Wer ist der Messias

florian17160 schrieb:
Entschuldigt, das ich das noch mal aufgreife. Ich lese eben gerne im Archiv.

Fingaldo, muss ich deinen letzten Satz jetzt so verstehen, das die Bibel nur ein literarisches Machwerk ist und sie nicht beim Wort nehmen soll?
So ungefähr:
1. Die Bibel ist unbestreitbar ein literarisches Werk, das viele Redaktionen durchlaufen hat.
2. "Beim Wort nehmen" kann man eigentlich von der Textkategorie nur Lexika und Rezepturen im weitesten Begriff. Dazu gehört die Bibel zweifellos nicht.
3. Das "nur" in Deinem letzten Satz schießt übers Ziel hinaus. Es gibt eigentlich keinen Text, der "nur" literarisches Werk ist. Denn der Begriff "literarisches Werk" ist einfach nur eine Kunstkategorie und sagt nichts darüber aus, was in dieser Kunstform zum Ausdruck kommt. Wenn ich mich recht erinnere, bist Du doch Restaurator. Würdest Du sagen, dass der Kölner Dom "nur" ein gotisches Bauwerk ist? Würde da nicht das Wesentliche, das in diesem Bauwerk zum Ausdruck kommt, unterschlagen?
In dem literarischen Werk "Bibel" wird etwas zur Sprache gebracht, dem man vertrauen darf - unabhängig davon, ob es nun göttlicher Inspiration entsprungen ist, oder ob sich darin die tiefste Lebenserfahrung der weisesten Vertreter mehrerer Völker (Babylonier, Ägypter, Juden) kristallisiert hat.
 
Ich finde, das man, wenn man von der Bibel (NT + AT) spricht, beide Teile nicht wirklich miteinander vergleichen kann.

Im AT hat man es oft genug, das ganze Bücher oder auch nur Teile der Bücher nur dafür geschrieben wurden, um zB fremde Frauen als nicht ganz so schlimm darzustellen. (Buch Ruth) Das AT ist mehr aus dem Bedürfnis heraus entstanden, gewisse Dinge zu vermitteln oder einfach nur Propaganda zu betreiben. (große und kleine Propheten)
Das NT beginnt mit vier Evangelien, die man so sehen sollte, es bestand in den jungen Gemeinden der Bedarf, etwas über Jesus zu erfahren und so wurde mit dem ersten Evangelium nach "Markus" angefangen. danach haben Mt und Lk vorwiegend abgeschrieben wie andere auch. Unsere vier Evangelisten wurden später als beste ausgewählt und sind so in unsere Bibel gekommen. In den Briefen geht es fast nur um Gemeindeprobleme die dort geklärt werden.
So ist das NT eher eine Sammlung von zufälligen Schriftstücken, während das AT eher bewußter so geschrieben wurde, wie es jetzt ist.
 
küken schrieb:
So ist das NT eher eine Sammlung von zufälligen Schriftstücken, während das AT eher bewußter so geschrieben wurde, wie es jetzt ist.

Das AT ist ebensowenig wie das NT bewußt so geschrieben worden, wie es jetzt ist. Im Gegenteil: Die Schriften des AT liegen zeitlich viel weiter auseinander, und auch in der Auswahl der Schriften liegen die einzelnen christlichen Kirchen viel weiter auseinander als beim NT.
 
Ich persönlich finde das das NT größenteils sich wie eine interne Korrespondenz von Sektenführen liest, bis auf die Evangelien, Apostelgeschichte und die psychedelisch-anmutende Offenbarung.
 
Ich muss noch mal nachstochern. Wusste Jesus, das er Gottes Sohn wahr? Oder wurde das ihm im nachhinein angedichtet.
Mohamed war ja klar, das er Propaganda machte, aber wusste Jesus zu der Zeit, was er da tat?
Ich beziehe mich auf die Ausgangsfrage dieses Threats.
 
Da in den Evangelien Jesus als Sohn Gottes postuliert wird und sie die einzigen Quellen zu seinem Leben sind (abgesehen von den Quellen, die nur beweisen, dass es ihn gab, aber nichts von ihm berichten), muss man davon ausgehen, dass Jesus "wußte", dass er der Sohn Gottes war und sich entsprechend verhielt.
 
Na ja, wenn ER danach gefragt wurde, sagte ER sehr oft, das er es nicht ist!



Aber, man folgt der hl. Sandale!
 
Mike Hammer schrieb:
sch

Komisch, alles was ich bisher aus dem NT gelesen habe, zeigt eher das Gegenteil. ER sah sich durchaus als Gottes Sohn.

Aber, wie konnte er das wissen? Ich glaube nicht, das Gott ihm gesagt hat, ey, du bist mein Sohn.
Ich weiss, wir sind alle Gottes Kinder, aber so direkt? Oder ging das nicht anders, da ja Maria Jungfrau war. Oder hat sie Joseph und ihm das nur eingeredet? Wieso war sie Jungfrau? Die beiden waren doch verheiratet.
Ich weiss, ketzerische Gedanken, aber auch darüber muss man nachdenken.
 
Naja... also wenn man davon ausgeht - und die trinitarischen Christen tun das, dass Jesus wesengleich mit Gott ist (Vater, Sohn, Hl. Geist), dann stellt sich diese Frage nicht weiter.
 
Soweit ich mich erinnern kann, nannte er sich immer "Menschensohn", also ein Sohn Adams , diese Bezeichung ist heute ungewohnt aber damals eine übliche Bezeichnug für das wir heute: "Mensch", "jemand", "a simply Man" nennen.
 
schön erkannt

es hiess auch nicht mein Vater sondern "vaterunser" und diese sagte er auch explizit.
naja, seine nachfolger (sogenannte) ehrten seine sicht nicht wirklich, wie mir scheint. =)
 
florian17160 schrieb:
Aber, wie konnte er das wissen? Ich glaube nicht, das Gott ihm gesagt hat, ey, du bist mein Sohn.
Ich weiss, wir sind alle Gottes Kinder, aber so direkt? Oder ging das nicht anders, da ja Maria Jungfrau war. Oder hat sie Joseph und ihm das nur eingeredet? Wieso war sie Jungfrau? Die beiden waren doch verheiratet.
Ich weiss, ketzerische Gedanken, aber auch darüber muss man nachdenken.

weiter wäre die frage zu stellen, wie er denn, WENN er denn wirklich WUSSTE, daß er Gottes SOHN war und ihm damit (irgendwie) wesensgleich (wie soll man einem einzig und ewig existierenden wesen gleich sein?) zu sein schien, annehmen konnte, daß SEIN VATER ihn "VERLASSEN" hatte...
sagte er angeblich (nach neuem testament) dieses nicht am kreuze?
also WENN er denn "für die sünden der menschheit" am kreuze sterben sollte, wie es von seinem "vater" vorherbestimmt war, warum wundert er sich dann am kreuze und redet gott einen ort zu (warum hast du mich verlassen...?)!!!
soll heissen: gott ist nicht mehr da, gott ist woanders....???
:confused:
 
florian17160 schrieb:
Ich muss noch mal nachstochern. Wusste Jesus, das er Gottes Sohn wahr? Oder wurde das ihm im nachhinein angedichtet.
Mohamed war ja klar, das er Propaganda machte, aber wusste Jesus zu der Zeit, was er da tat?
Ich beziehe mich auf die Ausgangsfrage dieses Threats.

propaganda haben ihrer aussage nach alle propheten gemacht...
nur muhammad hat halt lange genug gelebt um kulte um ihn zum grössten teil zu verhindern...
die schiiten (iraner, palästinenser, 60% des irak) machen derartiges leider um die familie des propheten und seinen schwiegersohn, woher sie auch ihren namen haben (partei alis)
die sufis sind da eine andere variante, die sich aber auch oftmals aus dem schiismus entwickelte, die verehrung mit teilweise skurillen formen begeht.

selbst im koran steht was über die trinität der christen...
und dem frevel den sie jesus willen und seiner bescheidenheit damit antaten.
im koran heisst es, jesus war der weisteste und bescheidenste aller propheten. nur nich der letzte.
vielleicht ist ja das der grund warum der islam, fast mit entstehung, DAS HASSBILD wurde und als teufelsreligion und "mahomet" als der lügenprophet und anti-christ bezeichnet wurde.... :fs:
durchschaubar.
wie die strikte abgrenzung vom judentum in nizää durch die erste entwicklung dieses jesuskultes und der göttlichkeit seiner person durch wen?
kaiser konstantin. :) zuvor gab es nämlich auch sogenannte judenchristen (die zum beispiel in jesus "nur" einen gottesgesandten und wundertäter durch gottes willen sahen!!
-und als was stellten sich römische kaiser gern dar?
götter? göttliche wesen? so in etwa ja.
und konstantin war es doch auch, der im oströmischen reich als erster kaiser das christentum annahm...
etwa um kurz nach 400 n. CH.!!
nizää liegt in der heutigen türkei übrigens.
jemand der seine hauptstadt (konstantinopel) nach sich benennt, und was sonst noch, der is also ein ehrlich-bescheidener mann und von sich selbst ja gar nicht eingenommen... =)
 
Ein heisses Eisen, obwohl damit viele geschichtliche Entwicklungen zu erklären sind.

Ich denke mal das der Islam mit frühen Mittelalter eher deswegen zum "Hassbild" wurde, weil seine Anhänger mal eben innerhalb weniger Jahre ca. die Hälfte des Reiches besetzten (Nordarabien, Syrien, Palästina, Ägypten, der Maghreb das alles war sozusagen: Rom!). Das religiöse Moment kam erst Jahrhunderte später, und das auch nur aus geopoltitischen Erwägungen. Soweit ich weiss, hielt man den Islam in den ersten Jahrhunderten lediglich für eine abtrünnige christliche Sekte.
 
Sascha Maletic schrieb:
Christen wie auch die meisten Muslime glauben das Jesus am Tag des Jüngsten Gerichts wiederkommen wird. Für letztere ist Jesus aber nicht der Sohn Gottes, sondern ein Prophet wie Mohammed.
Jesus ist zwar im Islam "nur" ein Prophet unter vielen, aber er hat eine Sonderrolle. Im Gegensatz zur üblichen arabischen Benennung der Abstammung nach dem Vater wird Jesus im Koran "Issa ibn Marjam" genannt; Namensgeber ist also die Mutter Maria. Des Weiteren steht in der 3. Sure: "Jesus ist vor Gott gleich Adam, denn auch ihn erschuf er aus Erde". Somit wird auch im Islam die überirdische Vaterschaft Jesu angenommen.
 
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