Warum blieben Japan und Sowjetunion im WK2 so lange ohne Kriegshandlung?

Lungos

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Sowjetunion und Japan erklärten sich erst sehr spät den Krieg. Die Initiative ging letztendlich von der Sowjetunion aus - wenn ich nicht irre...

Hatte die Kriegserklärung vor dem ersten Atombombenabwurf auf Japan stattgefunden?
 
soweit ich weiss hatte die sowjetunion einen zweifrontenkrieg vermeiden wollen, hatten genug mit nazideutschland zu tun.

Stalin hat sich auf der der Konferenz von Jalta (bzw. der "Krimkonferenz") im Februar 1945 gegenueber der USA zum Kriegseintritt gegen Japan innerhalb von zehn Tagen nach deutscher Kapitulation verpflichtet.
Dafuer wurden ihm Stalin im Gegenzug gewisse territoriale Gewinne in Fernost in Aussicht gestellt, sprich, die Kurilen Inseln und Suedsachachin (um die heute noch gestritten wird).
Es war also quasi ein Tauschhandel.
 
Lungos schrieb:
Hatte die Kriegserklärung vor dem ersten Atombombenabwurf auf Japan stattgefunden?

Die Sowjetunion erklärte am 8. August 1945 Japan den Krieg, zwei Tage nach dem ersten Atombombenabwurf.
 
Lungos schrieb:
Sowjetunion und Japan erklärten sich erst sehr spät den Krieg. Die Initiative ging letztendlich von der Sowjetunion aus - wenn ich nicht irre...
Hatte die Kriegserklärung vor dem ersten Atombombenabwurf auf Japan stattgefunden?

Weil die Sowjetunion genug mit Deutschland zu tun hatte und für Japan die USA der Hauptgegner war.:grübel:
 
Die japanische Armee hatte im sog. Nomonhan-Konflikt 1939 rasch feststellen müssen, dass sie für einen Konflikt gegen die Sowjetunion nicht vorbereitet war. Gegenüber der Sowjetunion fuhren die Japaner in der Folgezeit eine Politik der Vermeidung jeden Konflikts. Dies ging soweit, dass 1942 japanische Diplomaten anregten, Deutschland solle Friedensverhandlungen mit der Sowjetunion einleiten. Aus japanischer Sicht wäre es besser gewesen, die Deutschen hätten hauptsächlich gegen die Briten gekämpft.
 
Ich sehe das so:
Ashigaru hat Recht mit seiner Aussage, dass die Japaner und die Sowjets einmal zusammengetroffen sind.
Kämpferisch.
Sogar zweimal. (http://de.wikipedia.org/wiki/Japanisch-Russischer_Grenzkonflikt)

Soweit ich weiß, wollte Hitler auch gar nicht dass Japan die SU angreift weil er der Meinung war Japaner zu brauchen um die SU niederzuringen.

Der Angriff der SU im August wurde "Operation Auguststurm" genannt.
Die Guandong Armee war nicht in der Lage die Sowjets aufzuhalten.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Guandong-Armee)

Zurück zum eigentlich Thema:
Keine der beiden Seite (Japan, SU) hätten von einem Krieg gegen den anderen profitiert.
Die SU hatte zumindest anfangs mit Deutschland mehr als zu gut zu tun.
Und Japan hat ja alles was es hatte in den Krieg im Pazifik geworfen, welcher ja für Japan äußerst verlustreich verlief.

Beide Seiten hätten bei einem Kampf gegeneinander wieder Soldaten abstellen müssen, welche an den anderen Kriegsschauplätzen dringen benötigt wurden.
 
herr hase schrieb:
soweit ich weiss hatte die sowjetunion einen zweifrontenkrieg vermeiden wollen, hatten genug mit nazideutschland zu tun.

Stalin hat sich auf der der Konferenz von Jalta (bzw. der "Krimkonferenz") im Februar 1945 gegenueber der USA zum Kriegseintritt gegen Japan innerhalb von zehn Tagen nach deutscher Kapitulation verpflichtet.
Dafuer wurden ihm Stalin im Gegenzug gewisse territoriale Gewinne in Fernost in Aussicht gestellt, sprich, die Kurilen Inseln und Suedsachachin (um die heute noch gestritten wird).
Es war also quasi ein Tauschhandel.

Ich bin über die Aussage "zehn Tage" gestolpert. Hier lese ich:

Stalin verpflichtete sich zur Kriegserklärung gegen Japan und zu einem Bündnis mit China innerhalb von 90 Tagen nach der deutschen Kapitulation

Deutschland kapitulierte am 8. Mai; die sowjetische Kriegserklärung erfolgte also fast pünktlich.
 
Das Japan alles an militärischen Kräften in den Pazifikkrieg mit den Amerikanern warf ist nicht korrekt.
Die große Masse des Landheeres stand nach wie vor in der Mandschurai und Korea und war zum Kriegsende vom Mutterland durch die komplett versenkte Kriegs- und Handelsmarine vom Mutterland abgeschnitten.
 
hyokkose schrieb:
Ich bin über die Aussage "zehn Tage" gestolpert. Hier lese ich:



Deutschland kapitulierte am 8. Mai; die sowjetische Kriegserklärung erfolgte also fast pünktlich.

..buendnis mit china..?
welchen sinn soll das gehabt haben... und ost-west-konflikt war da doch schon absehbar...

mit den 90 tagen magst du recht haben... ich habs mit zahlen nicht so:winke:
 
herr hase schrieb:
..buendnis mit china..?
welchen sinn soll das gehabt haben... und ost-west-konflikt war da doch schon absehbar...

mit den 90 tagen magst du recht haben... ich habs mit zahlen nicht so:winke:

Damals tobte aber noch der chinesische Bürgerkrieg. Vermutlich ist damit ein Bündnis mit den Nationalisten gemeint.
 
hyokkose schrieb:
Die Sowjetunion erklärte am 8. August 1945 Japan den Krieg, zwei Tage nach dem ersten Atombombenabwurf.
Da stellt sich mir nun die Frage: Hätte die SU auch ohne Atombombenabwurf Japan den Krieg fristgerecht erklärt? :grübel:
 
Lungos schrieb:
Da stellt sich mir nun die Frage: Hätte die SU auch ohne Atombombenabwurf Japan den Krieg fristgerecht erklärt? :grübel:

Das werden wir wohl nie erfahren, ausser man findet eine Quelle in einem russischen Archiv und solange das nicht der Fall ist, kann man nur spekulieren. Aber das führt zu nichts.
 
Na ja, die Mandschurei-Operation war für August geplant und die Sowjets verlegten während des Juli 1945 sogar Truppen aus Europa an die Grenze. Es war ein riesiges Aufgebot mit 1,5 Millionen Mann. Es spricht also einiges dafür, dass sie auch ohne Atombombenabwurf angegriffen hätten.
Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass es für die SU keine besonders hohe Priorität war, gegen Japan vorzugehen. Seit April 1941 bestand im übrigen ein Nicht-Angriffspakt zwischen beiden Staaten, der erst durch den Angriff auf die Mandschurei gebrochen wurde. Das bedeutet also, dass die Sowjetunion sich zuvor nicht mal im See- oder Luftkrieg gegen die Japaner engagierte (und umgekehrt).
 
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