Tageskalender

21. April 1925 heute vor 100 Jahren

Geburt von Samuel Perel in Peine, ein Jude, der während des 2. Weltkriegs sich als Deutscher ausgab, um sein Leben zu retten.


Ich habe um 2010 herum einen Vortrag bei ihm hören dürfen, in dem er seine Lebensgeschichte erzählte. Im Alter von 97 Jahren ist er vor zwei Jahren in seiner Wahlheimat Israel verstorben.



21. April 753 v. Chr. - heute vor 2778 Jahren

Gründung von Rom (zumindest der Legende nach)

 
2. Mai 1945 - heute vor 80 Jahren:

Kapitulation von Berlin


 
Der Menschenverachtende Wahnsinn, ausgelöst von ein paar Psychopathen, nahm endlich ein Ende.

Es begann in Europa die Zeit eines gewaltigen Umbruchs. Da war dagegen der Wiener Kongress (September 1814-Juni 1815) ein Kindergarten/ -spiel.

Und die Russen kamen zum zweiten male nach Deutschland.
 
Und die Russen kamen zum zweiten male nach Deutschland.
Tatsächlich zum zweiten male?

- Hatten nicht während des Großen Nordischen Krieges etwa russische Truppen z.B. Stettin und Strahlsund belagert?
- Hatten sie nicht im Siebenjährigen Krieg Friedrich II. bei Zorndorf an den Rand einer Niederlage gebracht und zusammen mit den Österreichern die Preußen bei Kunersdorf schwer geschlagen?
- Die russischen Truppen im 2. Koalitionskrieg kämpften zwar vorwiegend in Italien und in der Schweiz, waren allerdings auf dem Weg dorthin durchaus durch Schlesien und Bayern durchgezogen.
- Während des 3. Koalitionskrieges landete eine russische Expeditionsstreitkraft in Pommern, vereinigte sich da mit schwedischen Kontingenten und zog westwärts über Mecklenburg in Richtung Hannover. Die im Anmarsch befindliche russische Hauptstreitmacht unter Kutusow sollte ja eigentlich in Süddeutschland mit den österreichischen Truppen vereinigt werden und hatte auch Braunau am Inn bereits erreicht, als dann die Nachricht eintraf, dass inzwischen Napoléon die Österreichische Armee unter Mack bei Ulm schwer geschlagen und die verbliebenen Truppen in der Festung eingeschlossen hatte, wo diese kurz darauf kapitulieren mussten, was dann für die österreichisch-russische Allianz bedeutete, dass man in die Defensive geriet und statt in Süddeutschland nun in Österreich kämpfen musste.
- Im 4. Koalitionskrieg kämpften die Russen nicht auf dem Gebiet des heutigen Deutschland im engeren Sinne, aber in mehreren Schlachten in Ostpreußen zusammen mit den verbliebenen Preußischen Verbänden gegen die Franzosen, unter anderem bei Preußisch Eylau und bei Friedland.
- Im 1. Weltkrieg versuchten sich die russischen Streitkräfte bekanntermaßen mehrfach an einer Invasion, des damals zum Deutschen Kaiserreich gehördenden Ostpreußens und hielten sich in Teilen des Gebiets auch über mehrere Monate hinweg.

Ich würde sagen, die Russen waren öffters mal in bewaffneter Form in deutschen Territorien unterwegs gewesen, was das 18. bis 20. Jahrhundert betrifft, mal als Alliierte verschiedener deutscher Staaten, mal als ihr Gegner.
 
Heute vor 207 Jahren, am 05.05.1818 wurde in Trier, heutiges BL RP, Karl Marx als 3. Kind von 9 Kindern des Anwaltes Heinrich Marx und seiner Frau Henriette geb. Preßburg geboren.

Mein Foto ist ein Foto was ich in Karlsbad/CZ geknipst habe.

Das Denkmal steht so, er schaut genau ein paar Meter weiter zu der russisch-orthodoxen Kirche St. Peter und Paul.

Sein Lebenswerk/-verdienst bestant darin, man versuchte nach seinen Ideen/Werken (die DDR gab 44 Bände von ihn heraus) einen real existierenden Sozialismus/Kommunismus aufzubauen. Das Resultat ist allseits bekannt.

Karl Marx-05.05.1818.jpg
 
Heute vor 80 Jahren ging dem Tausendjährigem Reich etwas verfrüht die Puste aus. Nie waren 1.000 Jahre so kurz :confused:

Dieses Kriegsende vor 80 Jahren lässt die Presse nun täglich Berichte schreiben in der Art:

  • so wurde Augsburg vor 80 Jahren befreit
  • so war es, als die Russen nach Zossen kamen
Der Ortsname ist austauschbar. Die Spannweite ist hier enorm. Es gab Kriegsverbrechen wie zum Beispiel in Demmin.
Irgendwo im Bayerisch Schwaben kämpfte Volkssturm und Hitlerjugend einen aussichtslosen Kampf gegen amerikanische Panzer und die Goldfasane ließen Bewohner hinrichten, weil sie aus ihren Fenstern weiße Betttücher gehängt hatten.
Und irgendwo in Oberbayern erklärten ein Bäckermeister und ein Metzgermeister dem "Festungskommandanten" das er sich mit seinen 20 kriegsversehrten Soldaten und ein paar versprengten Kosaken vom Acker zu machen habe, weil der katholische Pfarrer bereits vor den Amerikanern kapituliert hatte. Und der Festungskommandant mit seinen Mannen verschwand schnell gen Süden. Die letzten beiden Beispiele sind fiktiv, weil ich die genauen Ortsnamen und die Personen aus den ungezählten Zeitungsartikel nicht mehr parat habe.

Zwei Beispiele vom 05.05.1945 will ich hier aber gerne aufschreiben:

Im Schloss Itter in Tirol hielt das NS-Regime eine Anzahl prominenter französischer "Ehrenhäftlinge" gefangen:

  • Édouard Daladier - ehemals Premier und Unterzeichner des Münchener Abkommens
  • dessen Nachfolger Paul Reynaud
  • den General Maxime Weygand - Oberbefehlshaber der Franzosen bei der Niederlage 1940
  • dessen Vorgänger Maurice Gamelin
  • die Schwester von Charles de Gaulle und deren Ehemann
  • den französischen Faschistenführer François de La Rocque
  • Jean Borotra, eine ehemaliger Tennisspieler
  • und andere
Die SS-Bewacher hatten sich aus dem Staub gemacht. Jedoch befahl das NS-Regime, die prominenten Häftlinge zu liquidieren. Ein deutscher Major Gangl mit einer kleinen Anzahl seiner Artillerietruppe übernahm den Schutz der Prominenten. Es gelang die US-Amerikaner zu alarmieren, die aber mit nur einem Kampfpanzer und eienr Handvoll GI's auf der Bildfläche erschienen. Es schloss sich auch ein SS-Hauptsturmführer den Beschützern an. Diese wurden dann von einer Gruppe von mehr als 100 SS-Panzergrenadiere angegriffen. Auch Wehrmachtssoldaten machten dann auf Seiten der SS beim Angriff mit. Major Gangl wurde von einem SS-Scharfschützen getötet. Er war der einzige Tote der Verteidiger, bei denen französische Soldaten, US-Amerikaner und Deutsche gemeinsam kämpften. Borotra schlug sich dann durch die deutsche Angrifsslinie und konnte amerikanische Panzer als Entsatz holen. Von den Angreifern wurden in der Folge etwa 100 Mann in Kriegsgefangenschaft genommen.

Kampf um Itter 1945: Wehrmacht und US Army gegen die SS - WELT

Ich kannte dieses Mosaikteil der Geschichte des 2. Weltkrieges bisher nicht. Danke der WELT, die heute darüber berichtet hat.
 
Von Österreich nach Dänemark. Hier kam es am 05.05.1945 auf dem deutschen Minensuchboot M 612 zu einer Meuterei. Das Minensuchboot war das letzte, welches die Rostocker NEPTUN Werft vor Kriegsende noch an die Wehrmacht auslieferte. Die Indienststellung erfolgte am 12.04.1945. Am 04.05.1945 kam es zu einer Teilkapitulation der deutschen Truppen im Nordwesten vor den Briten. Jedoch hatten die Briten es der deutschen Kriegsmarine erlaubt, dass diese mit schnellen Einheiten (Zerstörer und Torpedoboote) Soldaten und Zivilisten aus dem Kurlandkessel (in Lettland) evakuieren konnte. Dies versuchten jedoch die Sowjets mit Flugzeugen und Seestreitkräfte zu verhindern.

Warum die eher langsame M 612 ebenfalls für diese Aufgabe abgestellt wurde, bleibt ein Geheimnis. Als der junge Kommandant seine Besatzung über die Aufgabe informierte, entschieden sich etwa 20 Unteroffiziere und Mannschaften zu einer Meuterei. Sie nahmen die Offiziere gefangen und wollten mit dem Boot statt nach Kurland einen deutschen Hafen in Schleswig-Holstein anlaufen. Jedoch trafen diese auf See zwei deutsche Schnellboote welche die Küste bewachten. Da diese keine Offiziere auf der Brücke mit dem Fernglas feststellen konnten, wurde das Boot gestoppt. Zwei S-Boot-Begleitschiffe wurden herangerufen und Offiziere von diesen beiden Tendern stürmten dass Minensuchboot und befreiten die gefangenen Offiziere. In einem schnellen, aber vorschriftsmäßigen Militärprozess wurden elf Meuterer zu Tode verurteilt und noch am selben Tag auf der Back des Minensuchers von zwangsverpflichteten Soldaten erschossen.

In der Bewertung prallen zwei Meinungen aufeinander. Die ehemalige DDR benutzte dass Ereignis als Auseinandersetzung mit der "BRD". In der FDJ-Zeitung "Junge Welt" erschien eine 29-seitige Serie über dieses Ereignis. Auch wurde eine fünfteilige TV-Serie "Rottenknechte" in der DDR gedreht. Die ersten drei Folgen schilderten die Ereignisse auf dem Minensucher aus SED-Sicht. Auch der Schriftsteller Siegfried Lenz thematisierte dieses Ereignis fiktional in seinem Buch "Ein Kriegsende". Drei DDR-Landungsboote wurden 1967 jeweils nach drei der Hingerichteten benannt. Im Westen wurde eher daran erinnert, dass die Besatzung von M 612 die im Kurland eingeschlossenen Soldaten und Zivilisten in Stich gelassen habe. Auch heute noch gibt es ein "linkes Projekt", welche sich für die Rehabilitierung der Hingerichteten und eine Neuinterpretation der Ereignisse einsetzt.

Die Rheinische Post hat das Thema dankenswerter aufgegriffen.

Matrosenaufstand am 5. Mai 1945: Er wollte nur nach Hause
 
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In total, 484 rebels from the Artemyev detachment and 35 rebels of Karamzin detachment laid down arms. Out of the 484 rebels in the Artemyev detachment, there were 315 Yakuts, 85 Tunguses, 46 Russians, 3 Tatars, 2 Poles, one Kamchadal, one Korean and 14 persons of unknown nationality.
 
Danke für diese Erinnerung.

Hier geht es um die „Tungusische Republik“ ein nicht anerkannter >Sezessionstaat< der vom Juli 1924 – Mai 1925 größtenteils die Region Ochotsk und die östlichen Regionen der Jakutischen ASSR umfasste.
In diesem Gebiet leben die Ewenken (ca. 18.000 Menschen). Früher nannten sie sich Tungusen.

Etwas bekannt ist ja diese Region auch bei uns in Europa als am 30.06.1908 der Himmel hell aufleuchtet und ein Sturm mit einem Knall lostobt (Tungusischer Meteoroid).

Sezessionstaat = einseitige Unabhängigkeitserklärung (UDI).
UDI = Unilateral Declaration of Independence.

Die führenden Personen waren wohl der Jakute Michail Artemjew (siehe Foto das Beitrags Nr. 678 von Freund Fulcher) und der Tunguse P. Karamzin.

In Nelkan berief Artemjew im Juni einen Kongress der Ajano-Nelkan, Ochotsk-Ajan, Maimakan Tungusen und Jakuten ein. Der Kongress wählte die provisorische Zentralregierung der Tungusen, die beschloss, sich von Sowjetrussland abzuspalten und einen unabhängigen Staat zu gründen.

Ort Nelkan = Ein Ort der Republik Sacha, besser bekannt als Republik Jakutien. Die Republik Jakutien hat ein Teritorium von 3.083.523 km². Jakutien ist damit flächenmäßig die größte unterstaatliche Territorialeinheit der Welt. Jakutien = 70 % der Fläche der EU (Die EU = 27 Staaten und Zypern).
 
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