florian17160
unvergessen
Alles richtig. Ich glaube so ein Thema würde auch eher in ein philosophisches Forum passen.
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Es werden hier so viele Fässer aufgemacht, dass ich dieses mal so stehen lassen muss- vielleicht später dazu.:winke:Eh, nein, es ging nie um Vorherrschaft.
Das könnte daran liegen, dass die Diskussion "chronologisch" strukturiert ist; zwischen (Vor-)Antike und Freud/Jung liegen noch Tausende von anderen, die sich Gedanken über "Gut und Böse" gemacht haben. Aber wenn Du schon mal bei Freud bist, der als Jude fürs Thema sozusagen doppelt geeignet ist: Auf welche Äußerungen beziehst Du Dich konkret?Mich wundert das bei der Gut-Böse-Paradiesgeschichte noch niemand Freud und Jung erwähnt hat!
Mertens (Handbuch der Bibelkunde, S. 404) macht, wie viele andere, die Zäsur bei der Zeit des Exils:Ausserdem der teufel als das Böse ist eine Erfindung der Spätantike, denn vorher im Judentum gab es wenn man so will 2 Teufel: ... "Sohn der Morgenröte" ... Samael ... BluesBrother ...
... gibt es nicht, aber Du meinst bestimmt Zwangshandlungen und Religionsübungen (1907, in: Gesammelte Werke, Bd. 7, S. 129-139 = Studienausgabe Bd. 7, S. 11-21)?! Im letzten Absatz entwickelt Freud den Gedanken, dass der Mensch um der Kulturentwicklung willen bestimmte "konstitutionelle Triebe" verdrängen müsse.... den Aufsatz "Religion und Zwangsneurose" von Freud ...
Könnte in diesem Sinne nicht auch der Begriff Luzifer zu sehen sein? Auch wenn damit dann scheinbar nicht der wahre "Licht"bringer, Schöpfungsordnung/-wille vermittelnde Bote gemeint sein kann, sondern der Verdunkler, der sich als Lichtbringer darstellte.
Von Gerhard wurde hier nichts gelöscht. Ich bezog mich in meinem Beitrag auf das Neumitglied "der 7. Tag"Ich weiss nicht, was da von dir gelöscht wurde.
Ich kann da jetzt nicht sehen, ob du da tatsächlich dran glaubst, oder das auf unsere Vorfahren überträgst.
Mich wundert das bei der Gut-Böse-Paradiesgeschichte noch niemand Freud und Jung erwähnt hat!
Rafael schrieb:Ist nach christlicher Vorstellung das Handeln eines jeden Einzelnen von Gott so gewollt und geplant? Oder gesteht das Christentum dem Menschen Eigenständigkeit zu?
Dies ist deshalb interessant, da bei einer gewissen Eigenständigkeit eventuell doch von Eingriffen in Gottes Plan gesprochen werden könnte.
Lukrezia schrieb:(Zu Sartre habe ich auch noch was im Ärmel, aber dazu vielleicht später mehr.)
Rafael schrieb:Ich bin mal gespannt, was Du noch zu Sartre im Ärmel hast. Vor allem deshalb, da dieser Gedanke der "Verdammung zu Freiheit" mich immer wieder fasziniert, wenigstens in der Art, dass ich ihn in vielen Gedankengängen von mir finde, einmal um ihn zu negieren, einander mal um ihm Glauben zu schenken.
Lukrezia schrieb:Zu Sartre:
Die Sache mit der Schöpfung wäre auch der Anknüpfungspunkt für meine Gedanken zu Sartre in diesem Kontext. Vorgestern Nacht habe ich versucht, das in einer Mind Map zu strukturieren, bin aber noch nicht so weit, dass ich diese Ideen jemand antun möchte. Insofern würde ich Dich also noch um etwas Geduld bitten, bis ich wieder mal einen etwas freieren Kopf habe - sofern das überhaupt was wird, denn vieles erscheint mir da allzu schwammig.
Rafael schrieb:Dies ist deshalb interessant, da bei einer gewissen Eigenständigkeit eventuell doch von Eingriffen in Gottes Plan gesprochen werden könnte.
Der Mensch ist nur Schöpfer der von ihm gemachten Dinge, aber ist nicht ihr Herr; daher können sie auch aus der Bahn laufen.Oh ja, alles ist Schöpfung. Das ist der Punkt. Man kann Thomas von Aquin nicht lesen, ohne diesen Gedanken im Hinterkopf zu haben. Der Schöpfer ist es, von dem alles ausgeht. Der Schöpfer der Dinge. Dinge, die wir wahrnehmen.
_________________>creatura 1
Schöpfer/creator___>creatura 2
_________________>creatura 3
_________________>creatura n
Das "Wesen der Dinge" - ja, ein platonischer Gedanke, den wir nicht zuletzt Dionysius Areopagita zu verdanken haben - ist es, was der Schöpfer den Dingen mit auf den Weg gibt. Den Schöpfer bezeichne ich mit dem Ausdruck intellectus divinius. Er ist es, der den Dingen, res, ihr Wesen gibt. Der ihnen die primäre Wahrheit einhaucht, der maßgebend ist. Maßempfangend jedoch ist der menschliche Verstand, der intellectus humanus. Er richtet sich nach dem, was der göttliche Verstand geschaffen hat.
...
Wenn wir nun nach der Wirklichkeit fragen, der Wahrheit, können wir nur mit unserem menschlichem Verstand arbeiten. Wir erkennen das, was auf der Linie vom intellectus humanus zu den Dingen ertastet werden kann. Erahnen und spekulieren können wir, was sich auf der Ebene intellectus divinius - res abspielt. Nicht, weil es nicht erkennbar wäre. Vielmehr ist es so massiv, dass wir es mit unserem Verstand nicht erfassen können. Es handelt sich um das Wesen der Dinge. Um den Gedanken des Schöpfers. Um den Gedanken, der das Wesen der Dinge ausmacht. Das WESEN der Dinge. Nicht Unerkennbarkeit aus Mangel an Wahrnehmungsfähigkeit, sondern Unerkennbarkeit aufgrund schierer Unendlichkeit.
Das Wesen der Dinge ist es, was es ausmacht, Wahrheit zu erkennen. Wir erkennen die sekundäre Wahrheit, indem wir die Dinge betrachten. Die primäre Wahrheit, das Wesen der Dinge, ist es jedoch, das uns verborgen bleibt.
Wenn das so ist, wer stellt dann mit welcher Kompetenz fest, dass sie aus der Bahn gelaufen sind?Die primäre Wahrheit, das Wesen der Dinge, ist es jedoch, das uns verborgen bleibt.
fingalo schrieb:Der Mensch ist nur Schöpfer der von ihm gemachten Dinge, aber ist nicht ihr Herr; daher können sie auch aus der Bahn laufen.
fingalo schrieb:Wenn das so ist, wer stellt dann mit welcher Kompetenz fest, dass sie aus der Bahn gelaufen sind?
Die Bahn gehört doch wesentlich zum Wesen der Dinge! Und die Bahn ist nach Deiner Aussage unbekannt.
fingalo schrieb:Dass die Dinge anders laufen, als vom Schöpfer gedacht (Eingreifen in Gottes Plan), setzt Freiheit im Sinne des liberum arbitrium voraus. Das ist im Wesentlichen ein Thema der Neuzeit. In der Antike und im Mittelalter wurde diese Frage als irgendwie beantwortet vorausgesetzt und nicht weiter thematisiert. Im Zuge der Hirnforschung wurde sie zum Streitthema Nr. 1.
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