Waren 1806 die Ohren besser?

Ein kleiner Nachtrag zum Thema, aus gegebenem Anlass: Die Beschießung einer Kaserne an der ukrainisch-polnischen Grenze durch die russische Invasionsarmee am Sonntagmorgen war nach glaubhaften Berichten (u.a. Handyvideos) im Umkreis von mindestens achtzig Kilometern zu hören. Und dabei kamen "nur" 31 Marschflugkörper zum Einsatz. Diese Waffen enthalten im Verhältnis zu ihrer Größe relativ wenig Sprengstoff, es ist also durchaus vorstellbar, dass hunderte Kanonen sich über noch größere Distanzen bemerkbar machen.
 
Für die Schallausbreitung im Sinne einer Überreichweite sind eher metereologische Bedingungen entscheidend:
"Nimmt die Temperatur hingegen mit der Höhe zu (Inversion), führt dies zu einer Abwärtsbrechung der Schallwellen und gegebenenfalls einer Mehrfachreflexion am Boden. Die Folge ist eine gute Hörbarkeit über große Distanzen hinweg. Dies ist vor allem nachts der Fall." (Quelle: Wikipedia)

Mein Vater hatte in Waldbröl (Oberbergischer Kreis) die Kanonen der amerikanischen Truppen südwestlich von Aachen etwa ab September 1944 gehört, später dann natürlich die Geschütze bei Düren während der Schlacht an Rur und Inde, also im Ausgang der Schlacht im Hürtgenwald.
Es hängt sehr stark von Grenzflächenphänomenen in den Luftschichten ab. Beispielsweise ist das Zerplatzen von Steinmeteoriten sehr weit zu hören.
 
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