Straßenumbenennungen

Zusammen mit einer Moltke-, Roon- und Manteuffelstraße und einem Moltkeplatz, alles in der nähe des Gardeschützenweges (an der die Kaserne steht, in der früher das Garde-Schützen-Battailone lag). Nicht allzu weit davon entfernt liegen übrigens die Sedan-, Gravelotte- und Vionvillestraße.

Hach, Kindheitserinnerungen...


Ja, da wurde man schon als Kind informiert: Karl-Marx-Straße, Friedrich-Engels-Straße, übrigens auch eine August-Bebel-Straße, Karl-Liebknecht-Straße, Rosa-Luxemburg-Straße, Ernst-Thälmann-Straße, Rudolf-Breitscheid-Straße, Hans-Beimler-Straße, Wilhelm-Pieck-Straße und Otto-Grotewohl-Straße, aber auch Platz der Deutsch-Polnischen Freundschaft oder Allee der Kosmonauten oder Juri-Gagarin-Ring. Keine Stalinallee (mehr?), aber auch keine Walter-Ulrbicht-Straße. Wo war eine Straße für Lenin? Vergessen?
Interessant übrigens, wieviele Kommunisten es gab, die keine Straße hatten. Interessant auch, was davon geblieben ist.
 
[/FONT]Das ist angesichts der horrenden Kosten von Blechschildern mit Farbauftrag ein wirklich schwerwiegendes Argument. :still:


Als ich die paar Zeilen schrieb, hatte ich zum Beispiel in Gedanken, wenn in so einer Straße oder Platz ein größeres (oder sogar mehrere) öffentliches Amt/Behörde ist, könnte es schon etwas mehr kosten. Kommt sicher auf den Umfang an.

Meine Überlegung resultierte aus eigener Erfahrung.
Bei dem Betrieb wo ich beschäftigt war, habe ich das hinter mich gebracht und in dieser Straße waren mehrere Betriebe.
 
Was mich an solchen Umbenennungen besonders stört, ist die Unehrlichkeit und parteipolitische Voreingenommenheit, mit der dabei oft vorgegangen wird, zumindest in Österreich.
Ein Beispiel: In Wien wurde vor einiger Zeit von der sozialdemokratisch geführten Stadtregierung der Dr.-Karl-Lueger-Ring umbenannt, weil er nach dem früheren Bürgermeister Lueger benannt war, der antisemitische Äußerungen getätigt hatte. Abgelehnt wurde hingegen eine Umbenennung des Julius-Tandler-Platzes, benannt nach Julius Tandler, einem Arzt, der schon in den 20ern die Vernichtung "lebensunwerten" Lebens forderte. (Nach ihm ist sogar eine Ehrenmedaille der Stadt Wien benannt.) Des Rätsels Lösung? Lueger war Christlichsozialer, Tandler Sozialdemokrat ...
 
Auch drei gute Gründe Wege zu benennen:

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Wo war eine Straße für Lenin? Vergessen?

Nicht vergessen...

Zumindest wir in Erfurt hatten eine Leninstraße und auch in anderen Städten der DDR gab’s dies.
1950 wurde in Erfurt aus der Johannesstr. (erstmals als Straße erwähnt 1289!) die Leninstraße. 1990 dann wieder Johannesstr.
Inzwischen wurden sowohl die Straße als auch die Häuser baulich wieder in Ordnung gebracht.
 
Auch drei gute Gründe Wege zu benennen: Anhang anzeigen 12746

Auf den ersten Blick: Die Sense von Gevatter Tod.

Welche deutsche Stadt wollte nach 1933 und vor '45 keine Adolf-Hitler-Straße besitzen? Sakrileg! Die Klinik, in der ich geboren wurde, befand sich vor '45 genau in einer solchen. Danach wurde die Straße in Friedensstraße umbenannt. Vor '33 und nach '93 hieß/heißt die Straße Dammchaussee.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche deutsche Stadt wollte nach 1933 und vor '45 keine Adolf-Hitler-Straße besitzen? Sakrileg!

In Wittlich in der Eifel hat der damalige Stadtverordnete Matthias Mehs 1933 erfolgreich verhindert, dass Hitler die Ehrenbürgerwürde angetragen würde. Der Zentrumspolitiker schlug auf den Antrag hin vor, eine Kommission einzusetzen, die untersuchen sollte, welchee Leistungen Hitler für Wittlich erbracht hatte. Der Ausschuss trat wohl niemals ernsthaft zusammen.
 
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