erstaunlich finde ich vor allem die blauäugigkeit, mit der seine majestät in den krieg zog. offen zutage trat diese naivität und schlampigkeit schon, als er am 1.8.1914, auf nachrichten einer angeblichen neutralitätswilligkeit großbritaniens den angriff im osten bei defensivem verhalten im westen befohlen wollte und vom generalsstabschef moltke aufgeklärt werden musste, daß hierfür keinerlei vorbereitungen getroffen worden seien.
wie kann es sein, daß der oberbefehlshaber der truppen, das staatsoberhaupt willhelm II. nicht weiß, daß außer angriff im westen nichts vorbereitet ist? naiv und schlampig!
erstaunlich ist auch, daß der generalsstab unter moltke, anders als z.b. noch unter waldersee und auch unter schliefen selber zum schliefen-plan, -rascher und vernichtender angriff im westen bei defensive im osten- kein alternativkonzept mehr parat hatte. schlampig!
es gibt sicher gute gründe für die behauptung, willhelm sei am ausbruch des weltkrieges schuld gewesen. die alleinige schuld trifft ihn aber wohl nicht. es gibt darüber hinaus sehr triftige gründe für die behauptung, er habe völlig verantwortungslos und schlampig gehandelt, wie übrigens sein genaralsstab auch, ebenso wohl der kanzler bethmann hollweg. ich weiß nicht, welcher vorwurf der schärfere ist.
ponzelar
p.s.
@mercy: dem link auf das abschlusskapitel aus willis büchlein konnte ich nicht widerstehen. überraschendes schreibt er ja nicht, wirklich wissenswertes habe ich aber auch nicht erwartet. naja, da ein online-zugriff auf das werk anders wohl kaum zu erhalten ist, war der link auf die internet-seite der rechtsradikalen zeitschrift "staatsbriefe" des wissenschaftlichen fortschrittes wegen sicher angebracht.
guck mal hier:
http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=82037&postcount=2