Kind bekam ließen sie es am Tisch liegen und verrecken und fuhren auf Urlaub weil sie es nicht wollten.
Details, die einem die fabelhafte Mozarttour die man den Touristen hier aufs Aug drückt gerne verschweigen.
 
Am Ende wurde er um 8 Kreutzer in einem Massengrab für Arme verscharrt.
Die Begräbnisabrechnung im Bahrleihbuch aus 1791 beweist, dass es sich um kein Armenbegräbnis gehandelt hat.[52]
Nach heutigen Maßstäben war Mozart ein Großverdiener, dennoch war er, bedingt durch seinen Lebenswandel, oft in finanziellen Nöten.
Seine Frau war auch die erstbeste Dirne die er kennenlernte - Wirtentochter -
Constanze Mozart – Wikipedia liest sich nicht nach "erstbester Dirne"
...sooo schwer ist es nicht, bei Tante Wiki Mozart nachgucken.... ;)
 
Als sie das erste Kind bekam ließen sie es am Tisch liegen und verrecken und fuhren auf Urlaub weil sie es nicht wollten.
Wolferl und Konstanze als Kindsmörder - das ist ja heftiger als beim Graf von Monte Christo!... Und das schlachtet die Filmindustrie nicht aus??? Oh was für Versager... stattdessen den Neiding Giftsalieri auf die Leinwand bringen und sich das entgehen lassen...
 
Hätte schwören können, nachdem er aus dem Ordenshaus flog kam er bei einer Wirtin unter und nahm dann direkt deren Tochter.

Mozart heiratete 1782 Konstanze, die Tochter seiner Hauswirtin, und brach dadurch endgültig mit seiner Familie.
Wolfgang Amadeus Mozart heiratet Constanze Weber in Wien ohne Aufgebot und ohne elterliche Genehmigung.
War also eine ziemlich fragwürdige Hochzeit.

EDIT:
Hätte schwören können, nachdem er aus dem Ordenshaus flog kam er bei einer Wirtin unter und nahm dann direkt deren Tochter.
Genaugenommen war das sogar so ähnlich, er kam nämlich bei diesen Bekannten in Wien unter.
 
Hab das auch so in Erinnerung das er nur während seiner Anstellung beim Wiener Hof wohlhabend war. Am Ende wurde er um 8 Kreutzer in einem Massengrab für Arme verscharrt.
Nicht 8 Kreuzer, sondern 8 Gulden 56 Kreuzer. (Abfrage Kaufkraft – Wien Geschichte Wiki )

Ein Begräbnis 3. Klasse, also das übliche bürgerliche Begräbnis. Bei einem Superstar wie Mozart und im Vergleich mit seinem sonstigen Lebensstil hätte man allerdings ein Begräbnis 2. Klasse erwarten können. Die Bestattung in einem Schachtgrab war damals Standard in Wien, die Bezeichnung "Massengrab für Arme" ist fehl am Platz.

Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Insbesondere war die Beerdigung 3. Klasse, die van Swieten für Mozart wählte, kein Armengrab, sondern entsprach durchaus dem Zeitgeist. Kaiser Joseph II. hatte 1784 eine neue Begräbnisordnung erlassen, die seinem rationalistischen Denken entsprach und jeden unnötigen Prunk bei der Beerdigung untersagte. Ein Begräbnis 1. Klasse kam danach nur für die höchsten Adelskreise in Frage, und auch ein Begräbnis 2. Klasse konnten sich nur sehr begüterte Bürger leisten. Wenn van Swieten für ein Begräbnis 3. Klasse sorgte, so entsprach das dem, was überwiegend als angemessen galt und von drei Vierteln der Bevölkerung gewählt wurde.


Der Hofkapellmeister Salieri wurde 1788 mit 1200 fl. entlohnt - die Stelle ist mit der eines österreichischen Generalmusikdirektors zu vergleichen-, ein ordinärer Musiker lag je nach Können und Alter zwischen 200 fl. und 800 fl. Joseph II. stand einem Universitätsprofesoor 300 fl. zu [...]
(Günther G. Bauer, Mozart. Geld, Ruhm und Ehre, Bad Honnef 2009, S. 60)

In seinem letzten Lebensjahr kam Mozart auf Einnahmen zwischen 3.672 und 5.572 fl.

Er schaffte es, dieses Geld komplett auszugeben und obendrein noch Schulden anzuhäufen. Seinen Filius schickte er auf das teuerste Internat Wiens, seine Wohnung war mit sechs Zimmer, zwei Küchen, Boden, Keller, Holzgewölbe und einen Pferdestall ausgestattet. Möbel, Musikinstrumente und Garderobe waren vom Feinsten. Jeden Morgen ließ er sich einen Friseur ins Haus kommen.

"In Summe war das Leben, das er - mit Frau, Kinder, Verwandten, Gästen, Freunden und Kollegen - führte, sehr aufwändig und im Verhältnis zu seinen Einnahmen viel zu kostspielig. Bei einer "bürgerlichen Lebensweise" hätte er wie andere Musiker auch - als Komponist, Virtuose, Dirigent und Lehrer gut und sorflos leben können. Seine Schuldenpolitik verhinderte einen "ausgeglichenen Haushalt" und die Einrichtung von notwendigen Sparguthaben".
(Bauer S. 86)
 
Es gibt jedenfalls nicht einmal ein richtiges Grab, sie wurden namenlos und ohne Grabstein oder Kennzeichnung verscharrt. Man konnte nur später an einer Notiz des Friedhof St. Marx feststellen, dass er dort irgendwo verscharrt wurde. Ich glaube es gab einmal ein Uni-Projekt zu versuchen seine Gebeine zu finden, Teile des Friedhof St. Marx waren seither aber auch schon umgewidnet worden und abgegraben, also es ist nicht einmal gewiss, dass es seine Gebeine überhaupt noch gibt. Ein Grab hat man dann dennoch aufgestellt, er ist eben ein Kassenschlager, und dann aber auf den Zentralfriedhof verbracht, und wieder später ein neues auf St. Marx.
 
Es gibt jedenfalls nicht einmal ein richtiges Grab, sie wurden namenlos und ohne Grabstein oder Kennzeichnung verscharrt.

Kaiser Joseph hatte 1784 eine Reihe von Bestimmungen erlassen mit dem Ziel, dass Bestattungen so schlicht, kostengünstig und verwesungsförderlich wie möglich vorgenommen werden sollten. Wenn mehrere Leichen gleichzeitig auf dem Friedhof eintrafen, kamen sie ins gleiche Grab, die Leichen sollten in Säcken bestattet werden (die Bestattung von Leichen in Särgen wurde explizit verboten, das Verbot dann allerdings 1785 wieder aufgehoben); besondere Denkmäler auf dem Grab waren auch untersagt:

"5. Soll bei diesen Kirchhöfen iederzeit ein Graben von 6 Schuh tief und 4 Schuh breit gemacht, die dahin gebrachte Leiche aus der Truhe allemal herausgenommen, und wie sie in den leinenen Sack eingenäht ist, in diese Grube geleget, mit ungelöschtem Kalk überworfen, und gleich mit der Erde zugedeckt werden. Sollten zu gleicher Zeit mehrere Leichen ankommen: so können mehrere in die nämliche Grube gelegt werden; iedoch ist unfehlbar die Veranstaltung zu treffen, daß ieder Graben, in welchen todte Körper gelegt werden, alsogleich mit Erde angefüllt und zugedeckt werde, auf welche Art dergestalt fortzufahren ist, daß iederzeit zwischen den Gräbern ein Raum von 4 Schuh zu lassen ist.

6. Zur Ersparung der Kösten ist die Veranlassung zu treffen, daß iede Pfarre eine ihrer Volkmenge angemessene Anzahl gutgemachter Todtentruhen von verschiedener Grösse sich beischaffe, welche iedem unentgeltlich darzugeben sind; sollte aber dennoch iemand eigene Todtentruhen für seine verstorbenen Verwandten beischaffen, so ist es ihm unbenommen; iedoch können die Leichen nie mit den Truhen unter die Erde gebracht werden, sondern müssen aus solchen wieder herausgenommen, und diese zu anderen Leichen gebraucht werden.

7. Soll den Anverwandten oder Freunden, welche der Nachwelt ein besonderes Denkmal der Liebe, der Hochachtung oder der Dankbarkeit für den Verstorbenen darstellen wollen, allerdings gestattet sein, diesen ihren Trieben zu folgen; diese sind aber lediglich an dem Umfang der Mauern zu errichten, nicht aber auf den Kirchhof zu setzen, um da keinen Platz zu benehmen."


Der Trauergottesdienst fand in der Kirche statt, dann wurde die Leiche ohne Pfarrer und ohne Leichenzug in den oft kilometerweit entfernten Friedhof transportiert und ohne jegliches weitere Zeremoniell begraben. Oder "verscharrt", wie Du Dich auszudrücken beliebst. So war das halt zu der Zeit.
 
Soll im Jahre 1750 spielen: Des Teufels Bad
Ist ab heute in den deutschen Kinos.
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Von wegen unverstanden und von wegen zu Unrecht verarmt:
Mozart war als Musiker ein Superstar und ein Spitzenverdiener. Wenn er hier und da finanziell klamm war, lag es daran, dass er auf großem Fuß lebte und wohl auch riesige Summen verzockte.

Hier sind zahlreiche Honorare und Ausgaben aufgelistet (störend sind nur die unsinnigen Umrechnungen in Euro):


Die Legenden vom "armen Wolferl" sind falsch. Mozart hat durchaus gut verdient, und er pflegte durchaus einen aufwändigen Lebensstil, hielt mehrere Bedienstete.

Er scheint aber ein wenig über seine Verhältnisse gelebt zu haben. Vor allem aber hat er sehr große Beträge beim Glücksspiel verzockt.
 
Soll im Jahre 1750 spielen: Des Teufels Bad
Ist ab heute in den deutschen Kinos.
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Sieht halt eher nach 1950er im hintersten Ostblockstaat aus. Vielleicht ein Stilmittel?

Es soll auch ein Film zu einem Räuber aus der Ukraine kommen, der im 18. Jh. spielt. Auf einem Teaser sah ich schon die klassische Armstulpe. Wir werden sehen.
 
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