Da ich gerade Weihnachtsurlaub habe, bleibt mir wieder mehr Zeit zum Sinnieren oder Nachdenken. Dabei kam mir mal wieder die BEIC in den Sinn! Und nicht nur wegen unserem "Freund" Jack Sparrow.
Diese Handelskompanie oder Gesellschaft, ist fast einmalig, in der Geschichte der Menschheit
! Natürlich, hatte diese Entwicklung, auch ihre Schattenseiten. Aber wir dürfen nicht vergessen, wir sprechen hier vom 18. Jhrd.! Auch wenn, in diesen Zeiten, das Model des Merkantilismus vorherrschend war, so galt der Spruch von Marx: Kapital kennt kein Vaterland; schon damals.
Deswegen würde mich interessieren, ob die Gesellschaft nicht auch ausländische sprich deutsche Anteilseigner hatte? Immerhin, verschlagen die Aktivitäten eine Unmenge Geld. Ich glaube kaum, dass dieses alles aus GB gekommen ist. Mir ist zwar bekannt, dass die britische Regierung die Konkurrenz im Keim erstickt hat. So unter anderem, Die Ostender Kompanie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ostender_Kompanie
Besonders mit der VOC gab es ja immer wieder Ärger.
Auch Preußen, hatte ja eine Handelsgesellschaft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Emder_Ostasiatische_Handelskompanie
Mich wundert nur, dass sich Friedrich so leicht ins Bockshorn jagen ließ.
Mich nicht! Die Aktivitäten der Emdener Handelskompanie waren durchaus sehenswert. Abgesehen von einer leichten Havarie vor Borkum ging kein Schiff verloren, und als Friedrich die Kompanie schließlich liquidierte, konnte er zumindest den Anteilseignern ihre Einlagen und noch eine Dividende auszahlen.
Es war aber auf jeden Fall der Fernhandel auch mit sehr großen Risiken verbunden, und um wirklich so große Gewinne einzufahren wie er vermutlich erhofft hatte, wären jedenfalls deutlich größere Investitionen an Kapital und Schiffsraum erforderlich gewesen, als Preußen sich leisten konnte. Preußen verfügte nicht mal über eine nennenswerte Handelsflotte verfügte, produzierte auch keine Waren, die im Chinahandel besonders interessant gewesen wären.
Gemessen daran, dass die Zahl der Kapitalanleger recht überschaubar war und die Flotte der Handelskompanie aus nur wenigen Schiffen bestand, war die Emdener Handelskompanie durchaus erfolgreich. Es gab zumindest keinen grandiosen Flop, keine Pleite und keine Spekulationsblase. Das war´s dann aber auch schon. Die Zahl möglicher Investoren war recht überschaubar, und auch das Kapitalaufkommen der Investoren und die Zahl der zur Verfügung stehenden Schiffe war recht bescheiden. Das Risiko und die Investitionsanforderungen waren dagegen sehr hoch und die zu erwartende Konkurrenz groß. Im Laufe des Siebenjährigen Krieges wurde Emden von den Franzosen besetzt, und einige der Anteilseigner mussten ins Ausland fliehen. Damit wurde der Kompanie natürlich wichtiges Kapital entzogen. Ein Schiffbruch und der Verlust auch nur eines Schiffes musste für die Handelsgesellschaft weitreichende Folgen haben. Wenn Friedrich II. die Handelsgesellschaft liquidierte, tat er das unter dem Eindruck, dass zwar Porzellan, Seide, Tee und Opium Gewinn abwerfen konnten, dass aber die Erwartung, mit minimalen Investitionen große Gewinne erzielen zu können, nicht eintraf, dass mit starker Konkurrenz zu rechnen war und für größere Gewinne auch weit größere Investitionen erforderlich waren, die Preußen nicht aufbringen konnte.
Die Emdener Handelskompanie zog sich eigentlich ganz achtbar aus der Affäre: Es gab keinen Riesenflop, keinen Konkurs, keine Blase, die Investoren erhielten ihre Einlagen und eine Dividende zurück. Der Traum, vom ganz großen Gewinn, von märchenhaftem Reichtum, gewonnen mit minimalen Investitionen-das hatte sich aber auch als eine Illusion erwiesen. Preußen hatte keine Handelsflotte, war eine Landmacht, nicht einmal eine globale Macht.
Im Chinahandel hatte bis Ende des 18. Jahrhunderts die Chinesen die besseren Karten. Für Porzellan, Seide und Tee floss viel Silber von Europa nach China. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts änderte sich die Handelsbilanz. Sie änderte sich nicht zuletzt deshalb, weil die Europäer nun über einen Handelsartikel verfügten, der in China ähnlich begehrt war wie Porzellan und Seide im Westen: Opium. Vor allem in Bengalen gab es riesige Opium-Plantagen. Die Bauern mussten Opium zu von der Kompanie festgesetzten Preisen verkaufen. Opium war nicht nur eine Rauschdroge, sondern auch (bis heute) der wichtigste Grundstoff für Medikamente.
Die Idee, in den Fernhandel einzusteigen oder Produkte wie Seide, Zucker oder Tabak Baumwolle selbst zu erzeugen, war nicht neu. Schon Friedrichs Urgroßvater, der Große Kurfürst, hatte eine Kolonie, Groß-Friedrichsburg an der Guineaküste gegründet. Es zeigte sich aber, dass die zu erwartenden Gewinne in keinem Verhältnis zu den Risiken und Widerständen standen, dass jedenfalls dazu weit mehr an Kapital und Schiffsraum nötig war und nicht zuletzt auch an maritimer Macht und Schlagkraft, um sich gegen Konkurrenten behaupten zu können. Preußen hatte aber nicht mal eine nennenswerte Handels- und Kriegsflotte.