florian17160
unvergessen
Martin Luther hat ja auch erneuert. Aber da kam niemand auf die Idee ihn als Messias anzusehen. Ich sehe schon, ich muss noch viel lernen.
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Hier ist eine kleine, aber sehr entscheidende Korrektur angebracht: Weder in der christlichen noch in der jüdischen sowie in der islamischen Theologie werden die Menschen als gottgleich, sondern als gottähnlich beschrieben. Luthers Übersetzung von Gen 1,26 aus dem Hebräischen, die hier zitiert wird, ist ausgesprochen ungenau. Wichtig ist es, dabei zu beachten, dass der Mensch nach Luther ein "Bild" Gottes ist. Besser ist die Übersetzung "ähnliches Abbild".Siebengestein schrieb:Das Zitat stammt aus dem 1. Buch Mose, Altes Testament. Die Thora der Juden besteht aus den 5 Büchern Mose. Und das Alte Testament ist auch eine Glaubensgrundlage der Moslems. Also im Prinzip glauben alle Juden, Christen und Moslems daran, daß alle Menschen gottgleich sind.
Das klingt nicht nur nach Bahnhof, sondern ist der seltsamste Exegese-Versuch, den ich zu Gen 1,1 - 2,4a bisher gelesen habe. Mich würde interessieren, wo du das her hast.Siebengestein schrieb:Einen genauen technischen Ablauf gibt es da nicht. Die Schöpfungsgeschichte ist eher eine große, geniale Metapher der Menschwerdung. Schwer zu beschreiben, ich will es versuchen.
Am Anfang war das Wort. Denn nur durch das Wort (die Sprache) können wir die Welt beschreiben/erfassen. Sind wir sprachlos, ist die Welt für uns leer bzw. wir können sie nicht erkennen.
So erging es Gott. Nachdem er Himmel und Erde erschaffen hatte, schwebte sein Geist auf dem Wasser und die Erde war wüst und leer und voller Finsternis.
Da beginnt die Schöpfung. Gott erschafft die Bezeichnung, und damit die Erkenntnis des Bezeichneten.
Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht.
Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern
usw. bis zum Menschen. Da der Mensch Gottes Ebenbild sein soll, kommt dieser letzte Schöpfungsakt einer Selbsterkenntnis gleich, die höchste Erkenntnis überhaupt.
Klingt bestimmt alles nach Bahnhof.. *g*
Ich versuche es mit einem etwas anders gearteten Erklärungsansatz: Der Begriff Messias stammt aus der hebräischen Sprache und bedeutet "Der Gesalbte". In der Zeit der Entstehung des Alten Testamentes wurde durch die Salbung einzelner Menschen (Könige, Hohepriester, Propheten) zum Ausdruck gebracht, dass diese von Gott erwählt und mit seiner Kraft versehen seien. Sie standen nach dem damaligen Glauben in göttlichem Dienst.florian17160 schrieb:Ich sehe schon, ich muss noch viel lernen.
Zwischen Luther und Jesus besteht ja auch ein Unterschied. Zudem wurde Jesu nicht von seiner eigentlichen Religion als Messias angesehen, sondern von der durch seine Jünger geschaffenen neuen Religion des Christentums. Erst nach der Eroberung Jerusalems 70 n. Chr. kann das Christentum als eigenständige Religion angesehen werden.florian17160 schrieb:Martin Luther hat ja auch erneuert. Aber da kam niemand auf die Idee ihn als Messias anzusehen. Ich sehe schon, ich muss noch viel lernen.
Das stimmt nicht ganz, in Matthäus 16, 16 & 17 bezeichnet Petrus Jesus als Christus (16) und Jesus bestätigt es (17).Kirlon schrieb:Jesus selbst hat sich nie als Messias bezeichnet...
Germanicus schrieb:Das stimmt nicht ganz, in Matthäus 16, 16 & 17 bezeichnet Petrus Jesus als Christus (16) und Jesus bestätigt es (17).
Kirlon schrieb:Für die Exegese eminent wichtig ist es allerdings, genauestens auf den Wortgebrauch zu achten. Geschieht dieses, so wird deutlich, dass eben nicht Jesus sich selbst bezeichnet, sondern Petrus es gewesen ist. Es gibt tatsächlich in den Evangelien keine einzige Stelle, in der Jesus sich selbst bezeichnet; Bezeichnungen durch andere, die von Jesus nicht negiert werden, lassen sich (wie obiges Beispiel) dagegen finden.
Mt 16,16-17 ist allerdings kein gutes Beispiel für die Messias-Begrifflichkeit. Denn in dieser Bibelstelle geht es eher um die Gottessohnschaft, die durch Offenbarung bestätigt scheint. Diesen Terminus jetzt diskutieren zu wollen, führte aber wohl zu weit.
Im Übrigen, lieber Germanicus: Ich wollte deine Beiträge (sie sind gut!) keineswegs kritisieren, sondern nur freundlich ergänzen!
Aus Sicht der Christen (und damit der Juden Petrus, Paulus, Jakobus etc.) ist Jesus der erwartete Messias. Teile des Judentums warten immer noch auf ihn.florian17160 schrieb:Ja, aber wenn Jesus kein Messias war, wer dann? Gab es ihn denn nun schon? Entschuldigt, aber ich als unbedarfter muss so fragen.
Jesus war in den Augen des Judentums kein Messias, aber in den Augen seiner Anhänger war er der Messias. Diese Anhänger, allen voran Paulus, begannen bald nach dem Tod Jesu eine intensive und erfolgreiche Missionstätigkeit. Es kam immer mehr zum Bruch zwischen Christentum und Judentum, der nach der von mir erwähnten Eroberung Jerusalems 70 n. Chr. als vollzogen gelten kann. Somit war Jesus für das Christentum (die Religion seiner Anhänger) der Messias, für das Judentum (seine eigentliche Religion) war er es nicht.florian17160 schrieb:Ja, aber wenn Jesus kein Messias war, wer dann? Gab es ihn denn nun schon? Entschuldigt, aber ich als unbedarfter muss so fragen.
Na bitte, warum denn so schwer. Dieser eine Satz hätte mir von Anfamg an gereicht. Danke.Kirlon schrieb:Aus Sicht der Christen (und damit der Juden Petrus, Paulus, Jakobus etc.) ist Jesus der erwartete Messias. Teile des Judentums warten immer noch auf ihn.
Es war nur ein Versuch! Ich bin mir sicher, daß ich es drübergeschrieben hatte!Kirlon schrieb:Das klingt nicht nur nach Bahnhof, sondern ist der seltsamste Exegese-Versuch, den ich zu Gen 1,1 - 2,4a bisher gelesen habe. Mich würde interessieren, wo du das her hast.
Zu dieser Einsicht bin ich noch nicht gelangt...Siebengestein schrieb:Im Übrigen gehört es zu den tieferen religiösen Erkenntnissen, daß man über Religion nicht streiten kann!:bussi:
Paul schrieb:Der größte Teil der Juden in Israel u. Äqypten hat im Laufe der Zeit immer mehr Jesus als Messias angesehen. Sie haben sich damit aber von den anderen Juden religiös entfernt. Sprachlich haben sie sich nie von den anderen Aramäern unterschieden. In Israel wurden die religiösen Juden so zur Minderheit. Ihr Schwerpunkt verlagerte sich in die Diaspora, vor allem da, wo durch Übertritte neue Zentren entstanden, wie in Äthiopien, Jemen, Ukraine.
Genau! Und der Höhepunkt dieser Entwicklung ist bis heute noch nicht einmal abzusehen! Insbesondere Äqypten war und ist und wird sein das Herz des religiösen Judentums - jedoch nur jener wahren Strömung, die immer mehr Jesus als den Messias ansieht. Angeblich haben die Religiösen dort kurz auch mal über Mohammed nachgedacht; diese Häresie ist ihnen glücklicherweise schnell genug wieder vergangen...Paul schrieb:Der größte Teil der Juden in Israel u. Äqypten hat im Laufe der Zeit immer mehr Jesus als Messias angesehen.
Aber meilenweit... mindestens die Länge der Strecke, die der Jordan zwischen Totem Meer und See Genezareth verläuft.Paul schrieb:Sie haben sich damit aber von den anderen Juden religiös entfernt.
Ziemlich pfiffig war dann vor allem ihre Idee, die Evangelien auf Griechisch zu verfassen... So konnten das dann die anderen in Äqypten, die ja Griechisch sprachen, auch verstehen.Paul schrieb:Sprachlich haben sie sich nie von den anderen Aramäern unterschieden.
Ja, furchtbar... Alles Protestanten und Agnostiker da...Paul schrieb:In Israel wurden die religiösen Juden so zur Minderheit.
Insbesondere Kiew war vor 1900 Jahren die Hochburg dieser religiösen Juden, Fachrichtung jesuanischer Messiasglaube. Wegen der ganzen Übertritte wurden sie aber schnell disqualifiziert, außerdem konnten sie leider kein Aramäisch. Deswegen gründeten sie ihre eigene Fachrichtung und nannten diese Orthoquaxie... (oder so ähnlich).Paul schrieb:Ihr Schwerpunkt verlagerte sich in die Diaspora, vor allem da, wo durch Übertritte neue Zentren entstanden, wie in Äthiopien, Jemen, Ukraine.
florian17160 schrieb:Also war nur Jesus der Messias. Aber warum warten denn die Juden noch auf ihm? Jesus war doch wohl Jude.
Germanicus schrieb:Messias (zu hebr. maschiach: der Gesalbte) war der hebräische Name für den prophezeiten Erlöser der Menschheit. ...
So schlecht war er gar nicht.Siebengestein schrieb:Es war nur ein Versuch! Ich bin mir sicher, daß ich es drübergeschrieben hatte!
Als solcher kann er ge- oder mißlingen.
Lungos schrieb:Ein Hauptgrund warum Jesus bei den Juden nicht als Messias angesehen wird ist, dass er nicht nur für das "Auserwählte Volk" erlösen wollte, sondern alle Menschen...
Dies entsprach nicht dem religiösen Weltbild der Juden und hätte deren Glauben und Weltbild erheblich erschüttert!
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