Das ist eine Frage der praktischen Logik.Wer zu einer Insel 1200 Kilometer durch die Nordsee segelt,um sich eine Existenz aufzubauen ,hat Sack und Pack,Familie und Vieh dabei .
Eben nicht. Manche ja, andere waren Abenteurer.
Der hat nur ein Ziel,nämlich ankommen und zwar möglichst schnell und möglichst sicher. Das ist heute nicht anders als vor 1200 Jahren.Die Besiedlungsstory sei hier nur mal kurz als Zusammenfassung zitiert:
Ist Dir eigentlich nie aufgefallen, dass viiiel mehr Leute Island besiedelt haben, als es Berichte über ihre Auswanderung gibt? Hier ist Quellenkritik gefragt.
Und bei den folgenden Auswanderern wird das nicht anders gewesen sein.
Offensichtlich doch, da auf die von Dir zitierte Weise kein irisch-schottisches Genmaterial nach Island kommt.
In einer solchen Lage macht man nicht mit vollgepackten,unbeweglichen Schiffen einen Umweg von 600 bis 1000 Kilometern und der Möglichkeit Hab und Gut,Schiff und Ladung zu verlieren, nur um ein paar Frauen zu rauben. Diese Raubfahrten hatten einen völlig anderen Charakter, waren zielgerichtete und organisierte Beutezüge gut bewaffneter Besatzungen. Aber wenn Du so drauf beharrst,daß sie aus Norwegen kamen, in England und auf den Inseln raubten und dann weiter nach .Island fuhren, dann hätte ich doch gerne mal Quellen,die genau diesen Vorgang in der beschriebenen Reihenfolge belegen.:devil:
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Du mich jetzt durch meine Bibliothek hetzen kannst, um Dir deine Quellen zu finden, insbesondere, wenn es sich um die etwas schwieriger zugänglichen altenglischen Annalen handelt. Ich habe wirklich anderes zu tun. Wenn Du eine Theorie vertrittst, die von der herrschenden Meinung der skandinavischen Historiker abweicht, dann solltest Du dich mit dem Quellenmaterial befassen und nicht eine Theorie aufstellen, die nur für sich hat, dass sie einen möglichen Hergang beinhaltet, und dann fordern: Na, jetzt widerleg' das mal.
Die irische Frauenquote auf Island könnte aber auch anders als über Raubzüge zur Landnahmezeit erklärbar sein :Ende des 10. Jahrhunderts gab es kurzzeitig ein geeintes Irland unter dem Hochkönig Briam Boru und 1014 wurden die Wikinger von Dublin in der schlacht von Clontarf besiegt. In Folge dieser Ereignisse könnte es zu Auswanderungen in Richtung Island gekommen sein,bei der die irischen Bediensteten und Sklaven mitgenommen wurden.
Das würde aber nicht den schottischen Einfluss erklären.
Übrigens gab es bereits vor der Besiedlung Islands offensichtlich skandinavische Enklaven in Schottland und auf den Inseln. Harald Schönhaar fuhr zu den Orkneys, um die Wikinger dort auszuräuchern, die die norwegische Küste tyrannisierten. Später flüchtete Erik Blutaxt nach Schottland und wurde dort König. Da müssen also schon Skandinavier gelebt haben. Wer von Norwegen losfuhr, machte also ohne weiteres einen Abstecher zu seinen Verwandten und Freunden.
Aber was solls's. Wenn Du ohne Wenn und Aber an der ausschließlichen direkten Route festhalten willst, dann tu das. Die skandinavische Geschichtswissenschaft sieht das differenzierter.