Die Zahlen sprechen für sich, was Kampfkraft und Standkraft angeht.
Zu beachten sind allerdings die Panzerstärken; die bis 1900 meist noch nicht aus KC Stahl bestanden bzw. mit enormen Teakholzhinterlagen gemessen wurden.
Dazu würde ich gerne den Sachverhalt noch etwas unterfüttern, da ich das konträr sehe.
Bei den Panzerstärken hatte ich schon darauf hingewiesen, dass die Papierlage sehr kritisch zu bewerten ist und bereits zeitgenössisch heftig umstritten war. Hier ein Nachtrag: ab der USS Maine wurde wie von mir vermutet KC-Stahl bei >= 5inch benutzt, darunter harveyrisierter Stahl für die Panzerplatten.
Zu der - nur auf dem Papier beeindruckenden - Armierung:
Bei BB-1 bis 6 stand die US-Navy vor dem Problem, ein international nur minderwertiges 6-inch-Geschütz zu haben, was den Anforderungen von Schnellfeuer und Durchschlagskraft für die damals angenommenen Gefechtsentfernungen nicht entsprach. Mit den 5-inch war man ebenfalls nicht recht zufrieden. Beide Kaliber sind etwa die Grenze für manuelles Handling (8-inch benötigt eine verlangsamende Mechanik).
So kam man als
Verlegenheitslösung auf die 8-inch (bei geringerer Stückzahl, es wurde auch die Entwicklung einer 7-inch erwogen, aber der Gedanke wieder verworfen), mit Anfangs
viel zu geringer Schußsequenz und bekannten Schwächen. Auch die Beschaffung/Produktion war ein Problem, später kamen erhebliche Mängel in der Handhabung hinzu (zu leicht gebaut etc.). Bei BB-5 und -6 war die Rohrbewegung/Elevation der 13-inch unmöglich, wenn die 8-inch feuerten.
Bei der 13-inch lag die Forderung zugrunde, maximales Kaliber einzubauen. Das Geschütz mußte erst entwickelt werden, und war in der Wirkung eine Fehlkonstruktion: zu schwer, viel zu geringe Vo, Gewichtsprobleme, Rohrerhöhungsprobleme in Verbindung mit der Schiffskonstruktion. Aus theoretischen 15° Rohrerhöhung wurden praktisch max. 10° mit bis zu halbierter Reichweite. In den Leistungsdaten entsprach das Geschütz etwa deutschem 28cm-Kaliber, bei deutlich verminderter Schußfolge in der Praxis.
Dazu kamen statische Probleme für die Schiffe: die 13-inch mußten (wegen des "blasts") zu weit von der Mittelschiffsstruktur positioniert werden, weswegen die Schiffe beim Ausschwenken krängten. Die diversen Havarien aufgrund der Turmkonstruktionen (bis zu gebrochenen Justierungen wegen der Gewichte und bei Seegang wild umherschwenkenden 13-inch-Türmen erspare ich mir im Detail). Zu erwähnen sind schließlich die Interferenzen mit der 8- und 13-inch-Armierung, die die Gefahr gegenseitiger Beschädigungen besonders bei BB-5 und -6, bei der 8-inch von BB-1 bis BB-3 Beschädigungen der Schiffsstruktur hervorbrachten, weswegen die theoretischen Schwenkwinkel in der Praxis ganz erheblich eingeschränkt werden mußten.
Ein detaillierter Aufsatz zur USS OREGON findet sich in Warship International 1990.
Ergebnis: bei den verwendeten Kalibern 6, 8 und 13-inch bis 1902 sind ganz wesentliche Abstriche zu machen, selbst wenn man nur die zeitgenössische Kritik um 1900 heranzieht. Aufgrund der durchweg zunächst zu geringen Schußfolge und der praktisch auf 4-6-inch reduziert wirkenden Seitenpanzerung war die Gefechtsstärke dieser Schiffe und ihre Standkraft eine Liga tiefer gegenüber der Papierlage einzustufen.
Köbis17,
dein Autovergleich hinkt , die Kongo wurde von George Thurston entworfen der Entwurf war also britisch , gebaut wurde sie bei Vickers also war die Bauausführung ebenfalls britisch .
siehe hier zur japanischen Konstruktion:
http://www.geschichtsforum.de/477314-post65.html