Strategie der Luftlandeoperation im 2.WK

Deshalb auch meine Frage nach der Schweiz. Ich persönlich glaube nicht, dass die Schweiz mit konventionellen Mitteln hätte erobert werden können - nicht von Nazi-Deutschland und nicht von der Sowjetunion.MfG

Ist OT, es gab aber hier ein Thema zu den Operationsplanungen Schweiz im Forum: Nach dem Ritter von Leeb-Tagebuch stammt der Feldzugplan für die Schweiz vom Sommer 1940, und wurde - jedenfalls vom Autor, der diesen Plan als Urlaubsbeschäftigung entwarf - militärisch als problemlos, allerdings von Hitler 1940 wohl als überflüssig angesehen.

1941 lagen die Karten anders, allerdings wegen des anlaufenden Ostfeldzuges.

Hätte Malta nicht schon im Rahmen des Afrika-Feldzugs 1940 erobert werden müssen? Immerhin war es eine englische Insel ...
Es gab doch sicher Pläne für die Eroberung Maltas, wie sahen diese denn aus (1940)? Amphibische Landung oder Fallschirmjäger oder beides?

Die Pläne gab es wohl nicht,
http://www.geschichtsforum.de/f68/infos-karten-zu-malta-im-wwii-19290/

Dort ist einiges zum Sommer 1940 ausgeführt. Mit dem Angriff auf Tarent und dem Ausschalten einiger italienischer Schlachtschiffe im November 1940 hatte sich das erledigt. Die Zuspitzung der Luft- und Seelage (und die Zuführung des Sperrverbandes nach Nordafrika Anfang 1941 in Folge italienischer Niederlagen) erforderte die Zuführung von deutschen Luftstreitkräften nach Sizilien, da die Transport- und Seelage unerträglich geworden war - der Zeitraum Juli 1940-Dezember 1940 ist ein wenig beachteter britischer Erfolg, weil hier wohl noch keine deutschen Truppen involviert waren.
 
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Die ganze Problematik der angemessenen Mittelmeer- und Nahoststrategie stand immer vor der Prämisse des vom Duce beanspruchten Vorrechts einen italienischen Parallelkrieg zu führen.

Und so sind die planerischen Fehler, auch die Fehler einer falschen strategischen Schwerpunktsetzung, im Rahmen der Mittelmeerstrategie auch den chaotischen Befehlsverhältnissen zwischen deutschen und italienischen Streitkräften geschuldet.

In diesem Sinne äußert Kesselring:"Italin hatte bei Beginn der Feindseligkeiten verabsäumt, die Insel Malta zu nehmen. Dies wird die Geschichtsschreibung als fundamentalen Fehler bezeichnen müssen" (Kesselring: Gedanken zum zweiten Weltkrieg, S. 96).

Interessant ist in diesem Zusammenhang seine Darstellung der "alternativen" Mittelmeerstrategie, wie sie im wesentlichen durch Reader bzw. durch die SKL und auch durch Kesselring selber vertrten wurde (ebd, vgl. Karte auf S.80). Die Darstellung bzw. die zentralen Fragen, die er aufwirf,t decken sich mit einer Reihe von Überlegungen aus dem GF. In diesem Sinne war die militärische Planung für das Mittelmeer bereits 1940 an diesem Punkt nicht ohne Widerspruch oder alternative Konzepte.

Von Keitel wird die Entscheidung, zusätzliche Lufteinheiten zur Niederhaltung von Malta in das Mittelmeer zu entsenden, als Teil der Strategie im Rahmn des Kampfes gegen die Britischen Inseln definiert und nicht als eine eigenständige Strategie (The Memoirs of Fieldmarshall Wilhelm Keitel, W.Görlitz ed, S. 121)

Gleichzeitig berichtet er, dass Hitler im Anschluss an das Treffen mit Mussolini in Florenz (1940) außer sich war, dass der Duce weitere sinnlose militärische Abenteuer eingehen wollte (in diesem Fall Griechenland) ohne die wichtigen Voraussetzung für eine erfolgreiche Mittelmeerstrategie, die Besetzung von Kreta und/oder Maltas durchzuführen (ebd. S. 126-127).

Zur Anmerkung: Kreta wurde erst nach dem 28. Oktober 1940 von britischen Truppen besetzt und wäre somit vorher mit geringen Kräften zu besetzen gewesen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Balkanfeldzug_(1941)

Nach der erfolgreichen Besetzung Griechenlands und dem Raid Rommels auf Tripoli, so Keitel, verstärkte sich bei Hitler der Gedanke entweder Kreta oder Malta zu besetzen. Keitel und Jodl sollen sich für Malta ausgesprochen haben als primäres Ziel. Im Gegensatz dazu präferierte, so Keitel, Göring Kreta, da er es als leichteres Ziel einschätzte, und Hitler schloss sich dieser Haltung an (ebd. S. 142), was vor der obigen Information durchaus plausibel erscheint.
 
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Vor einigen Jahren war ich auf Malta und habe mir die Befestigungen dort angesehen. Auch das, was noch von den aus dem 2 WK übriggeblieben ist. Bunker und Stellungen waren noch einige zu sehen, die Geschütze sind leider schon alle verschottet worden. Dazu hatte ich mir auch die dazugehörige Literatur besorgt.

Die Insel hatte in einigen Bereichen (Valetta und Masaxlok) eine recht gute Küstenartillerie und verhälnismässig viel Flak. Der Rest der Befestigungen war aber praktisch wertlos. Die Bunker waren schlecht konstruiert, schlecht gebaut (teilweise gemauert) und ungünstig angeordnet (keine volle Bestreichung der Strände, zu sichtbar). Die Küstenbatterien hatten dünne Betonwände mit kaum Betondeckung und wenig Stahl. Absolut kein vergleich mit deutschen, französischen oder tschechischen Konstruktionen.

Wenn man dann auch noch die geringe Anzahl und Qualität der Truppen betrachtet, wäre das ein leichtes Ziel gewesen.
 

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Die deutschen LL-Einheiten erlitten zwar während der Op.Merkur große Verluste wurden aber nicht "ausgelöscht". Auch aus diesem Grund ist der Ausdruck "Einwegstreitkräfte" sehr überzogen, denn auch andere Einheiten erlitten im Laufe des 2.Wk auch in herkömmlichen Operationen ähnliche Verluste. Und wie schon gesagt wäre es einseitig den Erfolg der Operation nur an der vollzogenen Eroberung festzumachen.

Die RN stützte sich auf Alexandria und Gibraltar. Das Mittelmeer wird durch die Enge zwischen Sizilien und Tunesien getrennt. Dieser Abschnitt ist zu spät (letztlich erst Ende 42) durch Achsenseeminengürtel abgeriegelt worden. Und vor allem die nahen it. Flugplätze auf Sizilien konnte diese Engstelle kontrolliert werden.

Die britischen Nachschublinien nach Ägypten liefen schon ab 41 über Südafrika, das Mittelmeer war schon zu diesem Zeitpunkt für regelmäßigen Seenachschub für die Briten gesperrt.
Den Besitz von Gibraltar halte ich nur bei einem ausgreifen Richtung franz. Westafrika (Dakar) für wichtig. Für den Besitz von Libyen oder auch den Kämpfe in Libyen / Ägypten (inkl. auch einem Angriff in die Levante) ist Gibraltar irrelevant.

Malta wurde nicht erobert da es Hitler nicht wollte. Schlicht einfach und ergreifend.
a.) Er traute den LL-Verbänden, nach Kreta, trotz sehr viel besserer Vorbereitung und stärkeren Kräften nicht mehr zu sich gegen die br. Verteidiger durchsetzen zu können. Das Mißtrauen gegenüber dem it. milit. Können kam hinzu.
b.) Lag der Schwerpunkt der Operationen von Heer bei der Op.Blau.

Nur die it. Fj.Div Folgore (und die deutsche Fj-Brigade Ramcke) wurde nach abgesagter Op.Herkules (it. "C3") wurden diese beiden Verbände nach Afrika verlegt. Es gab keinen damit zusammenhängende Krise in Nordafrika denn laut Planung sollte der Ablauf zeitlich folgendermaßen gestaffelt sein.
1.) Niederhalten von Malta durch Luftstreitkräfte (ab Dezember 41, verschärft im April 42)
2.) Operation Theseus (Gazalaschlacht) Mitte / Ende Mai - Anfang Juni sollte durch die Eroberung von Tobruk abgeschlossen werden.
Danach sollten die Heeresverbände in Afrika nur bis zur ägyptischen Grenze vorrücken.
3.) Verlegung der Lw-Verbände, die an der Landung in Malta beteiligt sein sollten, nach Sizilien.
4.) massive Luftangriffe auf Malta
5.) LL- und nachfolgende Seelandungen auf Malta

Im übrigen war die beste Zeit Malta zu besetzen als Italien in den Krieg eingetreten ist denn zu diesem Zeitpunkt war die Insel praktisch unverteidigt.
 
Die britischen Nachschublinien nach Ägypten liefen schon ab 41 über Südafrika, das Mittelmeer war schon zu diesem Zeitpunkt für regelmäßigen Seenachschub für die Briten gesperrt.
Eben bis auf die außerordentlichen Transporte, die zeitlich drängten. So die Zuführung von rd. 250 Panzern nach Rommels Vorstoss in die Cyrenaika?


Es gab keinen damit zusammenhängende Krise in Nordafrika denn laut Planung sollte der Ablauf zeitlich folgendermaßen gestaffelt sein.
Könntest Du Literatur zu diesem Ablauf ergänzen?

Die müßte vor Mitte April 1942 liegen, denn zu diesem Zeitpunkt waren die Abzüge ab Ende Mai 1942 für die Ostfront festgelegt, siehe oben.

Im übrigen war die beste Zeit Malta zu besetzen als Italien in den Krieg eingetreten ist denn zu diesem Zeitpunkt war die Insel praktisch unverteidigt.
Mit welcher Kräfterelation zur See, zB im Juli und August 1940?
(italienische Alleingänge als Luftlandung kann man wohl zu diesen Zeitpunkten ausschliessen?)
 
a.) Bei der Operation Merkur (Landung auf Kreta) wurden als Gleiter NUR die DFS 230 eingesetzt. Die Gotha 242 wurde zu dieser Zeit erst konstruiert.
'Hast recht, ich habe noch mal genau nachgeschaut, die Gotha 242 kam tatsächlich erst '42 in den Einsatz. Meine vorherige Information habe ich aus einem englischen Buch von Hanson W. Baldwin (Pulitzerpreisträger). Na ja...

Nachschub? Den kann man den Leuten hinterherwerfen.
In der Theorie schon, aber in der Praxis landet der zum erheblichen Teil beim Gegner. Das geschah auch auf Kreta, so das sogar patriotisch gesinnte Kreter an Waffen gelangten und sie gegen die Fallschirmjäger einsetzten.
 
Die ganze Problematik der angemessenen Mittelmeer- und Nahoststrategie stand immer vor der Prämisse des vom Duce beanspruchten Vorrechts einen italienischen Parallelkrieg zu führen.

OT:
Mal weg von der Taktik zur globalen Strategie.

Hitler hat in seinen letzten Wochen geäußert, wie ihn die Rücksicht auf die Italiener daran gehindert hätte, die "koloniale Karte" (den Ausdruck hat er laut Kershaw tatsächlich benutzt)zu spielen.

"Wenn man zB 1940 die französischen Kolonien für unabhängig erklärt hätte"

Dies, relativ ehrlich gemeint und umgesetzt:
Nach mM die einzige Chance dieses "Spiel" zu gewinnen
 
Ist natürlich alles reine Spekulation und OT:

Der Schlüssel liegt von der Papierlage her beim Angriff auf die Sowjetunion 1941, hier bei nur einigen Divisionen und einigen Hundert Flugzeugen.

Ohne diesen Ostfeldzug wäre die britische Mittelmeer- und Nahostposition 1941 vermutlich nicht zu gehalten gewesen und komplett in kürzester Zeit überrannt worden.
 
Mit welcher Kräfterelation zur See, zB im Juli und August 1940?
(italienische Alleingänge als Luftlandung kann man wohl zu diesen Zeitpunkten ausschliessen?)

In unten aufgeführter Quelle wird die Einschätzung, dass Malta zu Beginn des Krieges bis 1940, trotz einer massiven Planung für die Befestigung der Insel, vergleichsweise schwache Kräfte aufzuweisen hatte und durchaus zu besetzen gewesen wäre, kurz dargestellt.

Als bemerkenswert wird jedoch herausgestrichen, dass Malta die erste Radaranlage außerhalt des Mutterlandes erhalten hatte, um Ihre Bedeutung zu unterstreichen.

Hitler's Malta Option: A Comparison ... - Google Bücher
 
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Danke für den Buchtipp! Kannte ich noch nicht.

Playfair und Roskill konstatierten mW eine klare Überlegenheit zur See für die britische Seite (3:2) in den Sommermonaten 1940, vor allem bei den schweren Einheiten. Auf der italienischen Seite waren die Venetos noch nicht einsatzbereit, Duilio/Doria bis September 1940 in der Generalüberholung.
 
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a.) Bei der Operation Merkur (Landung auf Kreta) wurden als Gleiter NUR die DFS 230 eingesetzt. Die Gotha 242 wurde zu dieser Zeit erst konstruiert.



Bei der Operation Merkur wurde vor allem die dreimotorige Ju 52 auch als Transporter eingesetzt und Truppen im Kampfgebiet am Boden abgesetzt. Dies führte zu ganz erheblichen Verlusten der Transportmaschinen, die zum Teil schon bei der Landung kollidierten.
 
Ohne Frage. Die Transportgleiter wurden in der ersten Welle eingesetzt. Sie waren ohnehin Verlustgeräte und nicht zur Wiederverwendung vorgesehen.


Vorgesehen war, dass die Ju 52 wieder starten und eine zweite Welle transportieren sollte. Wegen der chaotischen Verhältnisse im Landeabschnitt war dies jedoch weitgehend nicht möglich.
 
Vorgesehen war, dass die Ju 52 wieder starten und eine zweite Welle transportieren sollte. Wegen der chaotischen Verhältnisse im Landeabschnitt war dies jedoch weitgehend nicht möglich.

Das ist ja alles richtig. Aber was @mhorgran und @rurik meinten, ist: JU 52 wurden erst eingesetzt, nachdem der Landekopf bereits existierte. Die Gleiter wurden eingesetz, um ihn überhaupt erst zu bilden.

Dass im Verlauf der Kämpfe so viele Transportflugzeuge verloren gingen, ist übrigens ein Beleg dafür, dass die Aktion nicht so lief wie geplant - oder dass es von vornherein eine Verzweiflungstat war.

Dass es den abgesetzten Truppen gelingen würde, überhaupt einen oder gar zwei Landeköpfe zu bilden, war mehr als zweifelhaft (die Verteidiger waren zahlenmäßig mindestens 2,5:1 überlegen, verfügten über die schwereren Waffen und waren zudem noch auf den Angriff vorbereitet). Und dann konnten die Fallschirmjäger die beiden Landeköpfe nur gerade so weit sichern, dass Transportflugzeuge zwar landen, aber keineswegs sicher wieder starten konnten. In der Lage blieb dann nichts anderes mehr übrig, als auf Biegen und Brechen und ohne Rücksicht auf Verluste weiterzumachen.

Kein Kommandeur plant sehenden Auges eine Aktion diesen Ausmaßes, wenn er sich vorher ausrechnen kann, dass er noch Schweineglück hat, wenn "nur" 40 Prozent der eingesetzten Truppen und hunderte von Flugzeugen verloren gehen.

Angesichts dessen erscheint es mir zweifelhaft, ob dieser "Operation Merkur" überhaupt eine Strategie zugrunde lag.

MfG
 
Das ist ja alles richtig. Aber was @mhorgran und @rurik meinten, ist: JU 52 wurden erst eingesetzt, nachdem der Landekopf bereits existierte. Die Gleiter wurden eingesetz, um ihn überhaupt erst zu bilden.

Da geht einiges durcheinander, die hohen Verlustzahlen bei den Ju52 hatte weiter oben schon detailliert genannt. Sie resultierten nicht aus der ersten Phase (rund 500 Einsätze Ju52, dabei 7 Verluste), bei der die Flugzeugverluste gering waren, sondern aus der Krisenphase und dem Einfliegen von Gebirgsjägern (die nicht abspringen konnten) auf dem umkämpften Flugplatz und schwerem Gerät "um jeden Preis". Die chaotischen Verhältnisse hat Rurik schon oben angesprochen.

Ju52 wurden für Sprungeinsätze und Schleppzug für Gleiter in der ersten Welle eingesetzt, dafür dienten also nicht nur die Gleiter.

Richtig ist, dass Landekopf-Bildungen mit den Gleitern erfolgen sollten, dieses aber wegen chaotischen Überholungen auf dem Anflug mißlang. So fielen die zwei Lastenseglerstaffeln aus Tanagra völlig aus, da die Lastensegler erst nach dem Beginn der Absprünge zu landen versuchten und in die volle Abwehr hinein gerieten. Ein weiterer Aspekt bei den Verlusten der Lastensegler war die Ausklinkhöhe von 500Meter und der Anflug direkt aus Norden statt niedriger aus dem Westen.

-> Mühleisen, Kreta 1941, MGFA Band 3.

Nach Playfair (Mediterranean and The Middle East) sowie Stimpel (Die Deutsche Fallschirmtruppe, Band 1936-1941) betrug die Anzahl der Lastensegler zwischen 69 und 72 Stück (im Schleppzug zum Balkan überführt). Die sonst in der Literatur auch genannten 300 Stück sind demnach falsch. Da rd. 500 Ju52 in der ersten Welle eingesetzt wurden, verbleiben etwa 430 für den Fallschirmabsprung von rd. 5.100 Mann am 20.5.1941.
 
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Da geht einiges durcheinander, die hohen Verlustzahlen bei den Ju52 hatte weiter oben schon detailliert genannt. Sie resultierten nicht aus der ersten Phase (rund 500 Einsätze Ju52, dabei 7 Verluste), bei der die Flugzeugverluste gering waren, sondern aus der Krisenphase und dem Einfliegen von Gebirgsjägern (die nicht abspringen konnten) auf dem umkämpften Flugplatz und schwerem Gerät "um jeden Preis". Die chaotischen Verhältnisse hat Rurik schon oben angesprochen.

Wir meinen das gleiche. Ich hätte schreiben sollen, dass die JU 52 für Landungen erst eingesetzt wurden, als die Fallschirmjäger die Flugplätze Maleme (vorrangig), Rethymnon und Iraklio gesichert hatten. Das zumindest war der Plan. Der ging so nur nicht auf, weil es den Fallschirmjägern erst am 22. Mai, also nach zweitägigen Kämpfen gelang, das Flugfeld von Maleme tatsächlich so weit unter Kontrolle zu bringen, dass die Transportflugzeuge dort nicht nur landen, sondern auch sicher wieder starten konnten. Bis dahin lag der Flugplatz unter britischem MG-, Granatwerfer- und Flakbeschuss.

Solange der Flugplatz zwar "in deutscher Hand", aber noch umkämpft war, mussten die JU 52 - wie Du schreibst - "um jeden Preis" landen, um schweres Gerät und Verstärkungen auszuladen. In dieser Zeit gab es die empfindlichen Verluste, nicht vorher beim Absetzen der Fallschirmtruppen. Bei Beginn der ganzen Kämpfe sind jedenfalls nur die Segler gelandet, nicht die Transportflugzeuge.

MfG
 
Bei Beginn der ganzen Kämpfe sind jedenfalls nur die Segler gelandet, nicht die Transportflugzeuge.MfG

Das hatte ich dann falsch verstanden, danke für die Klarstellung.
Für Verstärkungen ab dem 22.5. mußte man tatsächlich landen, da die Gebirgsjäger eben keine Sprungausbildung hatten, und die Fallschirmjäger abgesetzt waren. Dazu kam der Antransport von Gerät, verschärft durch das Ausfallen der Schiffstaffeln zu Beginn (nach Vertreiben der Royal Navy gab es Schiffsanlandungen, zB erst am 28.5. in der Kissamo-Bucht - 2 deutsche Panzer vom 5./Panzerregiment 31 sowie 2500 Italiener über Rhodos mit einer leichten Panzerkompanie)
 
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