Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Verbindung Konstantin <> Christentum in erster Linie quellenbedingt ist. Bei Eusebius ist Konstantin sozusagen ein "Erlöser" oder wird mit Moses vergleichen und sowas, er zitiert sogar entsprechende Bibelstellen. Außerdem wird die Schlacht an der Milvischen Brücke gewonnen, indem Gott persönlich eingreift. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll...
In Konstantins Hinwendung zum Christentum (z.B. erwähnt er eine "göttliche Hilfe" in der Inschrift am Konstantinsbogen... die er ja sicherlich irgendwie "erlaubt" hat, bevor die da aufgehängt wurde) sehe ich persönlich eher einen Versuch, Christen und "römisch-religiösen Traditionalisten"
gleichermaßen gerecht zu werden. Zu dem Zeitpunkt (312-15 in dem Dreh) glaubte er bestimmt noch nicht ernsthaft an christlich göttliche Siegeszeichen- und Visionen... das scheint mir eher eine Erfindung der Quellen zu sein, die den Sieg so toll fanden und selber eben Christen waren und Konstantin dann als "Heiligen" verehrten, weil er später ganz nett zu ihnen war, weil es vielleicht auch nicht mehr anders ging, da es viele viele Christen im Reich (und im Heer) gab.
Oder er hat wirklich irgendwas am Himmel gesehen, z.B. ein Halo, und dann halt ein einfaches Kreuz auf die Schilde malen lassen. Es kann ja sein, dass ein Halo so aussieht. Jedenfalls glaube ich nicht an Träume, Visionen oder Zeichen am Himmel, das muss eine natürliche Erklärung haben. Wenn man es sich anders erklären will, muss man meiner Meinung nach selber
glauben, aber das ist für mich nix. Womit ich nicht sagen will, dass das nicht ok wäre, wenn man das tut und die Sache dann entsprechend anders bewertet.