Servus Marbod
1. Natürlich ist Ammians Hunnen-Excurs keine "ethnologische Analyse", wohl aber ein nüchterner "Bericht". Zum "literarischen Topos" wird dieser erst durch den Gebrauch den man von ihm macht.
Ich habe acht ganze oder teilweise Übersetzungen mit dem Text verglichen, deutsche, englische,französische.
Ich bin nicht unfehlbar, aber wenn ich in der besten Übersetzung (coll.Loeb) auf 50 Zeilen Text wenigstens 12 Fehler finde, so mag ich mich in 25% irren (glaubs nicht), so bleiben immer noch 8 grobe Schnitzer.Und das war die Beste!!
Vor Allem aber sind die Fehler nicht zufällig, xondern alle, unbewusst,auf ein Maximum an Primitivität hin orientiert. Man weiss eben wie die Hunnen sind;
2. Du erwähnst "Kurgangräber des hunnenzeitlichen reiternomadischen " Komplexes die man ausgegraben hat.Völlig einverstanden.Ich habe nichts Anderes gesagt, nur weniger ausführlich.
3. Ob Priscus ein Augenzeuge von Attilas Begräbnis war lasse ich dahingestellt. Schliesslich haben wir den Bericht nur via Jordanes. Vor Allem aber: laut Getica §258 gab es für das eigentliche nächtliche Begräbnis überhaupt keine Zeugen, so wenig wie wenn in den "Türmen des Schweigens" der Parsen die Leichen von Geiern gefressen werden.
Statt Augenzeugen die üblichen Clichés: dreifacher Sarg, Gold, Silber, Eisen - und natûrlich Ermordung der Arbeiter;Vgl. §158, "das Grab im Busento".