das sind irgendwie nicht die antworten, die ich erwartet hatte:red: nicht falsch verstehen, aber eure kommentare führen eigentlich nur in eine richtung: das man mono- mit polytheistischen religionen, gerade was die figuren betrifft (Teufel) nicht vergleichen kann.
die heidnischen religionen sind doch älter als das christentum und judentum. ist es daher nicht logisch diesen strang zu ziehen, als dass z.b. das christentum, als es den teufel "erschaffen" hat...sich in den heidnischen religionen umgeschaut hat und dabei solch eine Figur entstandne ist?
zudem kann nicht abgestritten werden, dass es in jeder religion ein gut & böse gibt, die durch irgendetwas dargestellt werden, in welcher form ist doch egal, hauptsache dieser zusammenhang ist erkennbar?!
Willst du denn wirklich Wunschantworten haben, in denen wir zu allem "ja" und "Amen" sagen?
Es gibt Gutes und es gibt Böses in der Welt. Insbesondere das Böse ist häufig unverständlich, d.h. es gibt ein Bedürfnis, das Gute und das Böse zu erklären. Das Bedürfnis, das Böse zu erklären steigt mit dem Glauben an einen allmächtigen,
guten Schöpfergott. Eine solche Entität kennen aber die polytheistischen Religionen nicht. Ja, es mag sein, dass etwas von Hades in die christliche Vorstellung vom Teufel eingeflossen ist (der aber dennoch auf dem jüdischen Satan basiert).
Religionen geben immer wieder Antworten auf dieselben Fragen: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Warum gibt es gut und böse? Kann ich mein Schicksal beeinflussen? Wird die Sonne morgen wieder aufgehen? Häufig sind diese Antworten, das ist uns heute dank der Naturwissenschaften bewusst, falsch.
Wenn man immer wieder dieselben Fragen hat, wird man auch immer wieder zu ähnlichen Antworten kommen.
Und wenn man sich bewusst handelnde Wesen vorstellt, dann denkt man doch meist an Daseinsformen, die man kennt. Es gibt Götter in Tiergestalt, aber meist ist das nur eine Erscheinungsform, die Götter können auch anthropomorph auftreten.
Heute glauben die meisten Menschen (außerhalb Indiens) nicht mehr an viele Götter aber andere Wesen bevölkern unsere Vorstellungskraft.
Wie stellen sich die Menschen Aliens vor? Immer wieder als Dinge, die sie kennen. In Horrorschockern haben Aliens teilweise bizarre Formen, aber meist sind sie doch weitestgehend anthropomorph: etwa der übergroße Kopf für die unterstellte höhere Intelligenz, große Augen, weil es im All ja dunkel ist, und sehr lange, schlanke Gliedmaßen, entsprechend den Fingern, mit denen die Aliens die Menschen untersuchen, indem sie diese in sämtliche Körperöffnungen stecken. E.T. ist antropomorph, ALF ist antropopmorph, die meisten Wesen in Star Wars und Star Trek oder auch Futurama sind anthropomorph. Alternativ zu anthropomorphen und zoomorphen Gestalten werden auch gerne Gestalten gewählt, die Ekel oder Unsicherheit erregen: Insekten (etwa die Kakerlake in MiB), Weltraum-Schleim oder Materiewolken mit einem eigenen Bewusstsein. Aber das sind eher Ausnahmen.
Warum ist das so? Das liegt daran, dass unsere Phantasie einerseits zwar sehr blühend, andererseits aber dann doch auch sehr beschränkt ist. Dann behängen wir halt mal den Bewohner von Melmarc oder den Wookie mit Fell und geben ihm ne übergroße Nase, aber das war's dann auch.
Eine Personifikation des Bösen - man lasse sich das Wort P e r s o n i f i k a t i o n mal auf der Zunge zergehen - wird natürlich auch sehr leicht mit anthropomorphen Zügen versehen, grotesk verzerrt, damit sie Angst auslösend wirkt. Das liegt in unserer Natur, da bedarf es keiner Vorbilder.