Zwar finde ich die Fragestellung, welche (Natur-)Wissenschaftler am Epochenübergang beteiligt gewesen waren, etwas unglücklich (denn konnte ihnen wirklich bereits bewußt sein, welche Bedeutung ihnen einst die Nachwelt geben würde), aber ich möchte jetzt deswegen nicht streiten.
Wer unbedingt am Übergang des (Spät-)Mittelalters zur (Frühen) Neuzeit zu nennen ist, ist natürlich Nicolaus Copernicus - ich wähle einmal den lateinischen Namen, damit keine Nebendiskussionen bzgl. seiner Nationalität aufkommen. Er griff das heliozentrische Weltbild (Erde bewegt sich um die Sonne und nicht umgekehrt) das Aristarchos von Samos auf und erarbeitete basierend auf verschiedenen Beobachtungen (eigenen wie auch fremden) ein mathematisches Modell, welches das bis dahin gültige geozentrische Weltbild (Erde im Mittelpunkt des Universums, und alle anderen Sterne und Planeten bewegen sich um die Erde) in Frage stellte.
Und um sogleich noch einem bis heute weit verbreiteten Irrtum vorzubeugen: Nicolaus Copernicus verwendete das Bild, das die Erde eine Scheibe sei, für seine Argumentation, um seinen Kritikern zu verdeutlichen, wenn sie seine Erkenntnisse bzgl. heliozentrischen Weltbildes anzweifelten, seien sie vom Format des spätantiken Lactantius (der seinerzeit die Kugelgestalt der Erde abgelehnt hatte). Tatsächlich aber wurde die Kugelgestalt der Erde - entgegen nach wie vor verbreiteter Fehlsicht - seit der Antike nicht mehr bezweifelt und war auch im europäischen Mittelalter unbestritten.