Da ich zurzeit Urlaub habe, möchte ich mal die Zeit nutzen, um über ein Thema zu sprechen, dass mich sehr interessiert. Das aber auch allgemein bedeutend ist wenn, man es als Vorstufe zum 2.WK versteht.
Es geht um den spanischen Bürgerkrieg.
Allgemein wird ja heute die These vertreten, er sei eine Art von Generalprobe für den 2. Weltkrieg gewesen. Was bis zu einem gewissen Punkt auch stimmen mag!
https://de.wikipedia.org/wiki/Spanischer_Bürgerkrieg
Nun gab es wie in jedem Konflikt, verschiedene Ursachen für seinen Ausbruch. Und es gab auch unterschiedliche Interessen! Sowohl bei den Spaniern als auch bei den Unterstützern.
Aber eine Frage wurde meines Wissens, noch nicht völlig beantwortet; ich habe sich als Überschrift verwendet.
Wenn, man sich die ganzen Verträge und Abkommen anschaut, die nach dem 1. WK abgeschlossen wurden, dann muss man doch sagen, dass sich die Frage, eigentlich nur mit "JA" beantworten lässt. Jedenfalls wenn, man mich fragt!
Aber da man mit nur einer Meinung, keine Diskussion führen kann, seit Ihr nun gefragt.
Legal und nicht legal, vor dem hintergrund genau welcher Vereinbarungen?
es gab natürlich das Kommitee für die Nichteinmischung in die Angelegenheiten Spaniens, dem auch Vertreter Deutschlands, Italiens und der Sowjetunion angehörten, was diese Staaten mit ihrer faktische Politik natürlich ziemlich zynisch hintertrieben.
Andererseits, wäre mir aber auch nicht bekannt, dass dabei jemals irgendwelche bindenden Abkommen herausgekommen wären (man korrigiere mich, wenn ich falsch liege).
Ansonsten sehe ich eigentlich so überhaupt keinen Anlass, die Interventionsmächte in einen Topf werfen und in ihrem Handeln gleichsetzen zu wollen.
Natürlich hatten, wie auch Deutschland, Italien und Portugal, die Franco unterstützten, die Sowjetunion und Mexiko eigene Interessen.
Der Unterschied ist, sie unterstützten im Gegensatz zu diesen eine gewählte, legale Regierung, die dieser Hilfe nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstand.
Keine Frage, dass die Sowjets da mit der Zeit auch immer eigennütziger und übergriffiger wurden, allerdings und auch, wenn es natürlich in erster Linie um interessenpolitik geht, kann ich grundsätzlich nichts verwerfliches daran finden, einer mit dem Willen des Volkes legal gewählten Regierung zu helfen, sich eines Aufstandsversuches gewisser selbstherrlicher Generalitäten zu erwehren.
Den Machtanspruch selbiger selbstherrlicher Generalitäten zu stützen, gegen den erklärten Willen des betroffenen Volkes und entgegen der legitimen Ansprüche der legalen Regierung, ist eine andere Nummer.
Ich denke, dass man im Bezug auf Deutschland und Italien, da diese ja nicht nur Waffen und Nachschub schickten, sondern auch Kampfverbände, die direkt in die Kämpfe eingriffen, wird man wohl diskutieren können, ob man das noch als eine bloße Einmischung in den Bürgerkrieg oder als einen begrenzten Angriffskrieg gegen die 2. spanische Republik betrachten möchte.
Entscheidet man sich für letzteres und will man Diskussionen um "Legalität" führen, könnte man zu dem Schluss kommen, dass die auf Francos Seite stehenden Mächte damit möglicherweise den Briand-Kellogg-Pakt verletzt haben würden, den wenigstens Deutschland und Italien jedenfalls unterzeichnet hatten.
Briand-Kellogg-Pakt – Wikipedia
Zu einer ähnlichen Deutung würde man bei der sowjetischen und mexikanischen Intervention aber kaum kommen können, schon weil sich deren Handlungen überhaupt nicht gegen ein souveränes Staatswesen richteten, sondern eben gegen Aufständische, die dieses Staatswesen zu stürzen versuchten.
In sofern könnte im Blick auf diese Interventionen eine darüber hinausgehende Deutung als "Angriffskrieg" kaum zum Tragen kommen.
Von dem her würde ich meinen, wenn man diskutieren will, was auch immer "illegal" war oder nicht, könnte man das deutsche, italienische und portugiesische Eingreifen sowohl vor dem Hintergrund der staatlichen Souveränität der 2. Republik, als auch vor dem hintergrund des Briand-Kellogg-Paktes wohl für dezidiert illegal halten.
Bei den sowjets und den Mexikanern sehe ich das nicht, (jedenfalls nicht grundsätzlich), weil ich nicht sehen kann, warum und wo es illegal sein sollte eine legale, demokratisch gewählte Regierung im Kampf gegen Aufständische zu unterstützen, zumal wenn diese darum gebeten hat.