1. Die
Schlosssysteme waren meines Wissens allesamt schon im 16.Jh. bekannt, nur setzte sich das Steinschloss erst am Ende des 17.Jh. durch.
Als bahnbrechend in der Hinsicht würde ich den Umstand werten, dass die neuen französischen Musketen aus Saint Etienne ab 1763/66 (Charleville) auswechselbare Teile hatten, die sich auf alle Musketen des Typs anwenden ließen. Die Genauigkeit mit welcher die Musketen gefertigt wurden kann noch heute erstaunen. Sie rührt von hohen Standarts bei den Qualitätskontrollen. Die Qualität ging soweit, dass während der Revolution die Einzelteile der M1763 und M1777 mühelos miteinander kombiniert werden konnten, was man Modell revolutionare nennt.
2. In Österreich, dann in Frankreich kamen Laufringe bei den Gewehren auf, die sie wohl dauerhafter machen sollten. Der hölzerne Ladestock wurde nach dem 7-jährigen Krieg mit dem aus Metall in den allermeisten Armeen abgelöst.
3. Am Ende des 18.Jh. entwickelten die Österreicher einen
zylindrischen Ladestock, der das Wenden desselben beim Ladevorgang ersparte. Die Pfanne musste nicht extra bestückt werden, da durch das neuartige Zündloch, das Pulver, das im Lauf war, von selbst auf die Pfanne lief.
4.
Gezogene Läufe gab es durchaus schon vor allem bei den Jägerbüchsen. In Frankreich behielt die leichte Infanterie allerdings glattläufige Gewehre, da diese schneller und weniger aufwendig zu laden waren.
Wenn ich bei verschiedenen Neuerungen genauer werden soll, dann fragt mit Angabe der Zahl. Ich kenne mich aber auch nicht wirklich mit Waffen aus. Da viele Systeme und zum Bsp. das franz. M1777 bis in die napoleonischen Kriege Verwendung fand, könnt ihr auch bei
www.napoleon-online.de im Diskussionsforum mal anfragen. Da gibts auch Infos zur Artillerie, die ich leider garnicht liefern kann.
Bezieht sich deine Frage zur Mechanisierung nur auf die Waffenindustrie?
Wenn nein, dann empfehle ich erst einmal einen Blick in die Encyclopédie von Diderot, wo eigentlich alle Gewerke und ihre Geräte abgebildet sind. Als Kopien sind sie meines Wissens bei Gallica zu bekommen, vielleicht auch als pdf-Dateien. Bei Diderot sieht man auf den Planches (Tafeln) recht schön die Aufteilung der Arbeitsprozesse in den Manufakturen.
Eine Untersuchung wie schnell sich die englischen Neuerungen wie Spinning-Jenny und meschanischer Webstuhl bspw. auch in Frankreich durchsetzten kann nicht ausbleiben. Dass ein Hauptgewicht der Industrie noch auf der Textilherstellung lag, räumt dieser einen besonders wichtigen Platz in deiner Betrachtung der Industrailisierung ein.
:winke: