Unsere Freunde, die Russen

Mglw. ist das auch eine Anregung für das Dokumentationszentrum auf dem Obersalzberg.

Die Erinnerungsstätte dokumentiert auch in der Ausstellung den Angriff auf die Sowjetunion, neben dem Kriegsausbruch 1939 schlechthin.

Der Ort wäre deshalb geeignet, weil auf dem Obersalzberg Entscheidungen für die Feldzüge getroffen worden sind (Barbarossa) bzw. ist Ort der Sitzung mit der Generalität vor dem Kriegsausbruch vom 22.8.1939 (dazu ist erstaunlicherweise dort nichts berichtet, oder ich habe es übersehen).
 
Wenn wir nach historischer Ursache suchen ist es durchaus natürlich.

Ein anderer Punkt ist vielleicht such die Ablehnung von allem, was mit dem Militär zu tun hat.
Dann war die Sowjetunion unter Stalin auch nicht gerade ein Mitglied der Liga des Guten.

Monokausal sehe ich es jedenfalls nicht.

Jenseits der Ursachenfrage ist es mir zu sehr Tagespolitik.

Und der Kalte Krieg spukt durchaus noch in vielen Köpfen. Die zivilen Opfer wurden ja teilweise geradezu als Vertreter der Sowjetunion überhöht und andersherum ebenso mit einem Makel versehen. Eine so lange und komplexe Geschichte mit sich gegenseitig überbietender Propaganda muss man erst einmal in den Griff kriegen.
 
Der Zeitraum für die Entscheidung zum Angriff auf die Sowjetunion ist recht zu verorten, Frühsommer 1940 im Rausch des Frankreich-Sieges. Die Motive sind in der Vorgeschichte, der Planung und der Realisation des Feldzuges ebenfalls glasklar geworden: Blut und Boden, ein umfassend angesetzter Eroberungs-, Ausbeutungs- und Vernichtungsfeldzug, für den von vornherein angelegte Opferzahlen in 10-Millionen-Scheiben keine Rolle spielten, sondern als "Bereinigung" billigend in Kauf genommen wurden.

Da diese Beurteilung in der Forschung nicht in Zweifel gezogen wird, wüsste ich nicht, was deutscherseits gegen ein angemessenes Gedenken sprechen sollte.
 
Eine politische Forderung gehört aber -egal wie berechtigt sie sein mag- nicht ins Geschichteforum. Jedenfalls meiner Ansicht nach. Daher habe ich mich dazu auch nicht geäußert, sondern nur zu den Ursachen.
 
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