Durch die Antwort glaube ich nun etwas besser zu verstehen, worauf Du eigentlich hinauswillst.
Zu 1:
Die außenpolitische Isolation der Weimarer Republik ist in den Zwanziger Jahren
vor Aufstieg des Nationalsozialismus und somit
vor der Machtübernahme weitgehend beseitigt worden. Die Probleme der Reparationen, der Entmilitarisierung des Rheinlandes und der Rüstungsbeschränkung haben nichts mit einer außenpolitischen Isolierung zu. Vielmehr gab es in den westeuropäischen Staaten einzelne Bestrebungen, diese Reste des Versailler Vertrages zu beseitigen.
2. und 3. "Vorsatz" und "geschürt" verstehe ich unverändert nicht in Kausalität zum Untergang der Republik. Keiner der Urheber des Versailler Vertrages hatte im Blick, der deutschen Demokratie das Ende zu programmieren. Gleichwohl haben einige Beteiligte die Krisen der Ostgrenzen prognostiziert (ob das aber deswegen nun zwingend war?).
4. Ausnahme Italien in den Zwanziger, wo liegen ansonsten die Probleme der Umgebung? Es gibt zB Stellungnahmen Hitlers (im Zweiten Buch 1928), wonach die "kommunistische" SU wegen ihrer Machtlosigkeit nicht als Bedrohung des restlichen Europas im "Machtkampf/Lebenskampf der Völker" gesehen wird, anders als zB die USA. Die wird man aber wohl kaum in das europäische Umfeld Ende der Zwanziger als Bedrohung der Weimarer Republik einbeziehen können, im Gegenteil. Im übrigen gab es "weit größer bedrohte" Nationen wie Rumänien und Polen. Wieso also Kausalität?
5. Wieso und wo in der Weimarer Republik war der Kommunismus systemgefährdend auf dem Vormarsch, insbesondere im direkten Vergleich zum anderen erklärten Systemfeind, dem Nationalsozialismus? Das sind unterschiedliche Proportionen. Das Gefährliche ist vielmehr
die Kombination von Beiden im informellen Zusammenwirken gegen die Republik, die nach 1930 das Weimarer System aufgrund der Mehrheitsverhältnisse paralysiert haben.
6. Im Endstadium der Weimarer Republik muss man nicht das marxistische Bild des Klassenkampfes bemühen. Den blutigen Kampf an sich führten die Gegner KPD und NSDAP, Kleinbürger, Landwirte, Arbeiter, Arbeitslose u.a. Betroffene der Wirtschaftskrise. Zugleich entschieden diese Schichten die Wahlen aufgrund ihrer Zahl. Die NSDAP ließ sich in ihrem Streben zur Machtübernahme herzlich wenig von industriellen Kreisen beeinflussen oder gar steuern, auch wenn man in klammer Lage gerne Gelder annahm, aber Hitler als Marionette ist wohl eher ein zu schlichtes Bild. Auch die Kaltstellung Strassers in der linken Ecke der NSDAP würde ich eher dem Machtkampf mit Hitler, vielleicht dem weiteren ungestörten Geldfluß zuordnen. Um dieses Verhältnis der NSDAP/Hitlers "nach oben" und aus ihrer Sicht zu klären, ist ein Blick auf die ersten Sitzungen des Wirtschaftsrates und die Befehlsempfänge für die Industrie interessant.
Die falsche Analyse des 7. Komintern Anfang der Dreißiger hatten wir hier schon einmal:
http://www.geschichtsforum.de/f66/faschismus-als-ideologie-des-kapitalismus-17434/#post273246