Nun ist es so, dass das Westafrikanische Krokodil (welches allerdings auch in Ägypten und dem Sudan verbreitet war, also diesen Namen nicht ganz zu recht trägt), bis heute auch in Mauretanien, der Westsahara und dem Tschad vorkommt, in isolierten Populationen, die Trockenzeit überlebt es in Erdhöhlen, in der Regenzeit lebt es in tief eingeschnittenen Flusstälern, wo die Sonne Schwierigkeiten hat, die Tümpel auszutrocknen. Und vor 2.500 Jahren waren weite Gebiete der heutigen Sahara grüner und fruchtbarer als heute. Flusspferde tauchen allerdings in der Felskunst der Sahara nur in der Babulus-Periode auf (ca. 12.000 v. - 6.000 c. Chr.), dass sie später nicht mehr auftauchen, bedeutet allerdings nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr existierten, da sich mit der Neolithisierung der Region die Tierdarstellungen von Wildtiere auf domestizierte Tiere verlagern. Dennoch müssen wir wohl davon ausgehen, dass auch Hanno vor dem Senegal wohl kaum auf Flusspferde treffen konnte und es auch eher unwahrscheinlich ist, dass er vorher auf Krokodile traf, wenn auch hierbei die Wahrscheinlichkeit höher als bei den Flusspferden lag.
Wenn wir es also nicht mit Dichtung zu tun haben - dann sollten wir davon ausgehen, dass Hanno beim Chretes (Χρέτης) den Senegal meint, und beim "anderen Fluss" (ἕτερον ... ποταμὸν), als groß und breit charakterisiert (μέγαν καὶ πλατύν), wo es voller Krokodile und Flusspferde (γέμοντα κροκοδείλων καὶ ἵππων ποταμίων) war, dass es sich wohl um den Gambia handelt. Ein anderer Kandidat könnte der Saloum sein.
Das westafrikanische Krokodile soll noch bis ins 20.jhr. im Draa gesichtet worden sein ,von der Dichte der Tierpopulation vor 2500 Jahren kann man nur vermuten ,das es sehr viel mehr waren und als" Chretes " in Hannos gedeutet werden kann.
K. de Smet, ‘Status of the Nile Crocodile in the Sahara Desert’, Hydrobiologia, Vol. 391, Nr.. 1-3, Januar 1998, S.81-86.
"Die Art war bis ins 20. Jahrhundert in und am Rande von zahlreichen Gebirgsstöcken der Sahara verbreitet. Lebensräume waren sowohl tiefe, schluchtartige Einschnitte in den Gebirgen als auch Lagunen und Flachwasserseen an der Einmündung von Tälern in die Ebene. Die völlig isolierten, von Wüste umgebenen Reliktvorkommen gelten als letzter Rest einer ehemals geschlossenen Verbreitung einer humideren Periode im Mittelholozän vor etwa 7000 Jahren, die vor etwa 3000 Jahren endgültig endete, als sich der Monsuneinfluss weiter im Norden immer weniger bemerkbar machte. Zahlreiche dieser Populationen sind erst Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorben.
[3] Die ehemalige Verbreitung erreichte am
Chott el Djerid im nördlichen Tunesien beinahe die Mittelmeerküste und im
Wadi Draa in Marokko nahezu den Atlantik. Weitere ausgestorbene Populationen existierten z. B. im
Hoggar-Plateau und
Tassili in Algerien.
Nachdem das „Sahara-Krokodil“ zeitweise als vermutlich ausgestorben galt, sind in den letzten Jahren einige wenige Populationen im Süden der Sahara wiederentdeckt bzw. bestätigt worden.
[4][5] Demnach gibt es noch Populationen im
Ennedi-Massiv im Tschad sowie in einigen Gebirgen des
Tagant in Mauretanien. Der Bestand ist in eine Vielzahl von winzigen Einzelvorkommen zersplittert, von denen vermutlich keines 40 Tiere übersteigt. "
Westafrikanisches Krokodil – Wikipedia
Da der längste Fluss des Landes heute wegen der Desertifkation zum Teil ausgetrocknet ist(sein Wasser mündet nicht mehr in den Atlantik) vermuten viele Interpreten des Peripulus, dass die Beschreibung des Chretes ,der Senegal-fluss ist aber das hängt aber auch mit der südlichen Cerne-verortung .