Venezuela im Zweiten Weltkrieg

El Quijote

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Ein Freund von mir aus Venezuela machte mich auf eine venezolanische Geschichtszeitschrift aufmerksam, die in der aktuellen Nummer über Venezuela im Zweiten Weltkrieg berichtet. Zur Qualität der Zeitschrift El Desafío de la Historia ('Die Herausforderung der Geschichte') kann ich leider nichts sagen.

Zum einen geht es da um ein deutsches Spionagenetzwerk Simon Bolívar zwischen Venezuela, Kolumbien und Argentinien, zum anderen im eine U-Boot-Operation Neuland. Er will, sobald er die Zeitschrift hat, näheres berichten.
Zunächst einmal ein Link (spanisch): Sumario última edición

Was wisst ihr
a) über das angebliche oder tatsächliche Spionagenetzwerk?
b) über die U-Boot-Operationen gegen die venezolanische Küste?
 
Der großteil des südamerikanischen Erdöls wurde in den reichen Ölfeldern unter dem Maracaibosee in Venezuela und auf Trinidad gefördert.

Das Rohöl vom Maracaibosee wurde in kleinen Tankern, Stichwort Tiefgang, durch den Golf von Venezuela zu den Raffinerien auf den holländischen Iseln Aruba und Curacao gebracht. Diese Inseln waren, nach dem Holland durch die Wehrmacht besiegt und besetzt worden war, von de Briten besetzt. Von dort wurden Benzin und Mineröl-Derivate weiter transportiert. Das Öl von Trinidad wurden direkt auf der Insl verarbeitet. Des Weiteren war Trinidad auch ein Auslaufhafen für Schiffe, die nach Süden zu lateinamerikanischen und afrikanischen Häfen fuhren. Transportiert wurde Bauxit; ein kriegswichtiger Rohstoff für die Aluminumproduktion.

Das war der grund für die deutschen UBootoperationen vor der Küste Venezuelas.

Blair, Ubootkrieg
 
Was wisst ihr
a) über das angebliche oder tatsächliche Spionagenetzwerk?
...

Auf der Homepage der Universidad del CEMA (Centro de Estudios Macroeconómicos de Argentina) mit Sitz Buenos Aires steht einiges zur Agenten-Organisation "Bolivar".

Auszüge:

Otro exitoso empresario alemán que colaboró en el proyecto fue Hans Harnisch. Este se había afiliado al NSDAP en 1939, era un defensor de la causa nazi, y tenía contactos políticos en las altas esferas del gobierno argentino. En un viaje realizado a Alemania en 1941, fue enrolado por el servicio secreto alemán para enviar informes económicos desde la Argentina. En mayo del año siguiente, Harnisch comunicó a Koennecke que había llegado a la Argentina Wolf Franczok con el propósito de instalar un radiotransmisor secreto. Koennecke aceptó sumarse al proyecto. (46)
Franczok había arribado como empleado de la empresa Telefunken a Río de Janeiro en 1941. Luego de involucrarse en un asesinato, huyó al Paraguay, donde se contactó con los oficiales germanófilos, armando para ellos el enlace radial de la aviación militar. Trasladado más tarde a la Argentina, se le ordenó diseñar y montar la red “Bolívar”, un sofisticado conjunto de transmisores secretos, apoyados por la Orga-T (Organización técnica) y distribuidos por todo el territorio. (47) Por último, en enero de 1943, desembarcaba en la Argentina Siegfried Becker, más importante aun que todos los anteriores, cuya misión era recomponer la red del SD en Sudamérica, dado que ésta había perdido su base principal en Brasil por haber entrado este país en la guerra.

La red “Bolívar” administrada por Koennecke y operada por Franczok, fue una de las organizaciones de espionaje nazi de mayor éxito de la Segunda Guerra. Cuando fue descubierta por Coordinación Federal en agosto de 1944, incluía una flota importante de automóviles, transmisores portátiles, “casas seguras” y unas diez chacras transmisoras en Bella Vista, Pilar, San Justo, General Madariaga, Ranelagh, San Miguel, Ramos Mejía, y en las provincias de Santa Fe y Santa Cruz. (51)
Entre octubre de 1942 y agosto de 1944, unos 2.500 radiotelegramas fueron transmitidos a la estación receptora de Hamburgo, desde donde eran retransmitidos a Berlín. Los informes de carácter económico, militar o de espionaje político preparados por Harnisch y Siegfried Becker fueron tan importantes como los enviados por la embajada alemana. Luego de la revolución de junio de 1943, la red se transformaría en un vínculo paralelo al oficial entre ambos países. La conexión por radio entre la jefatura del SD y el GOU, la logia de coroneles responsable de la revolución, reemplazaría la vinculación por la vía diplomática. Posteriormente a la ruptura de relaciones, declarada a comienzos de 1944, los informes de Becker constituyeron la única fuente de información que el gobierno alemán tendría de la región. El reconocimiento de que fue objeto en Berlín atestigua la importancia adquirida por la mencionada red. El 11 de junio de 1943, Himmler distinguió a Becker por “servicio radiográfico excepcional”, lo cual fue consignado en su legajo. Becker recibiría además la Cruz de Hierro, una de las más importantes distinciones del gobierno nazi.

Siehe auch:

http://www.ucema.edu.ar/ceieg/arg-rree/9/9-027.htm
 
Auf der Homepage der Universidad del CEMA (Centro de Estudios Macroeconómicos de Argentina) mit Sitz Buenos Aires steht einiges zur Agenten-Organisation "Bolivar".

Auszüge:





Siehe auch:

[URL="http://www.ucema.edu.ar/ceieg/arg-rree/9/9-027.htm"]http://www.ucema.edu.ar/ceieg/arg-rree/9/9-027.htm[/URL]

Vor einiger Zeit lief auf 3sat eine Dokumentation über Nazi-Aktivitäten vor, während und nach dem 2. Weltkrieg in Südamerika. Die einzelnen Länder und das Ausmaß der Aktivitäten weiß ich nicht mehr, aber zumindest Argentinien wurde genannt. Präsident war dort zu der Zeit General Perón (hauptsächlich außerhalb Argentiniens als Ehemann von Eva Perón bekannt, auf deren Leben das Musical "Evita" beruht).

Vielleicht kann sich noch jemand an diese Sendung erinnern?
 
Jacobum hat schon mit dem Link (indirekt) darauf hingewiesen: es gab keine Operation "Neuland" sondern eine (uBoot-)"Gruppe Neuland".
 
Ich habe mal vor längerer Zeit zu den geplanten U-Bootangriffen auf die venezolanischen Erdölanlagen gelesen. Bei einem (oder mehreren?) U-Booten hatte man das üblich 88mm Deckgeschütz gegen eine 105 mm Kanone ausgetauscht um die Förderanlagen im Golf von Maracaibo zu beschiessen. Ich weiss nicht mehr ob der Angriff am Ende stattfand und mit welchem Ergebnis. (P.S. gerade gelesen, dass im Link von Jacobum dieses erwähnt wird). Es gab aber auf jeden Fall eine Offensive um den Abransport des Öls zu behindern. Es operierten U-Boote in der Karibik und versanken dort Tanker und Handelsschiffe. Mindestens ein U-Boot soll einem Kubanischen Marineflieger zum Opfer gefallen und ein anderes angeblich von einem Kolumbianischen Zerstörer versenkt worden sein.

Wir hatten in einem anderen Thread hier schon einmal dieses Thema als wir die Operationen vor der Brasilianischen Küste behandelten.

Zu den deutschen Agentennetzten in Lateinamerika habe ich ein paar Bücher von argentinischen Autoren (z.B. Uki Goñi), komme aber erst am Wochenende dazu hereinzuschauen. Perón kam übrigens erst nach Kriegsende an die Macht. Er war zwar vorher schon Teil der Regierung, als Arbeitsminister hatte er aber wenig einfluss auf die Aussenpolitik, überwarf sich sowieso am Ende mit seinen Kameraden und landete im Knast.

Übrigens, als positives Nebenergebnis sind auf dem Erdölumschlagplatz Trinidad die "Tinbands" entstanden, die Ihre Instrumente aus ausgedienten Ölfassern und Kanistern bauten.
 
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Ich habe mal vor längerer Zeit zu den geplanten U-Bootangriffen auf die venezolanischen Erdölanlagen gelesen. Bei einem (oder mehreren?) U-Booten hatte man das üblich 88mm Deckgeschütz gegen eine 105 mm Kanone ausgetauscht um die Förderanlagen im Golf von Maracaibo zu beschiessen. Ich weiss nicht mehr ob der Angriff am Ende stattfand und mit welchem Ergebnis.

Das hast Du richtig in Erinnerung, siehe KTB BdU 16.2.1942. Erwähnt wird auch die Gruppe "Neuland", die im März erheblich aufgestockt wurde.

Mindestens ein U-Boot soll einem Kubanischen Marineflieger zum Opfer gefallen und ein anderes angeblich von einem Kolumbianischen Zerstörer versenkt worden sein.

Sind das nicht die üblichen Falschmeldungen, bei unklarem Ergebnis eines Angriffs und wegtauchendem U-Boot?

Ich habe mal den fraglichen Zeitraum Feb.-Juni 1942 durchgeschaut, da gibt es laut Busch/Röll, Der U-Boot-Krieg 1939/45, Band 4 Deutsche U-Boot-Verluste, nur einen Verlust vor Kuba (durch USS Thetis) und einen vor Bermuda durch einen US-Marineflieger (Flugzeug der USN-VP-84). Die Folgemonate habe ich allerdings nicht durchgeschaut.
 

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