Altmarkwolf
Mitglied
Dazu möchte ich erläutert haben:
1. Warum ist hier "eindeutig" von Monatsnamen die Rede?
2. Welches Kalendersystem benötigt vier Schaltmonate?
3. Gibt es im heutigen Baskischen die Monatsnamen "arrajatsarr" und "arros"? Welchen
Die Sache mit den Graphemen ist insofern sowieso irrelevant, weil zu 99 % klar ist, dass das Manuskript nicht aus Korea stammen kann. Das beweisen Material und vor allem der römische Kalender. Meinetwegen passen die Anfangsbuchstaben der Pflanzennamen auf beide Sprachen.
Um den Kalender auf 57v zu erklären, müsste ich weiter ausholen. Nur soviel: Er ähnelt im Aufbau dem Colignykalender, ist ein Lunarkalender, ist aber anscheinend auf 6 Jahre mit Monaten zu 28 Tagen (42 Monate) oder 29 Tagen (26 Monate) ausgelegt. Die vier fehlenden Monate sind Schaltmonate mit 30 Tagen. Hinzu kommt nach jedem dritten Jahr ein großer Schaltmonat mit 34 Tagen, der zu keinem Jahr gehört. Der Kalender ermöglicht es bereits nach 5 Zyklen mit einem zusätzlichen Schalttag das Sonnenjahr wieder auf 0 zu setzen.
Jahresbeginn ist übrigens Beltane, also der 1. Mai.
Jeder der 72 regulären Monate hat scheinbar einen Namen oder eine Bezeichnung, bei den beiden großen Schaltmonaten tragen stattdessen die Tage Bezeichnungen.
Einige der Bezeichnungen wie "arros" (Rosenblüte) "eniara" (Schwalbenheimkehr) oder auch "arrajatzarr" (Lachsheimkehr) passen dabei so genau in das Raster, dass sie als Belege für die richtige Interpretation des Kalenders ausreichen:
Siehe dazu das Video oben in meinem letzten Beitrag und diese Links:
Über Schwalben, den Frühling und die begrenzte Aussagekraft von Bauernregeln
"Die Rede vom Sommer ist da sicher nicht angebracht. In den folgenden Wochen werden es natürlich immer mehr. Und dann rund um den 25. März (Marienverkündigung) sind die Schwalben in nennenswerter Anzahl wieder bei uns anzutreffen."
Wann blühen Rosen?
"Läßt die große Hitze nach, beginnt der September wieder mit einer recht sicheren Rosenblüte, weil die Temperaturen für die Gehölze jetzt optimal sind. Zum Ende des Monats wird der Flor etwas bescheidener, doch die Pflanzen setzten in der Regel mit der Blüte nicht völlig aus.
Wenn noch kein starker Nachtfrost stattfand, blühen viele der Rosen im Oktober noch nach. Einige der Sträucher bilden zierende Hagebutten aus."
-> Es wäre auch möglich, dass mit "arros" im Manuskript tatsächlich die Hagebutte und nicht die Rose gemeint ist. Das würde zumindest die männliche Form erklären, wo ja "arrosa" im Baskischen eigentlich weiblich ist.
Zu deiner 3. Monatsfrage. Nein die gibt es so nicht, aber die Basken haben sehr eigentümliche Monatsnamen wie ich finde, die zumindest zum Stil dieser VMS- Monatsnamen passen.