Vorteile der verlorenen Schlachten beim Punischen Krieg

Ich schließe mich den Hinweis von El Quijote an, denn du hast mich wohl einfach nur missverstanden. ;)

Ich habe nicht gemeint, wo käme ich hin, das Hannibal Cannae verloren hätte, sondern das seine Verluste bei Cannae nicht dafür verantwortlich waren, das der Krieg schließlich doch verloren gegangen war.

Achso, nun gut dann habe ich dich wirklich falsch vestanden. :sorry:
 
Schon in Dezember des Jahres 218 v.Chr, während der Schlacht an der Trebia, ist es Hannibal um ein Haar fast gelungen die 36.000 Mann starke Armee von dem Konsul Sempronius Longus einzukesseln.
 
Schekel. :autsch:

Wie kommst du auf Schekel?? :confused:

Das war nur ein Wortspiel. Themistokles schrieb:
Welches Ass hatten sie denn bei Cannae im Ärmel?
Das habe ich verändert zu:
Welches As hatten sie denn bei Cannae im Ärmel?
Das As ist aber eine römische Währungsgröße gewesen. Die Karthager hätten aber stattdessen Schekel gehabt - eben die punische Währungseinheit.
 
Das ist schon eine merkwürdige These.
So nach dem Motto: "Hat schon seine Vorteile, daß mir das Haus abgebrannt ist, jetzt muß ich das Wohnzimmer nicht mehr aufräumen".

Daß die Verlierer sich oft mehr Gedanken über den Ausgang machen und eher etwas daraus lernen, mag schon sein.
Trotzdem gilt da: "Krieg ist schlecht, und Verlieren ist noch viel, viel schlechter".


Mag sein, es gibt allerdings sehr viele Beispiele in der Geschichte, die durchaus für meine oder besser gesagt Toynbees These sprechen.

So war die Niederlage, die die Osmanen unter Bayezid gegen Tamerlan erlitten, eine verheerende, die die Türken traf, als sie gerade einen Großteil des Balkans erobert hatten. Ein Zusammenbruch des Reichs schien absehbar, und doch war das Gegenteil der Fall, und ein halbes Jahrhundert später eroberte Mehmet der Eroberer Konstantinopel.

Roms große Rivalin Karthargo eroberte unter den Barkiden Spanien bald nach dem Debakel des 1. Punischen Krieges und fügte Rom in Italien Niederlagen zu, an denen wohl jedes andere antike Gesellschaftssystem zusammengebrochen wäre. Selbst nach dem 2. Punischen Krieg erstaunte Karthargo die ganze antike Welt durch die Schnelligkeit, mit der es seine Reperationen bezahlte und sein Handelsvolumen wieder aufnahm. Philipp V. von Makedonien modernisierte erst nach der Niederlage von Kynoskephala sein Land, so dass sein Sohn Perseus allein Rom herausfordern und in Bedrängnis bringen konnte, ehe er dann allerdings die Niederlage von Pydna erlitt. Ähnlich wie den Makedonen ging es den Österreichern gegen Napoleon bis Austerlitz gab es nur Niederlagen, und deren Pydna war sozusagen Wagram. Im Gegensatz zu den Makedonen bekamen sie aber 1813 noch eine Chance.

Preußen war noch erfolgreicher, als Österreich, und nach dem Debakel von Jena/ Auerstedt war die preußische Armee bei Eylau bereits ein Gegner von anderem Kaliber. Der Schock der Niederlage und der Bedingungen des Friedens von Tilsit führten zu tiefgreifenden reformen, die nicht nur die Armee, sondern auch die Verwaltung und das Bildungswesen betraf.

Athen und Attika wurden im Perserkriegfurchtbar verwüstet, die Stadt mit Akropolis niedergebrannt. In dieser Situation gewannen die Athener die Seeschlacht bei Salamis gegen eine fast vierfache persische Übermacht.

Die Franzosen bauten 1918 die Kathedrale von Reims originalgetreu wieder auf, die Athener gingen noch weiter und bauten dafür das Parthenon.
 
Das war nur ein Wortspiel. Themistokles schrieb:

Das habe ich verändert zu:

Das As ist aber eine römische Währungsgröße gewesen. Die Karthager hätten aber stattdessen Schekel gehabt - eben die punische Währungseinheit.

Schekel gab es auch in Judäa, doch hatten sie dort zur Zeit von Jesus nur noch religiösen Wert. Selbst im armen Galiläa rollte der Denar, der gemeint ist, wenn von "Silberstücken", "Silberlingen" die Rede ist. Im Tempel von Jerusalem mußten dagegen Opfergaben in "koscherem" Geld bezahlt werden, daher die Geldwechsler, über die der Mann aus Galiläa not amused war.

Für 30 Denare, also 120 Sesterzen wäre wohl manch anderer auch schwach geworden sein. Immerhin etwa 1/5 des Jahreseinkommens eines römischen Legionärs.
 
Scorpio:

Das Pilum kommt nicht von den Samniten und hat sich nicht aus einer Wurfkeule entwickelt. So steht es aber natürlich bei Bleicken.

Was mal wieder zeigt wie selbst absurdeste Aussagen von den Theoretikern als Wahrheit verkauft werden können.

Die ältesten Pila findet man in Etruskischen Gräbern, das Pilum haben die Römer von den Etruskern übernommen und es war auch schon zu Beginn ein Wurfspeer und keine Keule.

Was die Römer von den Samniten übernommen haben ist eine wesentlich lockere Scjhlachtformation und das sie ihre Armee mit viel leichter Infanterie ergänzt haben.
 
Scorpio:

Das Pilum kommt nicht von den Samniten und hat sich nicht aus einer Wurfkeule entwickelt. So steht es aber natürlich bei Bleicken.

Was mal wieder zeigt wie selbst absurdeste Aussagen von den Theoretikern als Wahrheit verkauft werden können.

Die ältesten Pila findet man in Etruskischen Gräbern, das Pilum haben die Römer von den Etruskern übernommen und es war auch schon zu Beginn ein Wurfspeer und keine Keule.

Was die Römer von den Samniten übernommen haben ist eine wesentlich lockere Scjhlachtformation und das sie ihre Armee mit viel leichter Infanterie ergänzt haben.


Die altbekannten Faktoide, mon cher! Es steht nicht nur bei Bleicken, sondern schon bei seinem Vorgänger Heuss, und auch G. A. Lehmann, Bleickens Nachfolger als Präsident des Althistorischen Seminars in Gö sagte das immer in Vorlesungen.
 
Belassen wir es bei Hannibal, Schlachten verliert man nicht gern, auch die Römer nicht. Aber es gibt durchaus Gemeinsamkeiten. Nehmen wir Cannae:

Die Feindaufklärung der Römer war mies.
Der Feind wurde unterschätzt.
Die taktischen Möglichkeiten der eigenen Truppe nicht genutzt.
Die Schlacht war in kein strategisches Gesamtkonzept eingebettet.

Letzterer Punkt ist wichtig. Die Tet-Offensive war ein vernichtender Fehlschlag, aber das war nicht wichtig, die Offensive war in ein Konzept eingebettet, manchmal sind also verlorene Schlachten nicht so schlecht.

Ähnliches könnte man für den Yom Kippur Krieg gelten lassen. Sadat hatte eine Strategie und die politischen Ziele wurden trotz Niederlage erreicht.
 
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