Darüber hinaus wären Belege auch nicht verkehrt.
[FONT="]»Bei den Hsiung-nu wurde wohl eine altsibirische, bei den Hunnen eine alttürkische Sprache gesprochen. « (Anke, Bodo / Révész, László / Vida, Tivadar: Reitervölker im Frühmittelalter. Hunnen – Awaren – Ungarn, Stuttgart 2008, S. 15)[/FONT]
[FONT="]»Die Frage nach der ethnischen Herkunft der Xiongnu, die von Linguisten und Philologen diskutiert wird, hat bislang noch keine konsensfähige Antwort erbracht. Welche Sprache ihnen zu Eigen war, also ob es sich um eine turksprachige oder eine mongolisch sprechende Bevölkerung handelte, ist ebenfalls noch ein diskutiertes Thema. « (Brosseder, Ursula: Zur Archäologie der Xiongnu, in: Attila und die Hunnen, hg. vom Historischen Museum der Pfalz Speyer, Stuttgart 2007, S. 63)[/FONT]
[FONT="]»[FONT="]Nicht unbedeutend für die Herkunft der Hunnen ist vor allem die Frage nach ihrer ethnischen und kulturellen Verwandtschaft mit den asiatischen Hsiung-nu. Das heißt, es gilt zu klären, inwieweit sich also die nach Europa einfallenden Hunnen mit denjenigen in Verbindung bringen lassen, die in asiatischen und antiken Quellen bereits lange überliefert sind. Schließlich würde bei einer Namenskontinuität von Hsiung-nu und Hunnen auch sofort das Problem der Stammes-und somit der ethnischen Kontinuität auftreten. […] Lange Zeit galt in der Forschung die Identifizierung der Hsiung-nu mit den Hunnen als gesichert. Einige Forscher erachteten diese Frage für die Wissenschaft sogar als erledigt. Untersuchungen der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass trotz einer gewissen Ähnlichkeit in der materiellen Kultur nicht ohne Weiteres von einer Verwandtschaft der in chinesischen, soghdischen oder persischen Quellen genannten Hsiung-nu und den in Europa bekannten Hunnen ausgegangen werden kann, da solche Ähnlichkeiten im allgemeinen Kulturkreis der Steppengebiete nicht überbewertet werden dürfen […] Zwar vermerken chinesische Überlieferungen verstärkt ab dem 2. Jh. n. Chr. eine Abwanderung der Hsiung-nu von der Mongolei bis Turkestan in Richtung Westen. Jedoch findet sich in zeitgenössischen Quellen nichts von einer Einwanderung der Hsiung-nu in die Steppengegenden nördlich des Schwarzen Meeres. […] Auch die Untersuchungen der beiden Volksnamen »Hunnen« und »Hsiung-nu« erbrachte bisher keinen Hinweis, dass beide Völker verwandt oder sogar eins sein könnten. Weiterhin fällt die recht unterschiedliche materielle Kultur von Hsiung-nu einerseits und europäischen Hunnen andererseits ins Auge […] Der heutige Forschungsstand lässt erkennen, dass es die Hunnen in Mittelasien einerseits und die ins nordpontische Steppengebiet vordringenden Stämme andererseits zu unterscheiden gilt. Ursprünglich gehörten sie wahrscheinlich einem Stammesverband an, der sich in einen westlichen und einen östlichen Teil aufspaltete, wobei man Zeitraum und Ursachen der Trennung noch nicht sicher fassen kann. Der östliche Teil verblieb in Mittelaien und wird hier später auch als »Hunnen« bezeichnet. Er hat jedoch mit den nach Europa vorstoßenden Hunnen nicht viel zu tun. Trotz einer gewissen Gemeinsamkeit der politischen Tradition gibt es doch Unterschiede in Kultur, Ethnos und Sprache. […] Einigen Forschungsergebnissen zufolge scheint der westliche Teil dieses hunnischen Verbandes von einer Gruppe der Sien-pi dominiert worden zu sein. Um 280 n. Chr. ist das Vordringen von Sien-pi ins nördliche Syr-Darja-Gebiet belegt. […] Aus dem Aralsee- bzw. Syr-Darja-Gebiet heraus erfolgte das Vordringen nach Westen über das nördliche Kaspi- sowie unteres und mittleres Wolgagebiet. […] Somit waren die Hunnen bereits ein multiethnisches Gebilde, das gerade noch als hunnisch dominiert zu bezeichnen war und in seinem »traditionsführenden Kern als die Nachkommen der asiatischen Hunnen betrachtet werden« kann (P. Tomka, Tagung Speyer 2007), als sie 375 n. Chr. nicht nur ans östliche Tor Europas anklopften, sondern es gleich einrannten. « [/FONT][FONT="](Anke, Bodo / Révész, László / Vida, Tivadar: Reitervölker im Frühmittelalter. Hunnen – Awaren – Ungarn, Stuttgart 2008, S. 14ff)[/FONT][/FONT]
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