Die erste Nennung des Begriffes „totaler Krieg“ ist in den 1770er Jahren (wohl 1778) belegt bei
Georg Christoph Lichtenberg.<sup id="cite_ref-1" class="reference">
[1]</sup> Bei seiner Materialsammlung zu einem beabsichtigten
Orbis Pictus (einer Beschreibung von Alltagsgebräuchen und -gegenständen) war ihm aufgefallen, dass die Bedienten das Wort „total“ häufig in falschem Zusammenhang gebrauchten. Als Beispiel nennt er u. a. „totaler Krieg“. Der Ausdruck stammt also möglicherweise aus der Alltagssprache des einfachen Volkes im 18. Jahrhundert.
Der preußische Militärtheoretiker
Carl von Clausewitz prägte den Begriff des „absoluten Krieges“. Clausewitz bezieht sich auf den Krieg zwischen Streitkräften<sup id="cite_ref-2" class="reference">
[2]</sup> und betont, dass der Krieg von sich aus keine Mäßigung kenne. Die Dynamik kriegerischer Gewalt werde nur von politischen und gesellschaftlichen Momenten eingeschränkt.
1924 verwies Paul Levi auf jüngste Entwicklungen in Frankreich (Über realistischen Pazifismus, in: Sozialistische Politik und Wirtschaft, Jg. 2, Nr. 67, 13. November 1924): "Die Franzosen haben ihre Konzeption des kommenden Krieges zu erkennen gegeben: nicht mehr der Weltkrieg, der geographisch die Welt erfaßt, sondern der Krieg, der alle Zweige menschlichen und staatlichen Seins an sich reißt: die militärischen Organisationen, die Industrie, die Finanzen, die chemische, bakteriologische, die medizinische Wissenschaft, die Kirche, die innere Politik, die landwirtschaftliche Produktion – alles erfaßt vom einen Kriegsgott. Die Franzosen haben für diese neue Form des Krieges auch das neue Wort schon gefunden: »la guerre totale«, der Totalkrieg, zu dem an Grausigkeit der Krieg von 1914 sich verhalten wird wie der von 1870 zu diesem."