Jetzt habe ich die Quelle gefunden: "De remediis utriusque fortunae", Kapitel "de librorum copia", wo sich Petrarca über unqualifizierte Schreiber beklagt:
"Quisque itaque pingere aliquid in membranis manuque calamum versare didicerit, scriptor habebitur, doctrinae omnis ignarus, expers ingenii, artis egens. Non quaero iam nec queror orthographiam, quae pridem interiit; qualitercumque utinam scribereter quod iubetur, appareret scriptoris infantia, rerum substantia non lateret. Nunc confusis exemplaribus et exemplis unum scribere polliciti, sic aliud scribunt, ut quod ipse dictaveris, non agnoscas."
"So wird jeder, der irgendetwas auf Pergament zu malen und mit der Hand die Feder hin- und herzubewegen gelernt hat, für einen Schreiber gehalten, unkundig jeglicher Gelehrsamkeit, leer an Geist, arm an Kunst. Nach der Rechtschreibung frage ich noch nicht mal, geschweige denn beklage ich mich, die ist schon längst dahin: Wenn doch wenigstens - auf welche Weise auch immer - das geschrieben würde, was vorgegeben wird, dann würde die Kindlichkeit des Schreibers zu Tage treten, aber die sachliche Substanz nicht verborgen bleiben. Wenn sie im Wirrwarr der Originale und Kopien versprechen, das eine zu schreiben, so schreiben sie etwas anderes, und was du selbst diktiert hast, erkennst du nicht wieder."