Warum wird man "der Große"?

Der Titel Magnus an Pompeius nahm deutliche Bezüge auf Alexander, wobei Pompeius mit seiner "Alexandertolle" auch im Habitus deutliche Anleihen bei der Herrscherideologie und -Verehrung Alexanders machte. Weitere Römer, die ebenfalls stilistische Anleihen beim Alexandermythos machten, waren Drusus und Germanicus.

Die Beschwörung des Alexandermythos kam allerdings nicht immer gut in Rom an. Ein Caesar, der allzu offensichtlich in den Spuren Alexanders wandelte, kam schnell in den Ruf, eine hellenistische Monarchie zu errichten. Das ist am offensichtlichsten bei Caligula, der in der Öffentlichkeit mit dem Panzer Alexanders herumlief.

In der Titulatur der römischen Caesaren war es der Titel eines "Imperators", der mit militärischen Erfolgen verbunden wurde und der Titel Augustus, der noch von den Kaisern des Mittelalters geführt wurde:

Dei gratia rex romanorum et semper Augustus, wobei "semper Augustus" meist mit "allzeit Mehrer des Reiches übersetzt wird.
 
Danke schon mal für die Ideen!! Muss ich wohl noch einiges Nachforschen. Hoffendlich kommt das Thema nicht schon in der Arbeit über Karl den Großen, obwohl wir wohl kaum bis dahin kommen bis die Arbeit vor der Tür steht^^
 
Wichtiger ist jedoch vielleicht, daß neben den Namen als Synonym für Größe die posthume Überhöhung mittels Divinisierung tritt. In dieser Kombination (die dann allerdings spätestens mit dem aufkommenden Christentum unhaltbar wird) kann ich mir sehr gut vorstellen, daß ein "magnus" nicht mehr als Aufwertung, vielmehr als Abwertung empfunden würde.

Hier steh ich auf dem Schlauch, also bitte noch mal erklären. :)

Warum sollte man "magnus" als Abwertung sehen, nur weil das Christentum mit einer Vergöttlichung nichts anfangen kann?
 
Karl der Grosse

guten Tag zusammen,

ich muss für die Schule herausfinden woher/durch welche Tat/durch wen er den beinamen "der Grosse" erhalten hat. Leider habe ich bis jetzt nichts gefunden, dass mir hilft.
 
hier sind seine "größten" Taten im Jugendbrockhaus komprimiert dargestellt:

"Karl I., der Große

(lateinisch Carolus Magnus, französisch Charlemagne), König der Franken (seit 768), Kaiser (seit 800), * 2. April 747, + Aachen 28. Januar 814. Er entstammte einem Geschlecht, das später nach ihm Karolinger genannt wurde. Karl dehnte die Grenzen des Frankenreichs über das gesamte Festland zwischen Elbe, Donau, Unteritalien, den Pyrenäen und dem Meer aus und bezog durch sein Eingreifen in Italien und Spanien, durch Verbindungen zu Byzanz und zum Kalifen Harun ar-Raschid in Bagdad als einziger germanischer Herrscher die gesamte Mittelmeerwelt in sein Blickfeld ein. Er vollendete die innere Organisation des Fränkischen Reichs und wurde zum Schöpfer der mittelalterlichen Gemeinschaft der germanischen und romanischen Völker.

Karls größtes außenpolitisches Unternehmen waren die 772 beginnenden Kriege gegen die Sachsen, die 804 nach schweren Kämpfen unterworfen und christianisiert wurden. 773/774 eroberte er das Langobardenreich und nannte sich nun auch König der Langobarden. Mit der Absetzung Herzog Tassilos III. von Bayern ( 794 in Kerkerhaft) beseitigte er 788 das letzte Stammesherzogtum. Gegen die Araber drang er bis zum Ebro vor (801). Zur Sicherung der Reichsgrenzen gründete er Marken.

Seine Krönung zum »römischen« Kaiser am 25. Dezember 800 durch Papst Leo III. (795-816) in Rom bedeutete die Verbindung antiken Erbes, christlicher Religion und germanischer Gedankenwelt; von Byzanz wurde das neu erstandene Kaisertum im Westen erst 812 anerkannt. Karl förderte Kunst und Wissenschaft und versammelte zahlreiche Gelehrte (Alkuin, Einhard) an seinem Hof."
 
Auch im Verhältnis zu Alexander liegt hierin ein Unterschied. Ist dieser zwar von göttlicher Abstammung (das waren ja viele....^^), so fehlt es an einer folgenden Vergöttlichung.
Alexander wurde durchaus der "Heroenkult" zuteil, vielleicht als letztem Halbgott vor Elvis Presley. Sein Grab in Alexandria war auch Kultstätte. In diesem Sinne muss man auch die Divinisierung der Römer verstehen; die Interpretation der Göttlichkeit von Herrschern unterschied sich doch in einigem von der z. B. der zwölf Staatsgötter.
 
Um mal wieder von einzelnen "Großen" wegzukommen, da haben wir reichlich andere Threads:

Die Körpergröße war es ganz sicher nicht, Karl d. Gr. soll allerdings wirklich ein ziemlicher Recke gewesen sein. Viele berühmte Persönlichkeiten der Weltgeschichte waren körperlich allerdings alles andere als "groß" (Napoleon).

Wahrscheinlich litten sie am (umgangsspr.) Little-Man-Syndrom und versuchten es durch ihren Ehrgeiz, ihre Taten und ihr harsches Gehabe gegenüber Unterstellten zu kompensieren. So was spielt sich ständig im Alltag ab - jeder kennt solche Vorgesetzte. :D
 
Karl der Große

Hallo,habe nun schon kreuz und quer durch das Forum in Bezug auf Karl der Große gesucht,aber leider hat mich das alles noch mehr verwirrt.Also Fakt ist mein Geschilehere möchte eine Erklärung dafür ,warum Karl der Große ,der Große,hieß.Einmal lese ich wegen seiner Körpergröße (was ich mir eigentlich nicht so vorstellen kann)und die Anderen meinen wegen seiner Taten.Was ist es denn nun?Könnt Ihr mir da bitte helfen?
 
Karl der Große

Vielen Dank ,endlich mal eine kurze und knappe,aber aussagekräftige Antwort.
 
Gern geschehen.
Kann ich mir jetzt nicht verkneifen:
Warum glaubt der mir?
Muß wohl mit meinem (unsichtbaren) Renommee zusammenhängen.:fs:
 
Dein Geschichtslehrer wird sich aber kaum damit zufrieden geben, wenn du einfach sagst: Wegen seiner Taten. Da musst du schon nachlegen und genau erklären, was Karl getan hat und weshalb er für diese Taten den Beinamen "der Große" verdient. Vor allem musst du auch nach Taten suchen, die diesen Beinamen nicht rechtfertigen. Anschließend wägst du gute und schlechte Taten Karls gegeneinander ab und entscheidest für die selbst, ob er den Beinamen "der Große" verdient.
 
Da musst du schon nachlegen und genau erklären, was Karl getan hat und weshalb er für diese Taten den Beinamen "der Große" verdient. Vor allem musst du auch nach Taten suchen, die diesen Beinamen nicht rechtfertigen. Anschließend wägst du gute und schlechte Taten Karls gegeneinander ab und entscheidest für die selbst, ob er den Beinamen "der Große" verdient.

Das ist richtig, wiewohl hierbei noch hinzuzufügen ist, daß sich selbst die Historiker nicht bei allen Taten einig sind, ob und inwieweit diese so stattgefunden haben bzw. wie diese zu bewerten sind (Stichwort: Blutgericht von Verden).
 
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