Sepiola
Aktives Mitglied
- Die indigenen Personennamen verschwinden schon mit Ende des 1. Jhdt.
Das wundert mich jetzt. Andernorts hält die Verwendung einheimischer Personnennamen noch deutlich länger an. Wo genau hast Du das gelesen?
Sagen wir so: Es wird fast nichts berichtet. C. Sempronius Tuditanus, Konsul des Jahrs 129 v. Chr., hat laut Plinius die Histrier bezwungen (Tuditanus, qui domuit Histros, in statua sua ibi inscripsit: ab aqvileia ad titivm flvmen stadia m<m>); ein Schriftsteller namens Hostius schrieb ein (bis auf wenige Fragmente* verschollenes) episches Gedicht über den "Istrischen Krieg" (Bellum Histricum), das sich mutmaßlich auf diese Ereignisse bezieht.
- Dann geschieht mal 130 Jahre lang "fast nichts" (man hat keinerlei Reste oder Zeugnisse von römischen Garnisonen gefunden)
- Unterm Strich schätze ich, dass grob die Hälfte der Gesamtbevölkerung der Halbinsel am Ende des weströmischen Reiches Nachkommen der Histrier war.
Ich würde schätzen, dass nahezu 100% der Bevölkerung irgendwelche histrische Vorfahren hatten. Und wahrscheinlich auch an die 100% irgendwelche italische Vorfahren. Wenn es keine strikten Gesetze gab, welche Histrier und Italiker davon abhalten, sich untereinander fortzupflanzen, werden solche Schätzungen schon nach wenigen Generationen "unlustig".
* Die Fragmente sind hier aufgelistet: Hostius, Bellum Histricum 1.1
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